Weil sie Deutsche sind  – Luftangriff vom 16.11.1944 auf Heinsberg/Rheinland

Lesezeit 3 minutes

Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Es war ein kalter und nebliger Herbsttag, als die Bewohner von Heinsberg, einer beschaulichen Stadt im Rheinland, von einem ohrenbetäubenden Lärm aufgeschreckt wurden. Am Himmel zeichneten sich Hunderte von Flugzeugen ab, die sich mit hoher Geschwindigkeit der Stadt näherten. Es waren britische Bomber der Royal Air Force (RAF), die einen vernichtenden Angriff auf Heinsberg planten.

Der Hintergrund des Angriffs

Heinsberg war im Zweiten Weltkrieg Ziel mehrerer Luftangriffe der Alliierten, die die Stadt zu 85% zerstörten. Der schwerste Luftangriff fand am 16. November 1944 statt, als 234 britische Bomber der RAF die Stadt mit 1.500 Tonnen Bomben belegten1.

Der Angriff auf Heinsberg war Teil einer größeren Operation der RAF, die am 16. November 1944 mehrere Städte im Rheinland bombardierte, darunter Düren, Jülich, Eschweiler und Linnich. Die Operation sollte den Weg für die alliierte Bodenoffensive freimachen, die als Operation Queen bekannt wurde2.

Die Alliierten planten, von einem Brückenkopf an der niederländischen Grenze aus in das Rheinland vorzustoßen und den Krieg zu verkürzen. Heinsberg lag an der strategisch wichtigen Eisenbahnlinie Aachen- Mönchengladbach und war daher ein potenzielles Ziel für die Alliierten1.

Die Luftangriffe auf das Deutsche Reich hatten zum Ziel, Infrastruktur und kriegswichtige Industrie zu zerstören oder zu schwächen, sowie durch Zerstörung von Stadtkernen und Wohnvierteln die Bevölkerung zu demoralisieren. Die alliierten Bombardierungen beschränkten sich nicht auf den Ruhrkohlenbezirk, sondern umfassten die gesamte Metropolregion Rhein-Ruhr2.

Der Verlauf des Angriffs

Die RAF setzte für den Angriff auf Heinsberg 234 Bomber ein, darunter 156 Lancaster-, 54 Halifax- und 24 Mosquito-Flugzeuge. Die Bomber starteten zwischen 15:30 und 16:00 Uhr von verschiedenen Flugplätzen in England und flogen in drei Wellen über den Ärmelkanal und Belgien nach Deutschland. Sie wurden von Jagdflugzeugen begleitet, die sie vor deutschen Abfangjägern schützen sollten2.

Die erste Welle erreichte Heinsberg um 17:10 Uhr und warf ihre Bombenlast aus einer Höhe von etwa 6.000 Metern ab. Die zweite Welle folgte um 17:25 Uhr und die dritte um 17:40 Uhr. Die Bomben fielen mit einem ohrenbetäubenden Lärm auf die Stadt und verwandelten sie in ein Inferno aus Feuer und Rauch.

Die Bomben trafen vor allem das Stadtzentrum, wo sich die Kirche, das Rathaus, das Krankenhaus und viele Wohnhäuser befanden. Viele Menschen wurden unter den Trümmern begraben oder verbrannten bei lebendigem Leib. Diejenigen, die versuchten zu fliehen, wurden von Splittern oder herabfallenden Gebäudeteilen getroffen oder von den Flammen eingeholt.

Die deutschen Luftabwehrkräfte versuchten verzweifelt, die Bomber abzuwehren, aber sie waren hoffnungslos unterlegen. Nur wenige deutsche Jäger konnten starten und sie wurden schnell von den alliierten Begleitjägern abgeschossen oder vertrieben. Die Flakgeschütze feuerten aus allen Richtungen, aber sie konnten nur wenige Treffer erzielen.

Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde, aber er hinterließ eine Spur der Verwüstung in Heinsberg. Die Stadt war zu einem Trümmerfeld geworden, aus dem noch lange Zeit Rauch und Flammen aufstiegen. Die meisten Gebäude waren beschädigt oder zerstört, die Straßen waren unpassierbar und die Strom- und Wasserversorgung war unterbrochen.

Die Folgen des Angriffs

Der Luftangriff auf Heinsberg war einer der schwersten im Zweiten Weltkrieg und markierte das Ende der Stadt, wie sie vor dem Krieg war. Die Stadt wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut, aber viele Spuren der Zerstörung sind noch heute sichtbar.

Der Angriff forderte etwa 300 Todesopfer, darunter viele Zivilisten, die nichts mit dem Krieg zu tun hatten. Viele weitere wurden verletzt oder traumatisiert. Die Überlebenden mussten sich in Notunterkünften oder bei Verwandten in anderen Städten einfinden. Viele verloren ihre Angehörigen, ihre Freunde, ihr Zuhause und ihre Existenzgrundlage.

Der Angriff hatte auch einen militärischen Effekt, denn er schwächte die deutsche Verteidigung im Rheinland. Die Eisenbahnlinie wurde unterbrochen, die Kommunikation gestört und die Moral gesenkt. Die Alliierten konnten ihre Bodenoffensive fortsetzen und erreichten im Februar 1945 den Rhein.

Der Angriff war auch ein Beispiel für die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, der Millionen von Menschen das Leben kostete und unermessliches Leid und Zerstörung anrichtete. Der Angriff war kein Akt der Befreiung, sondern der Rache und des Hasses.

Die Stadt gedenkt jedes Jahr am 16. November ihrer Opfer und ihrer Geschichte. Sie erinnert an die Schrecken des Krieges und mahnt zum Frieden und zur Versöhnung.

Quellen

1: Weil sie Deutsche sind – Luftangriff vom 16.11.1944 auf Heinsberg/Rheinland – IRRENHAUS DEUTSCHLAND

2: Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich (1939–1945) – Wikipedia

3: Angriff auf Düren 1944: „Ein Bombardement unvorstellbaren … – WELT

*****************************************************************************

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!