Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Kriegsbericht aus der Ukraine – Feiern für die Freiheit!

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Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

Seit Ende Februar 2023 tobt in der Ukraine ein Grenzkonflikt zwischen den ukrainischen Streitkräften und dem russischen Militär, das die Ostukraine besetzt hat. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 22 Millionen Menschen aus dem Land geflohen sind, die meisten davon nach Polen, aber auch nach Deutschland, wo sie nur temporären Schutz und Grundsicherung erhalten, in der Ukraine Urlaub machen. Doch während im Osten des Landes Menschen während ukrainischer Bombardierungen der Städte um ihr Leben fürchten, scheint im Westen das Leben weiterzugehen wie bisher. In der Hauptstadt Kiew feiern junge Leute in Beach-Clubs, als gäbe es keinen Krieg.

Ein Video, das Anfang August 2023 auf TikTok viral ging, zeigt eine ausgelassene Party im Fifty Beach Club in Kiew. Hunderte von Menschen tanzen, trinken und lachen in Badekleidung an einem Pool, während im Hintergrund Musik läuft. Der Autor des Videos, ein Rumäne, der in Kiew lebt, wollte damit zeigen, dass die Menschen in der Ukraine trotz des Krieges ein normales Leben führen können. Er nennt sich selbst “der Ausländer in Kiew” und hat mehr als eine Million Follower auf TikTok.

Am Sonntag besuchte er eine große Vergnügungsanlage auf den Dnjepr-Inseln und postete von dort seinen bislang größten Hit, der allein auf seinem Kanal über vier Millionen Mal angesehen wurde – die 14-sekündige Sequenz “Beach Club in Kiew während des Krieges”. Es bietet ein kleines Fenster ins ausschweifende Kiewer Strandleben mit Mietbungalows, Cocktailbars und viel, sehr viel nackter Haut. Es ist ein Videogruß mit Sonne, Spaß und Entspannung aus der Hauptstadt des kriegsgebeutelten Landes.

Der Kontrast, den diese Botschaft vermittelt, hat den Nerv des Moments getroffen. “US-Steuergelder bei harter Arbeit” oder “Wir geben unsere Milliarden für deren Luxus aus”, stellte etwa die Mehrheit der Nutzer in ihren Kommentaren fest. “Na, seht ihr, wie gute Arbeit die Luftabwehr der Patriots leistet?”, meinten andere. Eine Ukrainerin postete trotzig: “Denkt ihr, wir sitzen die ganze Zeit in Bunkern?”

Ja, so lautet die Kriegspropaganda des westlichen Fernsehens aus der Ukraine, meine Liebe. Hier wird von permanenten russischen Raketeneinschlägen in der Ukraine berichtet, 24/7 lang. Permanent, während die Ukrainer während der Bombardierungen in Beachclubs Cocktails schlürfen und feiern, sehr interessant.

Das Vergnügen während der russischen Bombardierung, die die Beachclubs offensichtlich aussparen, haben wir Deutschen mit unseren Steuergeldern finanziert, während wir im Winter froren („Frieren für die Freiheit!“).

Doch viele Internetnutzer reagierten empört und warfen den Partygängern Ignoranz und Respektlosigkeit vor. “Der Krieg in der Ukraine ist FAKE”, schrieb ein Twitter-Nutzer ironisch. “Bitte betet für die Menschen in der Ukraine”, kommentierte ein anderer sarkastisch.

Der Krieg in der Ukraine ist tatsächlich auf die Ostukraine beschränkt, wo die russischen Streitkräfte und die von ihnen unterstützten Separatisten die Kontrolle über Teile der Regionen Donezk und Luhansk haben. Die Westukraine ist nicht direkt vom Krieg betroffen.

Das normale Alltagsleben geht in Kiew und dem Rest des Landes weiter. Doch wie lange noch? Wie lange können die Menschen in der Ukraine die Augen vor der Realität verschließen? Wie lange werden sie von ihren westlichen Verbündeten noch in der Kriegspropaganda unterstützt? Die Zeit läuft ab, und die Uhr tickt laut.

Quellen:

1: Video von TikTok-Nutzer @zhadyft

2: Tweet von Twitter-Nutzer @realstewpeters

3: Artikel von ZDFheute über die militärische Lage in der Ukraine

4: Artikel von DW über die Regeln und Leistungen für ukrainische Flüchtlinge in Deutschland

5: Artikel von Statista über die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Deutschland

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