Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht an der Somme vom 01.07.1916 – 18.11.1916

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Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein globaler Konflikt, der Millionen von Menschenleben forderte. Wir werden die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieser deutschen Schlachten erläutern, die sowohl heroische als auch tragische Momente beinhalteten. Der Erste Weltkrieg war auch ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der das Land und seine Bevölkerung nachhaltig prägte und der bis in die Gegenwart reicht.

Sonntag, 28. April 2024

“Ich habe keine Worte, um den Anblick zu beschreiben, der sich mir bot. Die ganze Landschaft war ein einziges Schlachtfeld, übersät mit Leichen, zerfetzten Uniformen, Waffen und Ausrüstung. Der Boden war aufgerissen von Granaten, Minen und Schrapnellen. Der Geruch von Blut, Schweiß und Verwesung lag in der Luft. Es war die Hölle auf Erden.” (Paul Nash, britischer Künstler und Kriegsberichterstatter)

Die Schlacht an der Somme war eine der blutigsten und längsten Schlachten des Ersten Weltkriegs. Sie begann am 1. Juli 1916 und endete am 18. November 1916. Sie fand an der Westfront statt, wo die britischen und französischen Truppen gegen die deutschen Truppen kämpften. Das Ziel der Alliierten war es, die deutschen Linien zu durchbrechen und den Krieg zu beenden. Doch das Ergebnis war ein verlustreicher Stellungskrieg, der mehr als eine Million Tote und Verwundete forderte.

Der Hintergrund der Schlacht

An der Westfront kam es zu einem Grabenkrieg, bei dem sich die beiden Seiten in einem Netzwerk von Schützengräben gegenüberstanden, die sich von der Schweizer Grenze bis zur Nordsee erstreckten. Die Bedingungen in den Gräben waren erbärmlich. Die Soldaten litten unter Kälte, Nässe, Schlamm, Ratten, Läusen und Krankheiten. Sie waren ständig dem Beschuss von Artillerie, Maschinengewehren, Giftgas und Flammenwerfern ausgesetzt. Um die feindlichen Linien zu durchbrechen, mussten sie sogenannte Angriffe starten, bei denen sie aus den Gräben kletterten und über das Niemandsland rannten, das oft mit Stacheldraht, Minen und Kratern übersät war. Die meisten dieser Angriffe scheiterten mit hohen Verlusten.

Im Jahr 1916 wollten die Alliierten eine entscheidende Offensive an der Somme starten, einem Fluss in Nordfrankreich. Sie hofften, die deutschen Truppen zu schwächen, die gleichzeitig an der Ostfront gegen die Russen kämpften, und einen Durchbruch zu erzielen. Die Briten übernahmen die Hauptlast des Angriffs, während die Franzosen nur einen kleineren Teil unterstützten, da sie bereits in der Schlacht um Verdun stark dezimiert waren. Die Deutschen hatten sich jedoch gut auf die Schlacht vorbereitet und ihre Verteidigung verstärkt.

Der Verlauf der Schlacht

Die Schlacht an der Somme begann mit einem massiven Artilleriebeschuss, der eine Woche lang andauerte. Die Alliierten feuerten mehr als 1,5 Millionen Granaten auf die deutschen Linien ab, um sie zu zerstören und die Soldaten zu demoralisieren. Doch die Deutschen hatten sich in tiefen Bunkern und Betonstellungen verschanzt, die den meisten Granaten standhielten. Viele der Granaten waren auch Blindgänger oder zu schwach, um den Stacheldraht zu durchschneiden.

Am 1. Juli 1916 starteten die britischen und französischen Infanteristen den Angriff. Sie gingen davon aus, dass die deutschen Linien vernichtet waren und dass sie nur noch wenige Widerstände treffen würden. Doch sie irrten sich. Die Deutschen kamen aus ihren Bunkern und eröffneten das Feuer mit Maschinengewehren, Gewehren und Granaten. Die Alliierten wurden niedergemäht, bevor sie die deutschen Gräben erreichten. Der erste Tag der Schlacht war der schlimmste Tag in der Geschichte der britischen Armee. Sie verlor mehr als 57.000 Mann, davon 19.000 Tote. Die Franzosen hatten mehr Erfolg, da sie einen weniger stark verteidigten Abschnitt angriffen, aber auch sie erlitten hohe Verluste.

Die Schlacht an der Somme ging weiter, obwohl es klar war, dass die Alliierten keinen Durchbruch erzielen konnten. Sie starteten immer wieder neue Angriffe, die nur geringe Geländegewinne brachten, aber viele Opfer kosteten. Die Deutschen verteidigten sich verbissen und starteten auch Gegenangriffe. Die Schlacht wurde zu einem Kampf um jeden Meter Boden, um jeden Hügel, um jedes Dorf. Die Landschaft wurde zu einer Mondlandschaft, die von Granatlöchern, Schlammlachen und Leichen übersät war.

Einige der bekanntesten Ereignisse der Schlacht waren:

  • Die Einführung der Panzer: Die Briten setzten zum ersten Mal in der Geschichte Panzer ein, um die deutschen Linien zu durchbrechen. Die Panzer waren jedoch noch sehr unzuverlässig und langsam. Viele von ihnen blieben im Schlamm stecken, brachen zusammen oder wurden von der deutschen Artillerie zerstört. Nur wenige von ihnen erreichten ihr Ziel und hatten wenig Einfluss auf den Ausgang der Schlacht.

  • Die Schlacht von Flers-Courcelette: Dies war der erste Einsatz der Panzer am 15. September 1916. Die Briten und die Franzosen eroberten das Dorf Flers und den Hügel von Courcelette, aber sie konnten nicht weiter vorrücken. Die Deutschen zogen sich auf eine neue Verteidigungslinie zurück, die sie die “Hindenburglinie” nannten.

  • Die Schlacht von Thiepval: Dies war einer der blutigsten Abschnitte der Schlacht. Die Briten versuchten, das Dorf Thiepval und den Hügel von Schwaben zu erobern, die von den Deutschen stark befestigt waren. Die Briten brauchten mehr als zwei Monate, um diese Ziele zu erreichen, und verloren dabei mehr als 100.000 Mann.

  • Die Schlacht von Morval: Dies war ein erfolgreicher Angriff der Briten und der Franzosen am 25. September 1916. Sie eroberten die Dörfer Morval, Lesboeufs und Gueudecourt und nahmen mehrere tausend deutsche Gefangene. Dies war einer der wenigen Momente, in denen die Alliierten einen signifikanten Geländegewinn erzielten.

  • Die Schlacht von Le Transloy: Dies war der letzte große Angriff der Briten am 7. Oktober 1916. Sie versuchten, die Deutschen von dem Hügel von Le Transloy zu vertreiben, aber sie scheiterten. Sie erlitten schwere Verluste durch das schlechte Wetter, den Schlamm und das deutsche Feuer. Die Schlacht wurde zu einem Fiasko.

Die Schlacht an der Somme endete schließlich am 18. November 1916, als die Alliierten ihre Angriffe einstellten. Sie hatten etwa 12 Kilometer an der Frontlinie vorgerückt, aber sie hatten keinen entscheidenden Sieg errungen. Die Deutschen hatten sich auf eine neue Verteidigungslinie zurückgezogen, die sie bis zum Ende des Krieges halten konnten. Die Schlacht hatte mehr als eine Million Tote und Verwundete auf beiden Seiten gefordert. Sie war eine der sinnlosesten und grausamsten Schlachten der Geschichte.

Die Folgen der Schlacht

Die Schlacht an der Somme führte zu enormen Verlusten auf beiden Seiten. Mehr als eine Million Soldaten wurden getötet, verwundet oder vermisst. Viele Familien verloren ihre Söhne, Väter und Brüder. Das Trauma der Schlacht beeinflusste die Überlebenden und die gesamte Gesellschaft.

Sie zwang die Militärführer, ihre Strategien zu überdenken. Der Stellungskrieg und die Massenangriffe wurden in Frage gestellt. Die Idee des “Durchbruchs” wurde kritisch betrachtet, da die Kosten oft zu hoch waren. Die Schlacht führte zu einer Verschiebung hin zu flexibleren Taktiken und einem größeren Fokus auf die Logistik.

Quellenangaben:

  • Gilbert, Martin. “The First World War: A Complete History.” Henry Holt and Company, 1994.

  • Nash, Paul. “Memoirs of a War Artist.” Faber & Faber, 1938.

  • Keegan, John. “The First World War.” Vintage, 1998.

  • Imperial War Museums. The Battle of the Somme.

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