Alptraum im Pragbunker – Die Tragödie von Stuttgart am 25. Juli 1944
- Oktober 2025
Einleitung
Der Zweite Weltkrieg brachte nicht nur Zerstörung an der Front, sondern auch unermessliches Leid in den Städten. Stuttgart, eine der wichtigsten Industriestädte des „Dritten Reiches“, wurde mehrfach Ziel alliierter Luftangriffe. Einer der dunkelsten Tage in der Geschichte der Stadt war der 25. Juli 1944, als ein direkter Bombentreffer den sogenannten Pragbunker traf. Rund 400 Menschen verloren in wenigen Minuten ihr Leben.
Der Pragbunker – Symbol für Schutz und Hoffnung
Der Pragbunker, auch als Hochbunker am Pragsattel bekannt, wurde in den frühen 1940er-Jahren errichtet. Er sollte der Bevölkerung Schutz vor den immer intensiver werdenden Luftangriffen bieten. Mit seinen massiven Betonwänden galt er als nahezu unzerstörbar. Viele Stuttgarter suchten hier regelmäßig Zuflucht, in der Hoffnung, den Bombennächten zu entkommen.
Der Luftangriff vom 25. Juli 1944
Am Abend des 25. Juli 1944 flog die Royal Air Force einen großangelegten Angriff auf Stuttgart. Ziel waren vor allem Industrieanlagen, Bahnhöfe und Verkehrsknotenpunkte. Doch die Bomben trafen auch Wohngebiete und zivile Einrichtungen.
Ein Sprengsatz schlug direkt in den Pragbunker ein – ein Szenario, das bis dahin kaum für möglich gehalten wurde. Die Explosion war so gewaltig, dass selbst die dicken Betonwände nachgaben. Innerhalb weniger Augenblicke starben etwa 400 Menschen, die im Bunker Schutz gesucht hatten.
Folgen und Reaktionen
Die Katastrophe erschütterte die Stadt zutiefst. Der Pragbunker, einst als sicherer Zufluchtsort errichtet, wurde zum Massengrab. Viele Familien verloren Angehörige, ganze Straßenzüge trauerten um Nachbarn und Freunde.
Die NS-Propaganda versuchte, das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen, doch die Realität ließ sich nicht verbergen. Zeitzeugen berichteten später von einem „Alptraum aus Feuer, Staub und Schreien“.
Erinnerungskultur und Mahnung
Heute erinnert eine Gedenktafel am Standort an die Opfer des Bombentreffers. Der Pragbunker selbst ist noch erhalten und dient als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Historiker und das Landesarchiv Baden-Württemberg dokumentieren die Ereignisse akribisch, um die Erinnerung wachzuhalten.
Die Tragödie des Pragbunkers steht stellvertretend für das Leid unzähliger Zivilisten im Bombenkrieg. Sie mahnt, dass selbst vermeintlich sichere Orte im Krieg keine Garantie für Überleben bieten.
Quellenangaben
- Landesarchiv Baden-Württemberg: https://www.landesarchiv-bw.de
- Stadtarchiv Stuttgart: https://www.stuttgart.de/leben/stadtgeschichte/stadtarchiv
- Gedenkstättenarbeit Stuttgart: https://www.gedenkstaetten-bw.de
- Zeitzeugenberichte im Haus der Geschichte Baden-Württemberg: https://www.hdgbw.de
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