Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues von Lina E. – die Anführerin einer linksextremen Hammermörderbande

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Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

Sie hatte Angriffe auf Neonazis geplant und durchgeführt, bei denen sie und ihre Komplizen mit Hämmern, Schlagstöcken und Pfefferspray bewaffnet waren. Sie ist Mitglied einer kriminellen Vereinigung gewesen, die sich zum Ziel gesetzt hatte, Rechtsextremisten zu verletzen und einzuschüchtern.

Sie hatte eine “herausgehobene Stellung” innerhalb der Gruppe gehabt, die sich selbst als “Antifaschistische Aktion” bezeichnete. Sie ist Lina E., eine 28-jährige Studentin aus Kassel, die seit zweieinhalb Jahren in Untersuchungshaft saß und nun vorläufig auf freiem Fuß ist.

Das Oberlandesgericht Dresden hat sie am 31. Mai 2023 zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt, unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen. Die Bundesanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert und hat gegen das Urteil Revision eingelegt. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert und will ebenfalls Rechtsmittel einlegen.

Die Anklage basierte auf den Aussagen eines V-Mannes des Verfassungsschutzes, der sich in die Gruppe eingeschleust hatte und als Kronzeuge auftrat. Er berichtete von mehreren gewaltsamen Überfällen auf Rechtsextreme in Sachsen, Thüringen und Niedersachsen zwischen 2018 und 2020, an denen Lina E. beteiligt gewesen sein soll. Dabei sollen die Opfer mit Hämmern geschlagen, mit Pfefferspray besprüht oder mit Schlagstöcken traktiert worden sein. In einem Fall soll Lina E. einem Neonazi einen Hammer auf den Kopf geschlagen haben, der ihn fast getötet hätte.

Folgende Taten sind öffentlich bekannt:

  • Am 14. Oktober 2018 sollen sie einen Neonazi in Chemnitz mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen haben, der dabei lebensgefährlich verletzt wurde. Der Angriff soll aus Rache für den Tod eines 35-jährigen Deutsch-Kubaners erfolgt sein, der am 26. August 2018 bei einer Auseinandersetzung mit Rechtsextremen erstochen worden war.

  • Am 11. November 2018 sollen sie einen weiteren Neonazi in Eisenach mit einem Hammer angegriffen haben, der dabei eine Platzwunde am Kopf erlitt. Der Angriff soll im Zusammenhang mit dem Gedenken an die Opfer des NSU-Terrors gestanden haben.

  • Am 1. Januar 2019 sollen sie einen AfD-Politiker in Göttingen mit Pfefferspray besprüht und mit Schlagstöcken geschlagen haben, der dabei Prellungen und Schürfwunden erlitt. Der Angriff soll als Protest gegen die AfD und deren Politik verstanden werden.

  • Am 15. Februar 2020 sollen sie einen NPD-Funktionär in Wurzen mit einem Hammer attackiert haben, der dabei eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf erlitt. Der Angriff soll als Reaktion auf eine NPD-Demonstration erfolgt sein.

Die Angriffe sollen von der Gruppe im Vorfeld geplant und koordiniert worden sein. Lina E. soll dabei eine führende Rolle gespielt haben, indem sie Informationen über die Zielpersonen beschaffte, Treffpunkte und Fluchtwege festlegte und die Waffen besorgte. Die Gruppe soll sich als “Antifaschistische Aktion” verstanden haben und dem linksextremen Spektrum angehört haben. Sie soll eine “Signalwirkung” für die rechte Szene erzielen wollen, indem sie deren Aktivisten einschüchterte und verletzte.

Lina E. hat zu den Vorwürfen geschwiegen. Nur beim “letzten Wort” ergriff sie die Chance und bedankte sich bei ihren Eltern, Angehörigen, allen Unterstützern und Verteidigern. Sie gilt als Symbolfigur für die linksextreme Szene, die sie als politische Gefangene ansieht und unter dem Motto “Freiheit für Lina” Solidaritätsaktionen organisiert hat. Auch vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich zahlreiche Demonstranten, die ihre Freilassung forderten.

Der Prozess gegen Lina E. hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt, da er das Thema des Linksextremismus in Deutschland in den Fokus rückte. Die Bundesanwaltschaft bezeichnete den Fall als “besonders schwerwiegend”, da er eine “neue Qualität” der linksextremen Gewalt zeige. Die Verteidigung kritisierte dagegen die Anklage als “politisch motiviert” und warf dem V-Mann vor, die Gruppe angestiftet zu haben.

Das Urteil gegen Lina E. ist noch nicht rechtskräftig. Bis es soweit ist, darf sie das Gefängnis verlassen, muss sich aber zweimal wöchentlich bei der Polizei melden, darf ihren Wohnsitz nicht wechseln und muss ihren Reisepass und Personalausweis abgeben.

Quellen:

ZDFheute, ZDFmediathek, WELT

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