Als es dunkel wurde – Blackout in Südamerika am 16.06.19

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Am Sonntag, dem 16.06.19 gegen 07.00 h Ortszeit gingen in Argentinien und Uruguay bis um 17.00 h Ortszeit die Lichter aus. Knapp 48 Millionen Menschen in beiden Ländern waren ohne Stromversorgung. Erschwerend kam hinzu, dass im Süden der Winter begann, so dass Millionen Menschen mit Strom heizen müssen.

Ursache unbekannt

Die Ursache des Blackouts ist unbekannt. Sicher ist, dass [beide Länder] nach  “¹einer schweren Störung im Verbindungssystem ohne Elektrizität [sind], teilte der argentinische Energieversorger Edesur auf Twitter mit.”

Marodes Netz, Sabotage oder ein Hackerangriff?

[…] ²In Argentinien und Uruguay leben zusammen ungefähr 48 Millionen Menschen. Die beiden Länder teilen sich ein Stromnetz, das unter anderem vom gemeinschaftlich betriebenen Staudamm Salto Grande beliefert wird. 

Dieser befindet sich rund 450 Kilometer nördlich von Buenos Aires und rund 500 Kilometer nördlich von Uruguays Hauptstadt Montevideo.”

Bislang tappt man hier im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Heute wurde bekannt, dass man dennoch von einem Hackerangriff auf das Stromnetz ausgeht.

Was lernen wir?

Was dort geschah, kann auch jederzeit bei uns, im modernen Europa, geschehen. Es genügt, dass zwei Kraftwerke gleichzeitig ausfallen, um die Netzfrequenz in Wanken zu bringen und der automatische Netzschutz schaltet Gebiete im Stromnetz ab. Im Kaskadeneffekt fallen dann weitere Teilgebiete des europäischen Stromnetzes nacheinander aus, bis zum Blackout. Dies ist keinesweg utopisch, sondern nur eine Frage der Zeit.

Auch unser Stromnetz ist hoffnungslos veraltet, marode und Flickschusterei. Auf die modernen Anforderungen der Zeit, wie die erneuerbaren Energien, ist es nicht eingestellt, hier müssten Millionen investiert werden. Schon heute ist dieses Netz völlig überlastet, sekündlich muss in der Netzfrequenz manuell eingegriffen werden, um die europaweite Stromversorgung sicherzustellen.

Wenn Dutzende E-Autos gleichzeitig in einem Ort tanken würden, bräche das dortige Stromnetz aufgrund der Überlastung zusammen. Und die links-grüne Gesellschaft möchte – aufgrund des “menschengemachten Klimawandels”, dass Millionen derartiger Autos fahren, die auch geladen werden müssen; doch hierauf ist das heutige Stromnetz nicht eingestellt.

³ […] FOCUS Online: Herr Kessler, in der Tiefgarage unserer Redaktion haben wir für Elektro-Testwagen zwei Ladestationen mit 22 kW. Das ist ja im Vergleich zu den Schnellladern draußen, die künftig 350 kW oder mehr schaffen sollen, nicht viel. Warum ist denn manchmal schon bei 11 kW Feierabend?

Benedikt Kessler:Es hängt sehr davon ab, wo Sie wohnen. In ländlichen Regionen kann das ganze deutlich problematischer werden als in einem Großstadtviertel mit historisch leistungsfähiger ausgebauten Verteilnetzen. 

In der Vergangenheit waren der Leitungsausbau und der Strombedarf – von den Hochspannungsnetzen über die Mittelspannung bis hinunter zu den Ortsnetzen – einfacher zu berechnen, da ausschließlich Energieverbraucher am Netz waren. 

Dann kamen auf einmal die hochvolatile Solar- und Windenergie als dezentrale Einspeisung dazu. Das ist eine Herausforderung.

Bei den Verteilernetzen gingen wir anhand von Erfahrungswerten immer davon aus, dass ein typischer Stromkreis mit rund 40 Privathaushalten etwa 120 kW an gleichzeitig genutzter Leistung benötigt, also 3 kW je Haushalt. Ein individueller Verbraucher – etwa eine Arztpraxis mit einem Röntgengerät – bedeutet schon deutlich höhere Lasten an einem einzigen Hausanschluss. 

Bei der Elektromobilität fehlen uns einfach noch die Erfahrungswerte: Wann und wieviel Strom wird in der Praxis wirklich benötigt? Genau solche Fragestellungen untersuchen wir derzeit zusammen mit anderen Partnern im Forschungsprojekt „Designetz“.”[…]

Also, eine heikle Angelegenheit, wenn dann alle 1 Million E-Autos gleichzeitig laden.

¹https://www.merkur.de/welt/stromausfall-in-suedamerika-millionen-menschen-in-argentinien-und-uruguay-ohne-elektrizitaet-zr-12493322.html

²https://www.tagesschau.de/ausland/suedamerika-stromausfall-101.html

https://www.ka-news.de/wirtschaft/regional/Wenn-alle-E-Autos-zeitgleich-laden-Muessen-die-Karlsruher-Angst-vor-einem-Blackout-haben;art127,2223766

³https://www.focus.de/auto/elektroauto/blackout-durch-e-autos-tesla-oder-wasserkocher-wie-viele-elektroautos-das-stromnetz-aushaelt_id_10349746.html

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