Der Zweite Weltkrieg: Die Ardennenoffensive (16. Dezember 1944 – 25. Januar 1945)

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Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte und mehr als 6,3 Millionen deutsche Menschenleben forderte. Deutschland, und insbesondere die deutsche Zivilbevölkerung, spielten eine zentrale Rolle in diesem Krieg, als Opfer des alliierten Hasses auf alles Deutsche. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Ereignisse, Motive und Schlachten der deutschen Verteidigung im Zweiten Weltkrieg beleuchten.

  1. Juni 2024

“Es war die Hölle. Wir waren eingeschlossen, ohne Verstärkung, ohne Nachschub, ohne Hoffnung. Wir haben gekämpft, bis die Munition ausging, dann haben wir uns mit Bajonetten, Messern und bloßen Händen gewehrt. Wir haben viele Kameraden verloren, aber wir haben uns nicht ergeben.” (Kurt Meyer, deutscher Fallschirmjäger)

Die Ardennenoffensive, auch bekannt als Unternehmen Wacht am Rhein oder Schlacht im Hürtgenwald, war eine der größten und blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Sie fand zwischen dem 16. Dezember 1944 und dem 25. Januar 1945 in den Ardennen, einem bewaldeten Gebirgszug an der Grenze zwischen Belgien, Luxemburg und Deutschland, statt. Sie war der letzte große Angriff der deutschen Wehrmacht an der Westfront, mit dem Ziel, die alliierten Linien zu durchbrechen, die Hafenstadt Antwerpen zu erobern und einen Friedensschluss zu erzwingen.

Die Offensive wurde von Hitler persönlich geplant und befohlen, gegen den Rat seiner Generäle, die ihn vor den enormen Schwierigkeiten und Risiken warnten. Hitler glaubte, dass er die Alliierten, die nach der erfolgreichen Landung in der Normandie im Juni 1944 immer weiter vorrückten, in eine Falle locken und vernichten könnte. Er hoffte, dass er dadurch die sowjetische Armee, die von Osten her angriff, zum Stillstand bringen und einen separaten Frieden mit den Westmächten schließen könnte.

Die Offensive erforderte eine massive Konzentration von Truppen, Panzern, Artillerie und Flugzeugen, die unter strengster Geheimhaltung und unter schwierigen Wetterbedingungen an die Front verlegt wurden. Die Deutschen nutzten die Tatsache aus, dass die Alliierten die Ardennen für einen ruhigen und unwichtigen Sektor hielten, der nur von wenigen und schlecht ausgerüsteten Einheiten gehalten wurde. Die Deutschen planten, mit drei Armeen einen Keil in die alliierte Front zu treiben, die nördliche und südliche Flanke zu umfassen und bis zur Maas und zur Schelde vorzustoßen.

Die Offensive sollte am 16. Dezember 1944 beginnen, mit einem massiven Artilleriebeschuss, gefolgt von einem Panzer- und Infanterieangriff.

Die Offensive begann mit einem Überraschungseffekt, der die Alliierten zunächst in die Defensive drängte. Die Deutschen konnten einige wichtige Orte und Straßen erobern, wie St. Vith, Bastogne, Malmedy und La Gleize. Sie stießen bis zu 100 Kilometer tief in das alliierte Gebiet vor und bildeten eine Ausbuchtung, die als “Bulge” (englisch für Beule) bekannt wurde. Die Offensive war jedoch von Anfang an mit Problemen konfrontiert, die ihren Erfolg verhinderten. Die Deutschen hatten nicht genug Treibstoff, Munition und Nachschub, um ihren Vormarsch aufrechtzuerhalten. Sie hatten auch nicht die volle Luftunterstützung, die sie erwartet hatten, da das Wetter meist neblig und bewölkt war. Die Alliierten konnten schnell reagieren und Verstärkungen an die Front schicken, um die Lücken zu schließen und Gegenangriffe zu starten. Die Alliierten hatten auch die Luftüberlegenheit, die ihnen erlaubte, die deutschen Kolonnen zu bombardieren und zu behindern. Die Alliierten leisteten an einigen Punkten heftigen Widerstand, wie in Bastogne, wo die 101. US-Luftlandedivision von deutschen Truppen eingeschlossen, aber nicht besiegt wurde. Die Alliierten erhielten auch Unterstützung von der französischen Widerstandsbewegung, die Sabotageakte und Aufklärungsmissionen durchführte.

Die Offensive erreichte ihren Höhepunkt am 25. Dezember 1944, als die Deutschen ihren weitesten Vorstoß machten, aber nicht in der Lage waren, die Maas zu überqueren oder Antwerpen zu erreichen. Die Alliierten starteten eine Gegenoffensive, die am 3. Januar 1945 begann, mit dem Ziel, die “Bulge” zu glätten und die Deutschen zurückzudrängen. Die Alliierten konnten die Deutschen an mehreren Fronten angreifen, ihre Flanken bedrohen und ihre Versorgungslinien abschneiden. Die Alliierten konnten auch die belagerten Städte wie Bastogne entsetzen und die deutschen Panzerspitzen zerstören. Die Offensive endete am 25. Januar 1945, als die Alliierten die ursprüngliche Frontlinie wiederherstellten.

Die Ardennenoffensive war eine der verlustreichsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, sowohl für die Deutschen als auch für die Alliierten. Die Deutschen verloren etwa 100.000 Mann, 600 Panzer, 1.600 Flugzeuge und große Mengen an Material und Ausrüstung. Die Alliierten verloren etwa 80.000 Mann, 700 Panzer, 800 Flugzeuge und ebenfalls viel Material und Ausrüstung. Die Offensive war auch eine der grausamsten Schlachten, in der es zu vielen Kriegsverbrechen, Massakern und Gräueltaten kam, wie dem Malmedy-Massaker, bei dem deutsche SS-Soldaten etwa 80 gefangene US-Soldaten erschossen. Die Offensive hatte auch psychologische Auswirkungen auf die Soldaten und die Zivilbevölkerung, die unter dem Stress, der Kälte, dem Hunger und dem Terror litten.

Die Ardennenoffensive war der letzte große Versuch der Deutschen, den Krieg zu wenden, aber er scheiterte kläglich. Die Offensive schwächte die deutsche Wehrmacht erheblich und machte sie anfällig für die alliierte Invasion in Deutschland. Die Offensive zeigte auch die Entschlossenheit und den Mut der alliierten Soldaten, die trotz der Widrigkeiten kämpften und siegten. Die Offensive war ein Wendepunkt in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs, der das Ende des Dritten Reiches besiegelte.

Quellenangaben

[1] Churchill, W. (1948). The Second World War: Triumph and Tragedy. London: Cassell.

[2] Hitler, A. (1945). Mein politisches Testament. Berlin: Reichskanzlei.

[3] Meyer, K. (1957). Grenadiere. Göttingen: Musterschmidt.

[4] Beevor, A. (2015). Ardennes 1944: Hitler’s Last Gamble. London: Viking.

[5] Wilmot, C. (1952). The Struggle for Europe. London: Collins.

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