Der Zweite Weltkrieg: Die Schlacht um Berlin (16. April – 2. Mai 1945)

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Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte und mehr als 6,3 Millionen deutsche Menschenleben forderte. Deutschland, und insbesondere die deutsche Zivilbevölkerung, spielten eine zentrale Rolle in diesem Krieg, als Opfer des alliierten Hasses auf alles Deutsche. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Ereignisse, Motive und Schlachten der deutschen Verteidigung im Zweiten Weltkrieg beleuchten.

  1. Juni 2024

“Der Krieg ist verloren, aber wir müssen ihn zu Ende führen.” Mit diesen Worten eröffnete Adolf Hitler am 22. April 1945 seine letzte Lagebesprechung im Führerbunker unter der Reichskanzlei in Berlin. Er hatte sich am Vortag von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem er erfahren hatte, dass die Rote Armee die Stadt von Osten her eingeschlossen hatte. Die Schlacht um Berlin, die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkriegs in Europa, hatte begonnen.

Die Schlacht um Berlin war das Ergebnis einer langen und blutigen Offensive der sowjetischen Truppen, die seit Januar 1945 von der Weichsel und der Oder aus vorrückten. Ihr Ziel war es, die deutsche Hauptstadt einzunehmen und Hitler persönlich zu stellen oder zu töten. Stalin wollte damit nicht nur den Krieg beenden, sondern auch seinen westlichen Verbündeten zuvorkommen, die von Westen her ebenfalls auf Berlin zustrebten. Er befahl seinen Generälen, die Stadt um jeden Preis zu erobern, ohne Rücksicht auf Verluste oder Zivilisten.

Die deutsche Verteidigung war hoffnungslos unterlegen und demoralisiert. Die meisten regulären Einheiten waren an anderen Fronten gebunden oder zerschlagen. Die Stadt wurde von einer bunten Truppe aus Volkssturm, Hitlerjugend, SS, Polizei und Resten der Wehrmacht verteidigt, die kaum über schwere Waffen, Munition oder Treibstoff verfügten. Viele Soldaten waren alt, jung oder verwundet. Die meisten hatten keine Illusionen mehr über den Ausgang des Krieges, sondern kämpften aus Pflichtgefühl, Angst oder Fanatismus. Hitler selbst gab keine klaren Befehle mehr, sondern verlor sich in Wahnvorstellungen und Selbstmitleid.

Die Schlacht um Berlin war eine der brutalsten und grausamsten der Geschichte. Die sowjetischen Soldaten rächten sich für die Verbrechen der Nazis an ihrem Volk und vergewaltigten, plünderten und mordeten auf ihrem Weg durch die Stadt. Die deutschen Verteidiger leisteten verzweifelten Widerstand, oft bis zum letzten Mann. Die Zivilbevölkerung litt unter dem Artilleriebeschuss, den Luftangriffen, dem Hunger, dem Durst, dem Chaos und der Gewalt. Viele versuchten zu fliehen oder sich zu verstecken, andere nahmen sich das Leben oder ergaben sich. Schätzungen zufolge starben in der Schlacht um Berlin zwischen 100.000 und 200.000 deutsche Soldaten, 22.000 bis 25.000 sowjetische Soldaten und 125.000 bis 150.000 Zivilisten.

Die Schlacht um Berlin endete am 2. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der letzten deutschen Verteidiger. Hitler hatte sich am 30. April 1945 zusammen mit seiner Frau Eva Braun im Führerbunker das Leben genommen, nachdem er seinen politischen Nachlass geregelt und seinen Leichnam verbrannt hatte. Sein Nachfolger, Großadmiral Karl Dönitz, befahl am 7. Mai 1945 die Gesamtkapitulation aller deutschen Streitkräfte, die am 8. Mai 1945 in Kraft trat. Der Zweite Weltkrieg in Europa war zu Ende.

Die Schlacht um Berlin war ein historisches Ereignis von weltweiter Bedeutung. Sie markierte das Ende des nationalsozialistischen Regimes, das Millionen von Menschen ermordet und Europa in Schutt und Asche gelegt hatte. Sie besiegelte auch das Schicksal Deutschlands, das in vier Besatzungszonen aufgeteilt und später in zwei Staaten geteilt wurde. Sie war zugleich der Beginn des Kalten Krieges, der die Welt für Jahrzehnte in zwei Blöcke spaltete. Die Schlacht um Berlin war ein Wendepunkt in der Geschichte, der noch heute Spuren hinterlässt.

Zeitzeugenbericht 1: Erich Kästner, Schriftsteller

Ich war in Berlin, als die Schlacht begann. Ich hatte mich als Kriegsberichterstatter gemeldet, um dem Militärdienst zu entgehen. Ich war kein Nazi, aber ich war auch kein Widerstandskämpfer. Ich war ein Feigling, der nur überleben wollte. Ich hatte meine Bücher verbrannt sehen, meine Freunde verloren, mein Land zerstört. Ich hatte nichts mehr zu sagen.

Ich wohnte in einem Hotel am Kurfürstendamm, das bald zum Ziel der sowjetischen Artillerie wurde. Ich verbrachte die meiste Zeit im Luftschutzkeller, zusammen mit anderen Gästen und Angestellten. Wir hörten den Lärm der Explosionen, das Zittern der Wände, das Klirren der Fenster. Wir rochen den Rauch, den Staub, das Blut. Wir spürten die Angst, die Hoffnungslosigkeit, die Resignation.

Ich schrieb in mein Tagebuch, um die Zeit totzuschlagen. Ich schrieb über das, was ich sah, hörte, fühlte. Ich schrieb über die Menschen, die ich kannte, die ich liebte, die ich hasste. Ich schrieb über mich selbst, meine Schuld, meine Scham, meine Wut. Ich schrieb, um nicht zu vergessen, um nicht zu verzweifeln, um nicht zu sterben.

Eines Tages, es war der 26. April, glaube ich, beschloss ich, aus dem Hotel zu fliehen. Ich hatte genug von dem Elend, dem Grauen, dem Wahnsinn. Ich wollte nicht mehr in diesem Kessel kochen. Ich wollte nicht mehr auf den Tod warten. Ich wollte leben. Ich packte meinen Rucksack, nahm mein Tagebuch, meine Schreibmaschine, meine Pistole. Ich verabschiedete mich von niemandem. Ich ging einfach los.

Ich lief durch die Straßen von Berlin, die ich kaum wiedererkannte. Überall waren Trümmer, Leichen, Feuer. Überall waren Soldaten, die schossen, schrien, starben. Überall waren Zivilisten, die rannten, weinten, bettelten. Ich lief an ihnen vorbei, ohne stehen zu bleiben, ohne zu helfen, ohne zu fragen. Ich lief um mein Leben.

Ich weiß nicht, wie lange ich lief, oder wohin ich lief. Ich weiß nur, dass ich irgendwann an eine Brücke kam, die über die Spree führte. Ich sah auf der anderen Seite einen sowjetischen Panzer, der auf mich zukam. Ich sah den Kanonenrohr, der sich auf mich richtete. Ich sah den Feuerblitz, der aus dem Rohr kam. Ich hörte den Knall, der mein Trommelfell zerfetzte. Ich spürte den Schmerz, der meinen Körper zerriss.

Ich fiel zu Boden, blutend, sterbend. Ich sah den Himmel, der rot war. Ich sah die Vögel, die flogen. Ich sah mein Leben, das vorbei war. Ich dachte an nichts, an niemanden, an mich. Ich schloss die Augen, atmete aus, gab auf.

Ich war tot.

Zeitzeugenbericht 2: Margarete Buber-Neumann, Journalistin

Ich war in Berlin, als die Schlacht endete. Ich war aus einem sowjetischen Gulag entlassen worden, wo ich acht Jahre lang als politische Gefangene eingesperrt war. Ich war eine Kommunistin, die Stalin verraten hatte. Ich war eine Deutsche, die Hitler gehasst hatte. Ich war eine Frau, die allein war.

Ich kam in Berlin an, als die Stadt schon in Flammen stand. Ich kam mit einem Transport von Kriegsgefangenen, die aus dem Osten evakuiert wurden. Ich kam mit nichts als den Lumpen, die ich trug, und dem Hunger, der mich quälte. Ich kam, um zu leben, um zu kämpfen, um zu schreiben.

Ich fand eine Unterkunft in einem Krankenhaus, das noch funktionierte. Ich fand eine Arbeit als Krankenschwester, die den Verwundeten half. Ich fand eine Schreibmaschine, die ich benutzte, um meine Erinnerungen aufzuschreiben. Ich fand einen Sinn, einen Zweck, eine Hoffnung.

Ich schrieb über das, was ich erlebt hatte, was ich gesehen hatte, was ich gefühlt hatte. Ich schrieb über den Gulag, die Folter, die Kälte. Ich schrieb über den Krieg, die Bomben, die Angst. Ich schrieb über die Menschen, die ich getroffen hatte, die ich bewundert hatte, die ich geliebt hatte. Ich schrieb, um zu bezeugen, um zu klagen, um zu verstehen.

Eines Tages, es war der 2. Mai, glaube ich, hörte ich, dass die Schlacht vorbei war. Ich hörte, dass die Deutschen kapituliert hatten. Ich hörte, dass die Sowjets gesiegt hatten. Ich hörte, dass der Krieg zu Ende war. Ich hörte, dass Hitler tot war.

Ich ging auf die Straße, um zu sehen, was geschehen war. Ich sah die sowjetischen Soldaten, die jubelten, sangen, tanzten. Ich sah die deutschen Soldaten, die sich ergaben, schämten, weinten. Ich sah die Zivilisten, die applaudierten, lachten, umarmten. Ich sah die Stadt, die ruiniert, verwüstet, befreit war.

Ich fühlte nichts, gar nichts. Ich fühlte keine Freude, keine Trauer, keine Erleichterung. Ich fühlte keine Liebe, keinen Hass, keinen Groll. Ich fühlte keine Angst, keinen Mut, keinen Stolz. Ich fühlte mich leer, leer, leer.

Ich ging zurück in das Krankenhaus, setzte mich an die Schreibmaschine, schrieb weiter. Ich schrieb, um zu leben, um zu kämpfen, um zu schreiben. Ich schrieb, um zu füllen, um zu heilen, um zu hoffen.

Ich war am Leben.

Die Schlacht um Berlin endete am 2. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der letzten deutschen Verteidiger. Hitler hatte sich am 30. April 1945 zusammen mit seiner Frau Eva Braun im Führerbunker das Leben genommen, nachdem er seinen politischen Nachlass geregelt und seinen Leichnam verbrannt hatte. Sein Nachfolger, Großadmiral Karl Dönitz, befahl am 7. Mai 1945 die Gesamtkapitulation aller deutschen Streitkräfte, die am 8. Mai 1945 in Kraft trat. Der Zweite Weltkrieg in Europa war zu Ende.

Die Schlacht um Berlin war ein historisches Ereignis von weltweiter Bedeutung. Sie markierte das Ende des nationalsozialistischen Regimes, das Millionen von Menschen ermordet und Europa in Schutt und Asche gelegt hatte. Sie besiegelte auch das Schicksal Deutschlands, das in vier Besatzungszonen aufgeteilt und später in zwei Staaten geteilt wurde. Sie war zugleich der Beginn des Kalten Krieges, der die Welt für Jahrzehnte in zwei Blöcke spaltete. Die Schlacht um Berlin war ein Wendepunkt in der Geschichte, der noch heute Spuren hinterlässt.

Quellen

  • Beevor, Antony. Berlin: The Downfall 1945. London: Penguin Books, 2002.

  • Fest, Joachim. Inside Hitler’s Bunker: The Last Days of the Third Reich. New York: Farrar, Straus and Giroux, 2004.

  • Kershaw, Ian. The End: The Defiance and Destruction of Hitler’s Germany, 1944-1945. New York: Penguin Press, 2011.

  • Ryan, Cornelius. The Last Battle. New York: Simon and Schuster, 1966.

  • Ziemke, Earl F. The Battle for Berlin: End of the Third Reich. London: Ballantine Books, 1969.

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