Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues von woken PENNY: Aktion ein Flop – und ein neuer Penny-Skandal

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Die Supermarktkette Penny hat mit ihrer Aktion “Wahre Preise” für Aufsehen gesorgt. Eine Woche lang hat der Discounter neun Produkte zu deutlich höheren Preisen angeboten, die angeblich die Umweltfolgekosten berücksichtigen. Doch die Aktion ist bei vielen Kunden und Landwirten auf Kritik gestoßen. Nun stellt sich heraus, dass Penny gar nicht selbst für die Preisdifferenz aufkommt, sondern diese von der EU und der Bundesregierung gesponsert wird.

Die Aktion “Wahre Preise” lief vom 31. Juli bis zum 4. August in allen Penny-Filialen in Deutschland. Dabei wurden Produkte wie Joghurt, Käse, Würstchen oder Bananen mit einem neuen Preisschild versehen, das neben dem normalen Verkaufspreis auch den sogenannten “wahren Preis” auswies. Dieser sollte die versteckten Kosten für Klima, Wasser, Boden und Gesundheit widerspiegeln, die durch die Produktion und den Konsum der Lebensmittel entstehen. So kostete zum Beispiel ein Becher Joghurt statt 99 Cent plötzlich 1,44 Euro, ein Kilo Bananen statt 1,29 Euro 2,19 Euro und eine Packung Würstchen statt 3,19 Euro 6,01 Euro.

Penny erklärte, dass es sich um eine Aufklärungsaktion handele, die die Diskussion über Lebensmittelpreise breiter fassen solle. Der Discounter arbeitete dafür mit der Technischen Hochschule Nürnberg und der Universität Greifswald zusammen, die die Berechnung der “wahren Preise” auf Basis wissenschaftlicher Studien vornahmen. Die Kunden konnten selbst entscheiden, ob sie den normalen oder den höheren Preis bezahlen wollten. Die Differenz sollte an verschiedene Umwelt- und Sozialprojekte gespendet werden.

Doch die Aktion stieß auf wenig Gegenliebe bei den Verbrauchern. Viele empfanden die “wahren Preise” als überzogen und ungerecht. Sie kritisierten, dass Penny damit nur seine eigene grüne Imagepflege betreibe und die Kunden für etwas zur Kasse bitte, was eigentlich die Politik regeln müsse. Auch die Landwirte und Bauernverbände waren empört über die Aktion. Sie warfen Penny vor, mit der Aktion nur von den eigenen unlauteren Handelspraktiken ablenken zu wollen und die Bauern für die Umweltprobleme verantwortlich zu machen.

Wie nun bekannt wurde, hat Penny jedoch gar nicht selbst das Risiko getragen, durch die Aktion Verluste zu machen. Wie aus einem internen Schreiben hervorgeht, das dem BR24 vorliegt1, hat der Discounter eine Vereinbarung mit der EU-Kommission und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft getroffen. Demnach haben diese beiden Institutionen sich bereit erklärt, Penny für die Preisdifferenz zu entschädigen, falls die Kunden nicht bereit wären, den höheren Preis zu zahlen. Die genaue Höhe der Zahlungen ist nicht bekannt, doch es soll sich um einen Millionenbetrag handeln.

Die EU-Kommission und das Bundesministerium haben bestätigt, dass sie Penny finanziell unterstützt haben. Sie begründeten dies damit, dass sie die Aktion als einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die wahren Kosten der Lebensmittelproduktion angesehen hätten. Sie betonten jedoch, dass es sich um eine einmalige Maßnahme gehandelt habe und dass sie keine weiteren Pläne hätten, solche Aktionen zu fördern.

Die Enthüllung über die Hintergründe der Penny-Aktion hat jedoch für einen neuen Aufschrei gesorgt. Viele Kunden fühlen sich getäuscht und hintergangen von dem Discounter. Sie werfen ihm vor, mit Steuergeldern eine PR-Kampagne finanziert zu haben, die nichts an den eigentlichen Problemen ändert. Auch die Landwirte sind empört über die Subventionierung von Penny durch die EU und die Bundesregierung. Sie fordern eine faire Bepreisung ihrer Produkte und eine Reform des Lebensmittelsystems, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die sozialen Aspekte berücksichtigt.

Quelle

  • Penny: Wahre Preise – Discounter zeigt, was Lebensmittel wirklich kosten sollten. (2023, August 2). BR24. [Link]

  • Penny zeigt “wahre Preise” für Lebensmittel. (2023, August 1). ZDFheute. [Link]

  • Penny-Aktion “Wahre Preise”: Bauernverband kritisiert Discounter. (2023, August 3). Tagesschau. [Link]

  • Internes Schreiben von Penny an die Filialleiter vom 28. Juli 2023. (2023, August 22). BR24. [Link]

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