Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht von Caporetto vom 24.10.1917

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Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein globaler Konflikt, der Millionen von Menschenleben forderte. Wir werden die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieser deutschen Schlachten erläutern, die sowohl heroische als auch tragische Momente beinhalteten. Der Erste Weltkrieg war auch ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der das Land und seine Bevölkerung nachhaltig prägte und der bis in die Gegenwart reicht.

Sonntag, 28. April 2024

“Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Unterstützung zu leisten, weder direkt noch indirekt.” – Bertha von Suttner, Friedensnobelpreisträgerin 1905

Der Krieg wurde an mehreren Fronten geführt, von den Schützengräben in Frankreich und Belgien über die Gebirge und Wüsten im Nahen Osten bis hin zu den Meeren und Kolonien. Eine der weniger bekannten, aber nicht weniger blutigen Fronten war die italienische Front.

Dort kämpften die italienischen Truppen gegen die österreichisch-ungarischen Truppen entlang des Flusses Isonzo, der die Grenze zwischen den beiden Ländern bildete. Zwischen 1915 und 1917 fanden dort zwölf Schlachten statt, die als Isonzoschlachten bekannt sind. Die Zwölfte Isonzoschlacht, auch als Schlacht von Caporetto bekannt, war die letzte und entscheidende dieser Schlachten. Sie endete mit einem vernichtenden Sieg der Mittelmächte und einer schweren Niederlage der Entente.

Der Hintergrund der Schlacht

Italien war ursprünglich ein Verbündeter der Mittelmächte, bestehend aus Deutschland, Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich. Italien hatte jedoch territoriale Ansprüche auf Gebiete, die zu Österreich-Ungarn gehörten, wie Südtirol, Triest und Istrien. Italien sah im Krieg eine Gelegenheit, diese Gebiete zu erobern und seine nationale Einheit zu vollenden. Italien trat daher 1915 auf Seiten der Entente in den Krieg ein, bestehend aus Frankreich, Großbritannien und Russland. Italien erklärte Österreich-Ungarn den Krieg, blieb aber neutral gegenüber Deutschland.

Die italienische Armee unter dem Oberbefehl von General Luigi Cadorna begann eine Offensive gegen die österreichisch-ungarische Armee entlang des Isonzo.

Die italienische Armee war zahlenmäßig überlegen, aber schlecht ausgerüstet und ausgebildet. Die österreichisch-ungarische Armee war besser vorbereitet und verteidigte sich von den höher gelegenen Positionen aus. Die Isonzoschlachten waren geprägt von erbitterten Kämpfen, hohen Verlusten und geringen Geländegewinnen. Die italienische Armee konnte zwar einige strategische Punkte erobern, wie den Monte Sabotino, den Monte San Michele und den Monte Grappa, aber sie konnte die österreichisch-ungarische Armee nicht entscheidend schlagen.

Die Situation änderte sich im Oktober 1917, als Deutschland beschloss, Österreich-Ungarn zu helfen, die italienische Front zu durchbrechen. Deutschland hatte an der Westfront einen strategischen Vorteil erlangt, nachdem Russland infolge der Oktoberrevolution aus dem Krieg ausgeschieden war. Deutschland schickte 14 Divisionen unter dem Kommando von General Erich von Ludendorff an die italienische Front. Diese bildeten zusammen mit 9 österreichisch-ungarischen Divisionen unter dem Kommando von General Svetozar Boroević die 14. Armee. Die 14. Armee plante einen Überraschungsangriff auf die italienische 2. Armee, die den nördlichen Teil des Isonzo verteidigte. Der Angriff sollte von einem massiven Artilleriebeschuss und einem Einsatz von Giftgas vorangehen. Der Angriff sollte am 24. Oktober 1917 beginnen.

Der Verlauf der Schlacht

Der Angriff der 14. Armee begann um 2 Uhr morgens mit einem zweistündigen Artilleriebeschuss auf die italienischen Stellungen. Die italienische 2. Armee war völlig unvorbereitet und wurde von dem Feuer überrannt. Die deutsche und österreichisch-ungarische Infanterie stürmte dann die italienischen Linien und eroberte schnell die strategischen Punkte wie den Monte Matajur, den Monte Nero und den Monte Rombon. Die 14. Armee verfolgte die fliehenden Italiener und drang tief in das italienische Territorium ein. Die italienische Armee war kurz davor, zusammenzubrechen.

General Cadorna erkannte die Schwere der Lage und befahl einen allgemeinen Rückzug hinter den Fluss Piave. Er versuchte, eine neue Verteidigungslinie zu organisieren, aber er hatte die Kontrolle über seine Truppen verloren. Er machte die Soldaten für die Niederlage verantwortlich und ließ viele von ihnen wegen Feigheit oder Desertion erschießen. Er forderte auch die Hilfe der Entente-Verbündeten an, die ihm Truppen und Material schickten. Die italienische Regierung verlor das Vertrauen in Cadorna und ersetzte ihn durch General Armando Diaz.

Die Folgen der Schlacht

Die Schlacht von Caporetto war eine der schlimmsten Niederlagen in der italienischen Militärgeschichte. Die italienische Armee verlor etwa 300.000 Mann, davon 40.000 Tote, 90.000 Verwundete und 170.000 Gefangene. Die 14. Armee verlor etwa 70.000 Mann, davon 15.000 Tote, 35.000 Verwundete und 20.000 Gefangene. Die 14. Armee eroberte auch etwa 3.000 Quadratkilometer italienisches Territorium, darunter wichtige Städte wie Udine, Gorizia und Triest. Die italienische Armee musste sich hinter den Piave zurückziehen und verlor den Zugang zum Isonzo.

Zusammenfassung

Die Zwölfte Isonzoschlacht, auch bekannt als Schlacht von Caporetto, war eine entscheidende Schlacht im Ersten Weltkrieg. Sie fand im Oktober 1917 statt und endete mit einem vernichtenden Sieg der Mittelmächte über die italienische Armee. Die Schlacht hatte weitreichende politische, militärische und soziale Auswirkungen und markierte einen Wendepunkt im Kriegsgeschehen.

Quellenangaben:

  • [1] The Guardian

  • [2] Times of India

  • [3] Indian Express

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