Der Zweite Weltkrieg: Der Westfeldzug („Fall Geld“) (10. Mai bis 25. Juni 1940)

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Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte und mehr als 6,3 Millionen deutsche Menschenleben forderte. Deutschland, und insbesondere die deutsche Zivilbevölkerung, spielten eine zentrale Rolle in diesem Krieg, als Opfer des alliierten Hasses auf alles Deutsche. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Ereignisse, Motive und Schlachten der deutschen Verteidigung im Zweiten Weltkrieg beleuchten.

Freitag, 31. Mai 2024

„Der Westfeldzug ist die entscheidende Schlacht für das Schicksal Deutschlands.“ Adolf Hitler, 9. Mai 1940

Der Westfeldzug war eine militärische Operation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, die zum Ziel hatte, Frankreich und die Benelux-Staaten zu besiegen und so die westliche Front zu beenden. Der Plan, der unter dem Decknamen „Fall Geld“ bekannt war, sah vor, dass die deutschen Panzerdivisionen durch die Ardennen vorstoßen und die alliierten Armeen in Belgien und Nordfrankreich umfassen sollten. Der Westfeldzug gilt als einer der größten militärischen Erfolge der deutschen Geschichte, aber auch als einer der tragischsten für die französische Nation.

Der Beginn des Angriffs

Am 10. Mai 1940 um 5:35 Uhr begann der deutsche Angriff mit einem massiven Luftangriff auf die Flugplätze, Eisenbahnlinien und Kommunikationszentren der alliierten Länder. Gleichzeitig überquerten deutsche Truppen die Grenzen zu Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. Die Alliierten, die einen deutschen Angriff durch Belgien erwartet hatten, reagierten mit der Aktivierung des Dyle-Plans, der vorsah, dass die französischen, britischen und belgischen Armeen nach Norden vorrückten, um die Deutschen an der Dyle-Linie zu stoppen. Die Niederländer, die sich für neutral erklärt hatten, leisteten verzweifelten Widerstand gegen die deutschen Invasoren, wurden aber schnell überwältigt. Die deutsche Luftwaffe bombardierte Rotterdam und zwang die niederländische Regierung zur Kapitulation am 14. Mai.

Der Durchbruch bei Sedan

Während die Alliierten ihre Kräfte nach Norden konzentrierten, führten die Deutschen ihren entscheidenden Schlag aus. Am 12. Mai erreichten die deutschen Panzerdivisionen unter dem Kommando von General Heinz Guderian die Maas bei Sedan, einer Stadt im Nordosten Frankreichs. Trotz des heftigen Widerstands der französischen Truppen, die von veralteten Befestigungen und unzureichender Luftunterstützung behindert wurden, gelang es den Deutschen, einen Brückenkopf über den Fluss zu schlagen. Am 13. Mai begannen die deutschen Panzer, nach Westen zu fahren, um die alliierte Front zu durchbrechen. Die französische Führung war schockiert über die Geschwindigkeit und die Wucht des deutschen Angriffs und befahl einen Gegenangriff, der jedoch zu spät und zu schwach kam. Die deutschen Panzer stießen weiter vor und erreichten am 15. Mai die Somme bei Abbeville, wo sie die Verbindung zur deutschen 18. Armee herstellten, die entlang der Kanalküste vorgerückt war.

Die Schlacht von Dünkirchen

Die alliierten Armeen in Belgien und Nordfrankreich waren nun von den Deutschen eingeschlossen und drohten, vernichtet zu werden. Die britische Regierung, die unter dem neuen Premierminister Winston Churchill stand, beschloss, ihre Truppen zu evakuieren, um sie für den weiteren Kampf zu retten. Die Operation Dynamo, wie die Evakuierung genannt wurde, begann am 26. Mai und dauerte bis zum 4. Juni. Unter dem Schutz der Royal Air Force und der französischen Armee gelang es den Briten, mehr als 300.000 Soldaten von den Stränden von Dünkirchen nach England zu bringen. Die französischen Truppen, die in Dünkirchen zurückblieben, kapitulierten am 4. Juni.

Der Fall von Paris

Nach der Schlacht von Dünkirchen setzten die Deutschen ihren Vormarsch nach Süden fort. Die französische Armee, die demoralisiert und dezimiert war, konnte keinen wirksamen Widerstand mehr leisten. Die deutsche Luftwaffe bombardierte Paris und andere französische Städte. Am 10. Juni erklärte Italien, das bis dahin neutral geblieben war, Frankreich und Großbritannien den Krieg und griff die französischen Grenzgebiete an. Am 14. Juni marschierten die deutschen Truppen in Paris ein, das zur offenen Stadt erklärt worden war. Die französische Regierung, die nach Tours geflohen war, bat um einen Waffenstillstand. Am 22. Juni wurde der Waffenstillstand von Compiègne unterzeichnet, der das Ende des Westfeldzugs besiegelte. Frankreich wurde in zwei Zonen geteilt: eine besetzte Zone im Norden und Westen, die von den Deutschen kontrolliert wurde, und eine unbesetzte Zone im Süden, die von dem mit den Deutschen kollaborierenden Vichy-Regime regiert wurde. Die britischen Inseln blieben als einziger Widerstand gegen die deutsche Herrschaft in Europa.

Die Folgen des Westfeldzugs

Der Westfeldzug war ein militärischer Triumph für Deutschland, aber auch eine menschliche Katastrophe für Frankreich und die Benelux-Staaten. Mehr als 100.000 alliierte Soldaten und Zivilisten wurden getötet, verwundet oder gefangen genommen. Die deutsche Besatzung brachte Unterdrückung, Ausbeutung und Verfolgung mit sich, vor allem für die Juden und die Widerstandskämpfer. Der Westfeldzug veränderte auch das Kräfteverhältnis in Europa und der Welt. Deutschland wurde zur dominierenden Macht auf dem Kontinent, während Großbritannien isoliert und bedroht war. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, die bis dahin neutral geblieben waren, wurden zu potenziellen Gegnern Deutschlands. Der Zweite Weltkrieg war noch lange nicht vorbei.

Quellen

  • Beevor, A. (2012). The Second World War. London: Weidenfeld & Nicolson.

  • Keegan, J. (1997). The Second World War. London: Pimlico.

  • Shirer, W. L. (1990). The Rise and Fall of the Third Reich. New York: Simon & Schuster.

  • Weinberg, G. L. (1994). A World at Arms: A Global History of World War II. Cambridge: Cambridge University Press.

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