Deutsche Sagen und Legenden: Krampus

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Deutschland und die deutschsprachigen Länder Österreich, Liechtenstein und die Schweiz sind reich an Sagen und Legenden, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Viele dieser Erzählungen haben einen gemeinsamen Kern, der je nach Region unterschiedlich ausgeschmückt wurde. Leider sind viele Sagen und Legenden im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten oder nur noch in Bruchstücken erhalten.

Der Krampus ist eine Schreckgestalt, die den heiligen Nikolaus in der Adventszeit begleitet. Er soll die unartigen Kinder bestrafen, während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt. Der Name Krampus kommt von dem Wort “Krampen”, das Kralle bedeutet, oder von dem Wort “Krampn”, das etwas Verdorrtes oder Lebloses bedeutet.

Eine wahrscheinliche Fassung dieser Sage lautet wie folgt:

Vor langer Zeit, als die Menschen noch an die alten Götter glaubten, gab es einen mächtigen Gott namens Krampus. Er war der Herr der Dunkelheit, des Winters und des Todes. Er hatte die Gestalt eines riesigen Ziegenbocks mit Hörnern, Klauen und einem langen Schwanz. Er war gefürchtet von allen Lebewesen, denn er konnte mit einem Blick die Seele einfrieren oder mit einer Berührung das Leben nehmen. Er war der Feind des Lichts, des Frühlings und des Lebens.

Eines Tages kam ein anderer Gott in sein Reich. Er hieß Nikolaus und war der Herr der Güte, des Friedens und der Freude. Er hatte die Gestalt eines alten Mannes mit einem langen Bart und einem roten Mantel. Er war geliebt von allen Lebewesen, denn er konnte mit einem Lächeln das Herz erwärmen oder mit einer Gabe das Leben bereichern. Er war der Freund des Lichts, des Frühlings und des Lebens.

Krampus hasste Nikolaus und wollte ihn vernichten. Er lauerte ihm auf und griff ihn an. Es kam zu einem furchtbaren Kampf zwischen den beiden Göttern, der die Welt erschütterte. Die Natur geriet aus dem Gleichgewicht, die Jahreszeiten wechselten unregelmäßig, die Tage wurden kürzer und die Nächte länger. Die Menschen litten unter Kälte, Hunger und Angst.

Nikolaus war zwar schwächer als Krampus, aber er war nicht allein. Er hatte viele Helfer, die ihm beistanden. Sie waren Engel, Elfen, Zwerge und andere gute Wesen. Sie kämpften mit Nikolaus gegen Krampus und seine Schergen, die Dämonen, Hexen, Drachen und andere böse Wesen waren. Sie schenkten den Menschen Hoffnung, Trost und Liebe.

Der Kampf dauerte lange an, bis Nikolaus schließlich einen Weg fand, Krampus zu besiegen. Er nutzte seine Magie, um Krampus in eine Falle zu locken. Er stellte ihm einen goldenen Schuh hin, der mit Süßigkeiten gefüllt war. Krampus konnte dem Schuh nicht widerstehen und griff danach. Doch als er ihn berührte, wurde er von einem Blitz getroffen. Nikolaus hatte den Schuh mit einem Zauber belegt, der Krampus seine Macht raubte.

Krampus fiel zu Boden und war machtlos. Nikolaus stand über ihm und sprach ein Urteil aus. Er sagte: “Du hast dich als unwürdig erwiesen, ein Gott zu sein. Du hast nur Hass, Grausamkeit und Zerstörung gebracht. Du sollst dafür büßen. Du sollst mir dienen als mein Knecht und mir helfen, die Menschen zu beschenken oder zu bestrafen. Du sollst dich nicht mehr als Gott aufspielen, sondern dich als Krampus nennen.”

Krampus flehte um Gnade, aber Nikolaus blieb hart. Er sagte: “Du hast keine Wahl. Du musst mir gehorchen oder du wirst für immer in der Finsternis schmoren.” Er band Krampus eine Kette um den Hals und zog ihn hinter sich her. Er sagte: “Komm mit mir, Krampus. Wir werden von nun an zusammen durch die Welt ziehen. Ich werde den Menschen Gutes tun und du wirst ihnen Böses tun. Ich werde sie belohnen oder tadeln für ihr Verhalten im vergangenen Jahr. Ich werde ihnen zeigen, dass es sich lohnt, brav zu sein.”

So begann die Tradition des Nikolausabends am 5. Dezember. An diesem Tag kommt Nikolaus mit seinem Knecht Krampus zu den Kindern nach Hause oder in die Schule. Er lobt die braven Kinder und schenkt ihnen Nüsse, Mandarinen oder Schokolade. Er tadelt die unartigen Kinder und droht ihnen mit der Rute oder dem Sack von Krampus. Krampus macht viel Lärm mit seinen Glocken und versucht, die Kinder zu erschrecken oder zu packen.

Die meisten Kinder sind aber nicht wirklich böse und haben keine Angst vor Krampus. Sie wissen, dass er nur ein Spiel ist und dass er ihnen nichts tun kann. Sie lachen über seine Grimassen und necken ihn mit Sprüchen wie “Krampus ist ein alter Knacker” oder “Krampus hat keine Macht mehr”. Sie freuen sich über den Besuch von Nikolaus und Krampus und sehen ihn als einen Teil der Adventszeit.

Der Krampus sieht aus wie ein Teufel mit Hörnern, spitzen Ohren, scharfen Zähnen, Hufen und einem Schwanz. Er trägt ein Fell aus Schaf- oder Ziegenhaar, eine Rute in der Hand und eine Butt auf dem Rücken, in der er die Kinder mitnimmt. Er macht auch viel Lärm mit seinen Glocken, die er am Gürtel trägt.

Der Ursprung des Krampus liegt wahrscheinlich in einem heidnischen Brauch aus der vorchristlichen Zeit. Er sollte die bösen Wintergeister vertreiben. Während der Inquisition wurde der Brauch verboten, aber in einigen abgelegenen Alpentälern weitergeführt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde der Krampus zum Begleiter des Nikolaus am 5. Dezember, dem Nikolausabend. Der Brauch ist vor allem im Ostalpenraum verbreitet, wie in Bayern, Österreich, Slowenien, Südtirol und Oberitalien.123

Quellenangaben:

Bing. (2023). Die Sage des Krampus. Abgerufen am 19. Juli 2023

https://de.wikipedia.org/wiki/Krampus

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/krampus-und-nikolaus-100.html

https://www.dw.com/de/krampus-der-schreckliche-begleiter-des-nikolaus/a-51674601

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