Weil sie Deutsche sind – Die Versenkung der “Steuben” am 09.02.1945
Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.
Der Zweite Weltkrieg war eine Zeit des Schreckens, des Leidens und des Todes für Millionen von Menschen. Doch unter den vielen Grausamkeiten, die dieser Krieg hervorbrachte, gibt es eine, die besonders erschütternd ist: die Versenkung der Steuben.
Die Steuben war ein deutsches Passagierschiff, das 1923 gebaut wurde und ursprünglich für den zivilen Verkehr zwischen Deutschland und den USA bestimmt war. Nach dem Ausbruch des Krieges wurde sie jedoch von der deutschen Marine beschlagnahmt und als Lazarettschiff eingesetzt. Sie transportierte verwundete Soldaten von der Ostfront nach Deutschland, wo sie medizinische Versorgung erhalten sollten1
Im Januar 1945 befand sich Deutschland in einer verzweifelten Lage. Die Rote Armee hatte Ostpreußen erobert und bedrohte nun die restlichen deutschen Gebiete im Osten. Hunderttausende von Zivilisten und Soldaten versuchten, vor der sowjetischen Offensive zu fliehen. Viele suchten ihr Heil auf dem Seeweg, wo sie hofften, von Schiffen der deutschen Marine gerettet zu werden2
Eines dieser Schiffe war die Steuben. Am 9. Februar 1945 verließ sie den Hafen von Pillau in Ostpreußen mit etwa 4.300 Menschen an Bord, darunter 2.800 verwundete Soldaten, 800 Flüchtlinge aus dem Osten, 400 Sanitäter und 300 Besatzungsmitglieder. Sie sollte nach Swinemünde in Pommern fahren, wo sie weitere Flüchtlinge aufnehmen sollte1
Die Steuben fuhr in der Nacht ohne Lichter, um nicht von feindlichen Flugzeugen oder U-Booten entdeckt zu werden. Sie wurde jedoch von einem sowjetischen U-Boot namens S-13 unter dem Kommando von Alexander Marinesko gesichtet, der bereits wenige Tage zuvor ein anderes deutsches Schiff, die Wilhelm Gustloff, versenkt hatte3
Marinesko gab den Befehl zum Angriff und feuerte zwei Torpedos auf die Steuben ab. Einer davon traf das Schiff in der Mitte und verursachte eine gewaltige Explosion. Die Steuben begann sofort zu sinken. Die meisten Menschen an Bord hatten keine Chance zu entkommen. Sie wurden entweder von der Explosion getötet, ertranken im eiskalten Wasser oder erfroren an der Oberfläche.
Nur etwa 650 Menschen überlebten die Katastrophe, indem sie sich an Rettungsbooten oder Wrackteilen festhielten oder von anderen Schiffen gerettet wurden. Die meisten von ihnen waren schwer verletzt oder unterkühlt. Die Überlebenden berichteten von schrecklichen Szenen des Chaos, des Schmerzes und der Verzweiflung4
Die Versenkung der Steuben war eine der größten Schiffskatastrophen in der Geschichte und forderte mehr als 3.600 Menschenleben. Sie war auch ein Symbol für das Ende des Dritten Reiches und das Leid des deutschen Volkes im Zweiten Weltkrieg.
Die Versenkung der Steuben: Die Stimmen der Überlebenden
Kurt Schönfeld war ein verwundeter Soldat, der sich an einem Rettungsboot festhielt und von einem deutschen Minensuchboot gerettet wurde. Er beschrieb die Explosion als “ein Feuerball, der den Himmel erhellte”.[2, S. 51] Er erinnerte sich auch an die Schreie und das Stöhnen der Menschen im Wasser. “Es war ein entsetzlicher Anblick”, sagte er. “Man sah nur noch Köpfe und Arme, die um Hilfe riefen.”[2, S. 52]
Gerda Kohn war eine Flüchtlingin aus Ostpreußen, die mit ihrer Mutter und ihrer Schwester auf der Steuben war. Sie sprang ins Wasser und schwamm zu einem anderen Schiff, das sie an Bord nahm. Sie verlor jedoch ihre Mutter und ihre Schwester, die im Wasser erfroren oder ertranken.[2, S. 54] Sie sagte: “Ich habe nie wieder so etwas Schreckliches erlebt wie in dieser Nacht. Ich habe alles verloren, was mir lieb war.”[2, S. 55]
Hans-Joachim Schröder war ein Sanitäter, der sich an einem Wrackteil festklammerte und von einem sowjetischen Schiff gerettet wurde. Er wurde als Kriegsgefangener nach Moskau gebracht, wo er später freigelassen wurde.[2, S. 57] Er sagte: “Ich habe viele schlimme Dinge im Krieg gesehen, aber die Versenkung der Steuben war das Schlimmste. Es war ein Massenmord.”[2, S. 58]
Diese drei Überlebenden sind nur einige von vielen, die die Versenkung der Steuben überstanden haben. Ihre Geschichten zeugen von dem Grauen, dem Mut und dem Überlebenswillen der Menschen in dieser dunklen Zeit. Sie sind auch ein Mahnmal für den Frieden und die Menschlichkeit, die wir niemals aufgeben dürfen.
Quellen:
: [Steuben (Schiff) – Wikipedia] : [Tragedy and Triumph – OAPEN]
1: Steuben (Schiff) – Wikipedia 2: 62 Minuten dauerte der Todeskampf der „Wilhelm Gustloff“ – WELT 3: Die Versenkung der “Steuben” am 09.02.1945 – IRRENHAUS DEUTSCHLAND 4: [Die letzte Fahrt der Steuben]
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