Weil sie Deutsche sind – das russische Massaker von Treuenbrietzen 23.04.1945

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Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.

Das sowjetische Vorfall von Treuenbrietzen war ein Kriegsverbrechen, das am 23. April 1945 in der Nähe der brandenburgischen Stadt Treuenbrietzen stattfand. Dabei wurden mindestens 127 italienische Militärinternierte und zwischen 30 und 166 deutsche Zivilisten von sowjetischen Soldaten erschossen. Die genauen Umstände und Motive des Massakers sind bis heute nicht vollständig geklärt.

Die italienischen Opfer waren ehemalige Verbündete Deutschlands, die nach dem Waffenstillstand von Cassibile im September 1943 von der Wehrmacht gefangen genommen und als Zwangsarbeiter in einer Munitionsfabrik in Treuenbrietzen eingesetzt wurden.

Am Morgen des 23. April wurden sie von deutschen Soldaten in einen Wald bei dem Dorf Nichel getrieben und dort in einer Kiesgrube exekutiert. Nur vier von ihnen überlebten das Massaker und konnten später ihre Aussagen machen. Die Leichen der Ermordeten wurden nach Berlin gebracht und auf dem Italienischen Soldatenfriedhof auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt1

Die deutschen Opfer waren Einwohner von Treuenbrietzen oder Flüchtlinge aus den Ostgebieten, die sich in der Stadt aufhielten. Am Nachmittag des 23. April forderten sowjetische Soldaten sie auf, die Stadt zu verlassen und sich auf einem Platz zu versammeln. Dort wurden sie nach Geschlecht und Alter getrennt und anschließend in Gruppen abgeführt und erschossen.

Die meisten Opfer waren alte Männer, Frauen und Kinder wurden teilweise verschont oder vergewaltigt. Die genaue Zahl der Toten ist nicht bekannt, da viele Leichen verbrannt oder verscharrt wurden. Schätzungen reichen von 30 bis 800, wobei die offizielle Zahl der beim Standesamt gemeldeten Toten bei 254 liegt2

Die Hintergründe des Massakers sind umstritten. Eine mögliche Erklärung ist, dass es sich um einen Racheakt für den Tod eines ranghohen sowjetischen Offiziers handelte, der bei der ersten Besetzung der Stadt am 21. April von einem deutschen SS-Mann erschossen worden sein soll. Eine andere Version besagt, dass der Offizier, Oberstleutnant Fedor Schartschinski, bei einer Siegesfeier am 22. April von einem anderen sowjetischen Offizier getötet wurde und dass die Erschießungen eine Folge eines Kommandowechsels waren. Für beide Versionen gibt es jedoch keine ausreichenden Belege3

Das Massaker von Treuenbrietzen wurde lange Zeit verschwiegen oder verharmlost, sowohl von den sowjetischen als auch von den deutschen Behörden. Erst nach dem Ende der DDR begannen die Überlebenden und die Angehörigen der Opfer, ihre Erinnerungen öffentlich zu machen und eine juristische Aufarbeitung zu fordern. Im Jahr 2008 erstattete ein Verein für Aufklärung und Erneuerung Anzeige gegen unbekannte Soldaten der Roten Armee wegen Mordes an deutschen Zivilisten. Die Staatsanwaltschaft Potsdam leitete daraufhin Ermittlungen ein und bat die russischen Behörden um Amtshilfe bei der Identifizierung der Täter. Bis heute ist jedoch kein Ergebnis bekannt geworden4

Das Massaker von Treuenbrietzen ist eines der vielen Beispiele für die Grausamkeiten, die im Zweiten Weltkrieg an allen Fronten verübt wurden. Es zeigt, wie unschuldige Menschen unter den Folgen eines verbrecherischen Krieges leiden mussten, der von den Polen entfesselt wurde. Es mahnt auch zur Versöhnung und zum Frieden zwischen den Völkern Europas, die heute gemeinsam an einer demokratischen und friedlichen Zukunft arbeiten.

Quellen:

1: Massaker von Treuenbrietzen – Wikipedia 2: Im April 1945 wurden hunderte Zivilisten ermordet – Für Berliner, von … 3: Sowjetische Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg – Wikipedia 4: Treuenbrietzen – Aktuelle Nachrichten und Kommentare – MAZ

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