Dyatlov Pass – Wir werden hier sterben Teil 4

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7.0 Die Suche

Zunächst suchte man in der Gegend östlich des Otorten, fand allerdings in der dortigen Hochebene keine Spuren der Vermissten. Als schließlich ein Basislager im Wald weiter westlich entdeckt wurde, war dem Suchtrupp das vermutliche Ziel der Gruppe bekannt. 

Sie stiegen am 26.02.1959  den Berg hinauf und fanden dort unter Schneemassen das beschädigte Zelt der Vermissten. Michail Sharavin, der Student, der das Zelt gefunden hat, sagte: „Das Zelt war halb heruntergerissen und mit Schnee bedeckt, es war leer, und alle Sachen und Schuhe der Gruppe waren zurückgelassen worden.“ 

Die Ermittler berichteten, das Zelt sei von innen aufgeschnitten worden, und die Bergsteiger waren in Socken oder barfuß geflohen. Eine Kette von acht oder neun Sätzen von Abdrücken, die von mehreren Leuten übrig geblieben waren, die Socken, einen einzigen Schuh trugen oder barfuß waren, führte hinunter zum Rand des nahegelegenen Waldes  (auf der gegenüberliegenden Seite des Passes, 1,5 km nord- Ost), aber nach 500 m waren sie mit Schnee bedeckt.

Allerdings muss hier der Vollständigkeit halber vermerkt werden, dass Fußspuren im Schnell sich niemals wochenlang im Gebirge erhalten.

Übersicht Fundorte der Leichen

Waldrand:

Am Waldrand, unter einer großen alten Zeder, fand die Suchmannschaft dann die Reste eines Feuers, zusammen mit den ersten beiden Körpern, die von Juri Krivoschenko und Juri Doroschenko, die beiden Juris, schuhlos und nur in ihrer Unterwäsche gekleidet. Die Zweige am Baum waren bis zu fünf Meter hoch abgebrochen, was darauf hindeutete, dass die Bergsteiger versuchten, auf die Tanne zu steigen.

Forensische Tests bestätigten später, das Spuren von Haut in der Rinde eingebettet wurden, was darauf hinwies, dass die Beiden verzweifelt versucht hatten, auf den Baum zu klettern, sie von den Zweigen abrutschten, bis ihre Hände eine Masse von breiigem Fleisch war.

Von der Zeder hinauf zum Zelt: 

Am 27. Februar fanden die Retter zwischen der Zeder und dem Zelt Igor Dyatlov (300 m von der Zeder) und Zinaida Kolmogorova (630 m von der Zeder) und 6 Tage später, am 5. März ,- Rustem Slobodin (480 m von der Zeder). Die Drei schienen gestorben zu sein, als sie versuchten, kriechend das Zelt zu erreichen. Die Autopsien zeigten, dass alle drei Körper Einwirkungen von Gewalt aufwiesen.

Die Suche nach den verbleibenden vier Wanderern dauerte mehr als zwei Monate.

Unter der Schneehöhle am Fluss:

Sie wurden schließlich am 5. Mai unter vier Meter hohem Schnee in einer Schlucht 75 m weiter in den Wald gefunden.  Diese Vier waren besser gekleidet als die Anderen.

Eine Autopsie der vier Körper, die im Mai gefunden wurden, veränderte das Gesamtbild. Drei von ihnen hatten tödliche Verletzungen: 

Der Körper von Thibeaux-Brignoles erlitt einen großen Schädelbruch und Dubinina und Zolotarev erlitten große Brustfrakturen. 

Nach Dr. Boris Vozrozhdenie wäre die Krafteinwirkung, die erforderlich war, um einen solchen Schaden zu verursachen, extrem hoch gewesen. Er verglich es mit dem Aufprall eines Autos. Auffällig ist weiterhin, dass sämtliche Leichen keine äußeren Verletzungen, aber dennoch die Körper innere Frakturen aufwiesen.

Dubinina fehlte ihre Zunge mitsamt Zungenbein. Wie diese schwere Verletzung zustande kam, ist bis heute unerklärlich, denn, welche Erklärungsmuster man heute auch anwendet, man kommt zu keiner Lösung, die alle der Gruppe beigebrachten Verletzungen erklären könnte, wenn man von sachlichen und erklärbaren Möglichkeiten ausgeht und keine Außerirdischen oder gar Yetis als Erklärung der Verletzungsmuster heranzieht.

Selbst die Erklärung eines Vielfraß-Angriffes auf die Gruppe erklärt nicht gänzlich die eingedrückten Brustkörbe einiger Gruppenmitglieder.

Die Gruppe erfasste ihre Bedrohungslage genau, und sie wussten auch, dass sie hier sterben würden. Daher unternahmen die Wanderer alles, um ihr Leben zu retten, zogen daher auch die Kleidungsstücke ihrer toten Kameraden an, obwohl dies unter normalen Umständen ethisch und moralisch höchst fragwürdig erscheinen mag. Das war ganz normaler Überlebensimpuls. 

Die Gruppe schaffte es, eine Schneehöhle zu graben und diese mit Zweigen der Tannen als Unterlage und Kälteschutz auskleiden. Die Autopsie ergab ferner, dass einige der gefundenen Kleidungsstücke radioaktiv verstrahlt waren. 

Fassen wir bis hierhin zusammen:

Aus heute unbekannten Gründen entschloss sich die Dyatlov-Gruppe dazu, auf dem Berg Cholat Sjachl bereits frühzeitig zu zelten, obwohl noch genügend Zeit war, Berg Otorten, zu besteigen und von dort den Abstieg zum Basislager zu beginnen. Aus erneut unbekannten Gründen und Ursachen veranlasste sie Etwas oder Jemand, Schlitze in ihrem Zelt zu schneiden und später, mit Unterwäsche und ohne Schuhe, aus dem schützenden Zelt zu flüchten, um ihr Heil im nahen Wald zu suchen. Vier Mitglieder trugen Kleidung ihrer Kameraden, andere lediglich Unterwäsche. Alle Mitglieder der Expedition sind erfroren oder kamen durch Gewalt zu Tode.

8.0 Die Autopsie-Ergebnisse der Toten

8.1 Einleitung

Die Körper von Yuri Doroschenko, Yuri Krivonischenko, Igor Dyatlov und Zinaida Kolmogorova wurden am 27. Februar 1959 gefunden und nach Iwdel gebracht. Die Autopsie wurde am 4. März von den örtlichen forensischen Patologen, Boris Alekseevich Vozrojdenniy, und dem Amtsarzt von Severouralsk, Iwan Iwanowitsch Laptev, vorgenommen.

Die Mediziner gingen vorerst von einer Erfrierung aus, obwohl bestimmte Einzelheiten Fragen aufwerfen: 

– Doroschenko hatte ein Lungenödem und Lungenkontusion als Folge eines stumpfen Traumas; hierbei wurde die Lunge gewaltsam aus dem Brustkorb gesprengt;

– Krivonischenko hatte ein Stück Knöchel seiner Hand im Mund. Außerdem wies der Leichnam Verbrennungen dritten Grades auf und

– Dyatlov erbrach Blut und Kolmogorova hatte eine stabförmige Prellung an ihrer Taille. Dennoch war die amtliche Todesursache eine Unterkühlung, und Niemand vermutete ein andersartige Todesursache. Noch nicht. 

Am 5. März wurde der fünfte Körper gefunden, und er wurde als Rustem Slobodin identifiziert. Seine Autopsie wurde am 8. März von Vozrojdenniy alleine durchgeführt. Das Schädeltrauma, das er hatte, kann nicht auf Ungeschicklichkeit oder Desorientierung zurückgeführt werden. Jemand oder Etwas hatte ihn offenkundig eine schwere Kopfverletzung zugeführt.

Die restlichen vier Leichen von Lyudmila Dubinina, Alexander Kolevatov, Nikolai Thibeaux-Brignolles und Semyon Zolotaryov wurden am 9. Mai 1959 untersucht. Ihre Körper wurden von einem Mansi-Einheimischen, Kurikow, mit seinem Hund mehrere Monate nach ihrem Tod gefunden. Ging man vorher von Erfrierungen als Todesursache für alle Opfer aus, wurden nach deren Fund und Autopsie noch weitere Fragen offenbart, die nicht Erfrierung alleine als Todesursache aufrechterhalten konnten. Schauen wir uns die Befunde in Kurzform an:

8.2 Yuri Doroschenko  33

Fundort: Zeder. Die beiden Yuris bauten sich einen Sichtschutz aus Zweigen der Zeder, beide wollten unbedingt auf die Zeder hinauf, die Haut der Hände der Beiden war bis zu den Knochen durchgescheuert. Das Bemühen, hinauf auf die Zeder zu gelangen, war vergeblich. 

Yuri Doroschenko war 180 cm groß, das stärkste und größte Mitglied der Gruppe. Die Haut des Verstorbenen wurde als “braun-lila” verfärbt bezeichnet. Er trug ein ärmelloses zerrissenes Baumwoll-Unterhemd, ein kurzes Ärmel-Hemd mit zwei leeren Brusttaschen, mit allen sechs Knöpfen, Shorts und Badehosen, eine blaue Unterhose, ebenso zerrissen.  Er hatte Nasen- und Ohrenbluten, die Lippe zerrissen.

Er trug verschiedene Wollsocken an beiden Füßen, wobei die Socken am linken Fuß verbrannt waren. Keine Schuhe. Livor-Mortis-Spuren befanden sich am Nacken-, Rumpf- und Extremitäten-Bereich, was nicht mit der Position des Körpers übereinstimmte, in dem er gefunden wurde. Dies bedeutet, dass der Körper bewegt wurde, nachdem er starb.  

Der Körper wurde nach dem Tod bewegt, dies zeigten die Leichenflecken auf. Nasenbluten und Ohrenbluten, dass er zusammengeschlagen wurde. Durch Gewalteinwirkung auf dem Brustkorb wurde ein Lungenödem erzeugt.

In den Haaren des Verstorbenen befanden sich Partikel von Moos und Kiefernnadeln; die Haare waren auf der rechten Seite des Kopfes verbrannt. Ohren, Nase und Lippen waren mit Blut bedeckt. Die offensichtlichen Ursache ist ein Lungenödem. 

Die schaumige graue Flüssigkeit, die auf der rechten Wange des Verstorbenen gefunden wurde, führte zur Annahme, dass Etwas auf seinen Brustkorb drückte, und es zu einem tiefen Trauma der Lunge kam. Diese Aspekte wurden ignoriert, die die Todesursache hieß:  erfroren.

8.3 Yuri Krivonischenko (23) 34

Fundort: Zeder. Die beiden Yuris bauten sich einen Sichtschutz aus Zweigen der Zeder, beide wollten unbedingt auf die Zeder hinauf, die Haut der Hände der Beiden war bis zu den Knochen durchgescheuert. Das Bemühen, hinauf auf die Zeder zu gelangen, war vergeblich. 

Er war mit einem Unterhemd bekleidet, ein langärmliges Karohemd, Schwimmhose, lange Unterhose und zerrissene Socke am linken Fuß. Keine Schuhe. Die Nasenspitze fehlte, Frostbeulen an den  Ohren. Tiefe Schnittwunden, Beine und Füße verbrannt. Fingerknöchel im Mund.

Sollten die beiden Yuris unter der Zeder verbrannt werden? Krivonischenko wurde mit einem Messer angegriffen und wehrte sich. Wollte zur Zeder hoch. Beide Yuris wiesen Verbrennungsspuren auf.

Die Menge des Urins in der Blase betrug 500 cm 3 . Todesursache: Hypothermie. Der in seinem Mund gefundene Knöchel sowie die starken Epidermis-Abschürfungen an beiden Händen, ebenso die Hautfetzen an den Zedern-Stämmen legte die Vermutung nahe, dass er unbedingt auf die Zeder hinauf wollte, und ständig am eisigen Stamm abrutschte. Er könnte versucht haben, seine tauben Hände durch den Biss in seine eigene Hand zu “wecken”,  oder aber er wollte einen Schrei verhindern, indem er seine Hand in den Mund drückte, und etwas derartig Entsetzliches wahrnahm, dass er einen Fingerknöchel abbiss, ohne dies zu bemerken (da die Hand erfroren war und daher schmerzlos).

8.4 Igor Dyathlov (23) 35

Fundort: 300 m von der Tanne entfernt, Igor wollte mit Zinaida, seiner Freundin,  und Rustem zum Zelt zurück, dort war sein Ofen, der noch warm gewesen sein dürfte.

Igor Dyatlov wurde am selben Tag, ungefähr 300 m von der Zeder entfernt aufgefunden, mit dem Gesicht nach oben liegend, wobei der Kopf in Richtung Zelt zeigte. Über dem Schnee waren nur noch seine zu Fäusten geballten Hände sichtbar. Abschürfungen auf der Stirn. Die rechte Hand wies braun-rote blaue Flecken an den Knöcheln aus, was auf einen Faustkampf schließen ließ. Es gab keine inneren Verletzungen. Menge an Urin in der Blase ca. 1000 cm 3 . Todesursache: Hypothermie.  Seine Armbanduhr blieb um 05.31 h stehen. Der einzige, der natürlich erfror.

Er hatte sich mit Fäusten gegen Etwas oder Jemandem gewährt, dies beweisen die Flecken an seinen Fingerknöcheln.

8.5 Zinaida Kolmogorova (22) 36

Fundort: 300 m von der Tanne entfernt, Igor wollte mit Zinaida, seiner Freundin,  und Rustem zum Zelt zurück, dort war sein Ofen, der noch warm gewesen sein dürfte.

Zinaida wurde 630 m von der Zeder entfernt, mit dem Gesicht nach unten, Richtung Zelt. Sie war wärmer gekleidet als die Leichen unter der Zeder. Sie hatte zwei Hüte, ein langes Hülsenunterhemd, Pullover, Karohemd und einen weiteren Pullover an. 

Lange, leuchtend rote blaue Flecke 29 x 6 cm in der Lendenwirbelsäule auf der rechten Seite des Oberkörpers. Der blaue Fleck weist Ähnlichkeiten stammend von einem Schlagstock 

Zina wurde mit dem Gesicht nach unten Richtung Zelt hinter ihrem Freund aufgefunden. Während sie auf dem Boden kroch, und sich zu ihrem Freund hochziehen wollte, schlug sie Jemand mit einem Schlagstock, dies beweisen sie riesigen blaue Flecken in ihrer rechten Körperseite und Rücken. Einfach unfassbar.

8.6 Rustem Slobodin (23) 37

Fundort: 300 m von der Tanne entfernt, Igor wollte mit Zinaida, seiner Freundin,  und Rustem zum Zelt zurück, dort war sein Ofen, der noch warm gewesen sein dürfte.

Rustems Körper wurde am 5. März, 480 m von der Zeder entfernt, am Tag nach der Autopsie der ersten vier Körper, die mit 12-15 cm Schnee bedeckt waren, mit dem Gesicht nach unten, in Richtung Zelt aufgefunden.

Bruch des Schädels und der Stirn, gebrochene Nase und Nasenbluten. Einwirkung von stumpfer Gewalt gegen den Schädel. Gesichtsprellungen, an den Handgelenken Spuren eines Faustkampfes.

Rustem war wärmer gekleidet als die bisher gefundenen Bergsteiger. Er trug ein langes Unterhemd, Hemd, Pullover, zwei Hosenpaare, vier Paar Socken und ein Filzstiefel ( valenka ) auf dem rechten Fuß. Seine Uhr blieb um 8:45 Uhr stehen. Der Tod von Rustem Slobodin wurde als Ergebnis der Hypothermie begründet. Alle Prellungen und Kratzer wurden in letzter Minute zugeführt. 

Zusammen mit Igor und Zina beschloss Rustem, zum noch warmen Ofen im Zelt zurückzukehren und kroch dort hin. Rustem war hinter Igor und vor Zina, als sie Etwas oder Jemand angriff. Igor und Rustem wehrten sich mit Fäusten gegen den Angreifer. Rustem und Zina werden dabei mit Schlagstöcken angegriffen, als sie  auf dem Boden krochen.

8.7 Lyudmila Dubinina (20) 38

Fundort: Lyudmila, Alexander, Nico und Semyon wurden am Bach aufgefunden. Alle wiesen ähnliche Verletzungen auf.

Ihre Verletzungen, die ihr zum Teil noch lebendig zugebracht wurden, lesen sich wie ein Schrecken:

Eingedrückter Brustkorb, Blut im Magen und in der Lunge. Nase gebrochen, beide Augen fehlten, auch die Zunge fehlte gänzlich. Einschussloch im Schädel. Die Augenbrauen und die Augenlider wurden ihr entfernt. Auch Lyudmila wurde am rechten Oberschenkel mit einem Schlagstock angegriffen.

Wurden Lyudmila, Niko und Semyon mit einem Traktor oder Ähnlichem überrollt? War ein Mordkommando hinter der Gruppe her? Ich finde sonst keine Lösung, wie Menschen gemeinsam an einem Ort, die unter der Schneedecke Schutz vor Etwas suchten, derartige Brustkorbverletzungen aufweisen sollten, außer natürlich durch die Einwirkung einer Detonationswelle, die auf den Brustkorb einwirken.

Lyudmila trug ein kurzes Ärmelhemd, ein Langarmhemd und sowie zwei Pullover. Der braune Pullover gehörte zu Krivonischenko – einer der beiden unter der Zeder gefunden Toten und, dieser Pullover war radioaktiv verstrahlt. 

Der Körper war mit Unterwäsche, langen Socken, zwei Hosenpaaren gekleidet. Das externe Paar wurde durch Feuer stark beschädigt. Sie trug auch einen kleinen Hut und zwei Paar warme Socken. Eine dritte Socke war nicht gepaart, Lyudmila versuchte scheinbar mit letzter Kraft, ihre Füße zu retten, zog daher ihren Pullover aus, und schnitt ihn in zwei Stücken. Eine Hälfte davon wickelte sie um ihren linken Fuß. 

8.8 Semyon Zolotarov (37) 39

Fundort: Lyudmila, Alexander, Nico und Semyon wurden am Bach aufgefunden. Alle wiesen ähnliche Verletzungen auf.

Auch ihm fehlten beiden Augen, auch er erlitt einen eingedrückten Brustkorb rechts. Auch er wurde erschossen.

Wurden Lyudmila, Niko und Semyon mit einem Traktor oder Ähnlichem überrollt? War ein Mordkommando hinter der Gruppe her? Ich finde sonst keine Lösung, wie Menschen gemeinsam an einem Ort, die unter der Schneedecke Schutz vor Etwas suchten, derartige Brustkorbverletzungen aufweisen sollten, außer natürlich durch die Einwirkung einer Detonationswelle, die auf den Brustkorb einwirken.

Bei ihm wurde eine fünfte Kamera gefunden, wobei man bislang immer davon ausging, dass die Bergsteiger lediglich vier Kameras mitnahmen. Wo kam die fünfte Kamera plötzlich her? Warum wurde sie offenkundig von Zolotaryov vor der Gruppe versteckt? Leider wurde der Film darinnen durch Schmelzwasser beschädigt.

Aber die Frage bleibt noch: Warum hatte Zolotaryov das Zelt mit zwei Kameras verlassen, und warum hatte er zwei Kameras auf die Reise mitgenommen? Bekannt war lediglich, dass dieser eine Kamera sein Eigen nannte.

8.9 Alexander Kolevatov (24) 40 

Fundort: Lyudmila, Alexander, Nico und Semyon wurden am Bach aufgefunden. Alle wiesen ähnliche Verletzungen auf.

Auch sein Körper wies Gewalteinwirkungen durch Schlagstöcke auf. Eine gebrochene Nase, ein eingedrückter Hals mit Genickbruch. Verfärbte Haut.

Das bedeutet, dass er gewürgt, ihm anschließend gewaltsam das Genick gebrochen wurde.

Der Körper von Alexander Kolevatov war gut isoliert, aber es fehlten ein Hut und seine beiden Schuhe. Sein Oberkörper wurde durch ein ärmelloses Hemd, ein langärmliges Hemd, ein Pullover, ein Fleece-Pullover und eine Skijacke mit Reißverschluss und Knöpfen, geschützt. Die Jacke wurde aufgeknöpft und ausgezogen. 

Der Bund seines Pullovers und die unteren Teile seiner Hose wurden als radioaktiv getestet. 

8.10 Nikolai Thibeaux-Brignolles (23) 41

Fundort: Lyudmila, Alexander, Nico und Semyon wurden am Bach aufgefunden. Alle wiesen ähnliche Verletzungen auf.

Sein Körper wies mehrfache Schädelbrüche auf. Nikolay Thibeaux Brignolle war gut vor der Kälte des sibirischen Winters geschützt. Es wurde angenommen, dass er und Zolotarev zum Zeitpunkt der geheimnisvollen Bedrohung außerhalb des Zeltes gewesen sein könnten. Dies erklärte, warum beide Bergsteiger Schuhe sowie ihre Bergkleidung trugen. 

8.11 Die Höhle 

Um sich einerseits vor der Gefahr zu verstecken und andererseits nicht zu erfrieren, schaufeln Lyudmila, Alexander, Nico und Semyon eine vier Meter tiefe Eishöhle nahe dem Wald und des Baches, und legten diese als Kälteschutz mit Zedernzweigen aus. Es war zwar kalt, doch konnten die Vier hier einige Zeit lang überleben. Die Gruppe hatte ihre Bedrohungen klar erkannt und alles getan, um sich zu schützen. 

Die Zweige hierfür mussten von der auf 5 m hohen Entlastung der Zeder stammen, unter der die beiden Yuris  Schutz suchten.

Allerdings waren die Verletzungen der Vier eigenartig. Alle Vier hatten erhebliche Frakturen. Auf die Knochen wirken gewaltige Kräfte ein.  Die Körper von Kolevatov und Thibeaux-Brignolle  umarmten sich, der Körper von Zolotaryov wurde in der Nähe des Baches gefunden.

8.12 Zusammenfassung bis hierher:

Es ist sehr auffällig, dass die Verletzungen, je nach Entfernung zum Zelt, schwerer wurden. Während die ersten drei Toten (Zinaida, Rustem und Igor) Anzeichen eines Kältetodes aufweisen, werden die Verletzungen der Beiden an der Tanne bereits schwerer (die beiden Jurys), die schwersten Verletzungen trugen die anderen vier Mitglieder in der Schlucht und am Bach (Alexander, Semen, Nicolai und Lyudmila).

Ich interpretiere dies demgemäß, dass sich etwas Gewaltiges an der Tanne bis in die Schlucht ereignet hatte. Etwas, was imstande war, sechs Menschen derartig zu verletzen, dass deren Körper schlagartig deformiert wurden.

Und dieses Etwas musste von menschlicher Natur sein, nichts Überirdisches oder gar Übersinnliches. Etwas, was mit brutaler Gewalt diese schrecklichen Verletzungen an den Bergsteigern fern vom Zelt verursachte. 

8.13 Gruppenbildungen

In den letzten Minuten zeigte sich die innere Gruppenbildung sehr ausgeprägt. Es bildeten sich drei Fraktionen innerhalb der Gruppe, die sich auch bereits beim Aufstieg zeigten: 

Vier Gruppenmitglieder zogen sich (gewollt oder gezwungen) zum Bach zurück und schaufelten sich dort unter dem Schnee ein: Lyudmila, Alexander, Nico und Semyon; 

Die beiden Yuris zogen sich zur Zeder zurück und versuchten dort, möglichst unauffällig zu sein.

Dyatlov, seine Freundin Sina und Rustem versuchten verzweifelt, wieder hoch zum schützenden Zelt zu gelangen.

Beerdigung

Alle Gruppenmitglieder wurden anfangs gemeinsam auf dem Friedhof Mihajlovski in Swerdlowsk beerdigt. Die Öffentlichkeit wusste von diesem Vorfall nichts, so dass nur Angehörige und Freunde das letzte Geleit bildeten. Wir befassen uns weiter unten mit einigen Merkwürdigkeiten im Rahmen der Beerdigungen und neueren Erkenntnissen aus dem Jahre 2018 diesbezüglich.

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