Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues aus dem linken Chemnitz: Vermummte hacken Neonazi Finger ab
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15.08.2023
Chemnitz. Ein schockierender Fall von Gewalt erschüttert die sächsische Stadt Chemnitz. Am Dienstagnachmittag wurde ein 29-jähriger Mann von einer Gruppe vermummter Angreifer in einem Park mit einer Machete attackiert und schwer verletzt. Dem Opfer wurden dabei drei Finger abgehackt. Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung und schließt einen politischen Hintergrund der Tat nicht aus.
Der Angriff ereignete sich gegen 15.10 Uhr in einer Parkanlage an der Helbersdorfer Straße in Chemnitz. Nach Angaben der Polizei wurde der 29-jährige Deutsche von vier maskierten Personen überfallen, die ihn mit einer Machete traktierten. Dabei wurden ihm drei Finger der linken Hand abgetrennt. Die Täter flüchteten anschließend unerkannt vom Tatort.
Das Opfer konnte sich noch zu einer nahegelegenen Bushaltestelle schleppen, wo er von Passanten entdeckt und versorgt wurde. Er wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Sein Zustand ist stabil, aber ernst.
Die Polizei leitete sofort eine Fahndung nach den Tätern ein, die jedoch bislang erfolglos blieb. Am Mittwochmorgen suchten Beamte noch nach den abgehackten Fingern des Opfers, die möglicherweise noch im Park liegen könnten.
Bei dem Opfer handelt es sich um einen polizeibekannten Rechtsextremen, der in der Vergangenheit mehrfach wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte aufgefallen war. Er soll zudem Kontakte zu verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen haben.
Die Staatsanwaltschaft Chemnitz und das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes Sachsen haben die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Da eine politische Motivation für die Tat aktuell nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Abteilung Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Sachbearbeitung übernommen.
Die Ermittler hoffen auf Hinweise von Zeugen, die am Dienstagnachmittag im Bereich der Parkanlage Helbersdorfer Straße oder deren näheren Umgebung Feststellungen gemacht haben, die bei der Aufklärung der Straftat und der Ermittlung der Täter helfen können. Insbesondere interessieren sie sich für auffällige Personenbewegungen, Personengruppen oder Fahrzeuge, die mit dem Tatgeschehen in Verbindung stehen könnten.
Wer etwas beobachtet hat oder sonstige Angaben machen kann, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz unter der Telefonnummer 0371 387-3448 zu melden.
Der brutale Überfall im Chemnitzer Stadtpark ist nicht der erste Fall von Gewalt gegen tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextreme in Sachsen. Erst im Mai wurden die Studentin Lina E. und ihre Komplizen zu Haftstrafen verurteilt, weil sie als sogenannte Hammer-Bande mehrere schwere Gewaltdelikte gegen politische Gegner verübt hatten. Dabei hatten sie unter anderem einem Mann mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen und ihm einen Zahn ausgeschlagen.
Die Tat im Chemnitzer Stadtpark löste sowohl Entsetzen als auch Empörung aus. Während einige Politiker und Aktivisten die Gewalt gegen Rechtsextreme verurteilten und zu mehr Zivilcourage aufriefen, äußerten andere Sympathie oder Verständnis für die Täter und machten das Opfer für seine Verletzungen selbst verantwortlich.
MDR Sachsen. (2023, 23. August). Chemnitz: Vermummte hacken Mann Finger ab. Abgerufen von [MDR Sachsen].
: Bild. (2023, 23. August). Brutaler Überfall in Chemnitz: Vermummte hacken Neonazi Finger ab. Abgerufen von [Bild].
: Tag24. (2023, 23. August). Brutaler Angriff in Chemnitz: Vermummte schlagen Mann mit Machete Finger ab. Abgerufen von [Tag24].
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