Weil sie Deutsche sind  – Das Massaker von Kortau vom 22.01.1945

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Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.

Der Vorfall vom 22. Januar 1945 war ein Massaker, das von der Roten Armee an den Patienten und dem Personal der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Kortau verübt wurde. Die Heilanstalt war ein psychiatrisches Krankenhaus, das bis zu 1.400 Menschen aus ganz Ostpreußen aufnahm.

Die Patienten und das Personal wurden am Ende des Krieges von der Roten Armee angegriffen und getötet, als diese in die Stadt einmarschierte. Es wird geschätzt, dass etwa 1.500 Menschen bei dem Massaker ums Leben kamen123.

Laut einem Augenzeugenbericht von Dr. Kurt Hauptmann, dem damaligen Leiter der Heilanstalt, begann der Angriff am Morgen des 22. Januar 1945, als die sowjetischen Soldaten das Gelände stürmten und wahllos auf die Patienten schossen, die sich in den Gebäuden oder im Freien befanden. Die Krankenschwestern wurden massenvergewaltigt und anschließend nicht erschossen, sondern mit den Säbeln aufgeschlitzt und niedergemetzelt.

Kortau war übersät mit Leichen2. Am nächsten Tag setzten die Soldaten das Verwaltungsgebäude mit Flammenwerfern in Brand und töteten alle, die sich darin befanden. Dr. Hauptmann überlebte nur knapp, indem er sich unter einem Haufen von Leichen versteckte1.

Der Vorfall in Kortau war eines der schrecklichsten Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Er zeigt die Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit der Roten Armee gegenüber den deutschen Zivilisten, die sie als Feinde ansah.

[…]”Auf dem Kortauer Gelände begann das große Sterben. Zivilisten und Bewohner anderer Dörfer, die hier Schutz suchten, wurden gejagt. Es wurde vergewaltigt und gemordet, geraubt sowieso. Die nicht transportfähigen Landser wurden in ihren Betten ermordet und anschließend verbrannt, Ärzte und Pflegepersonal teils aufgehängt. 

Die Krankenschwestern wurden massenvergewaltigt und anschließend nicht erschossen, sondern mit den Säbeln aufgeschlitzt und niedergemetzelt. Kortau war übersät mit Leichen.”[…]

[…]”Am Mittwoch, dem 24. Januar 1945, hatte die „Rote Armee“ dann das Verwaltungsgebäude mit Flammenwerfer in Brand gesetzt. Wir hasteten alle aus dem Keller und liefen um unser Leben. (…) 

Aus den angesteckten Häusern sprangen die Menschen in Panik aus den Fenstern. Unten angekommen wurden sie entweder erschossen oder mit Bajonetten regelrecht abgeschlachtet. (…) Dann haben die Rotarmisten Feuer gelegt. Alle Geisteskranken Insassen sind bei lebendigem Leibe verbrannt.“[…]

[…]”Als die Soldaten der Roten Armee in der Nacht vom 21. auf den 22. Januar in die Vorstadt von Allenstein [Olsztyn] einmarschierten, brachten sie alle um, die sich noch auf dem Krankenhausgelände befanden: die Insassen des Kriegslazaretts, Patienten, medizinisches Personal und Flüchtlinge, die sich hierher gerettet hatten [vor allem Frauen und Kinder]. 

Die Rotarmisten brannten die Gebäude nieder, in denen sich die noch Anwesenden versammelt hatten. Auf die Fliehenden wurde mit Gewehren geschossen oder sie wurden durch Flammenwerfer bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Ärzte von Kortowo wurden auf dem Dachboden des Gebäudes in der heutigen Aleja Warszawska 107 [Warschauer Allee] erhängt, der Anstaltsleiter und seine Frau in ihrer Villa erschossen. “[…]

https://ostpreussenportal.pl/de/ostpreussische-tragoedie-januar-1945/

  • Der Wikipedia-Artikel Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Kortau, der die Geschichte und das Schicksal der Klinik und ihrer Patienten beschreibt. Er enthält auch mehrere Literaturhinweise und Weblinks zu weiteren Quellen.

  • Der Wikipedia-Artikel Provincial Mental Sanatorium Kortau, der eine englische Übersetzung des vorherigen Artikels ist. Er bietet auch einige zusätzliche Informationen und Bilder über die Klinik.

  • Der Wikipedia-Artikel Sächsisches Krankenhaus Großschweidnitz, der erwähnt, dass einige Patienten aus Kortau nach Großschweidnitz verlegt und dann nach Pirna-Sonnenstein deportiert und ermordet wurden.

  • Ein Buch von Jürgen Matthäus und Frank Bajohr mit dem Titel “Die Ermordung der europäischen Juden: Eine umfassende Geschichte des Holocaust” , das einen Überblick über die nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit bietet, einschließlich der Euthanasie-Programme, an denen die Heilanstalt Kortau beteiligt war.

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