Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht von Ngomano vom 25.11.1917

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Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein globaler Konflikt, der Millionen von Menschenleben forderte. Wir werden die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieser deutschen Schlachten erläutern, die sowohl heroische als auch tragische Momente beinhalteten. Der Erste Weltkrieg war auch ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der das Land und seine Bevölkerung nachhaltig prägte und der bis in die Gegenwart reicht.

30. Mai 2024

Der Krieg wurde an mehreren Fronten geführt, unter anderem an der Westfront in Frankreich und Belgien, an der Ostfront in Russland und Polen, an der Südfront in Italien und auf dem Balkan, sowie in den Kolonien in Afrika und Asien.

Eine dieser Kolonialfronten war Ostafrika, wo die deutsche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika (dem heutigen Tansania, Ruanda und Burundi) unter dem Kommando von General Paul Emil von Lettow-Vorbeck gegen die britischen, belgischen und portugiesischen Truppen kämpfte. Von Lettow-Vorbeck führte einen Guerillakrieg, der darauf abzielte, möglichst viele feindliche Kräfte zu binden und von den europäischen Kriegsschauplätzen abzulenken.

Er nutzte dabei die geographischen Vorteile der Region, wie die weiten Savannen, die dichten Wälder, die hohen Berge und die großen Flüsse. Er verfügte über etwa 14.000 Mann, darunter 3.000 Europäer und 11.000 afrikanische Askari (Söldner). Seine Gegner hatten insgesamt etwa 300.000 Mann, die aber oft schlecht ausgebildet, ausgerüstet und versorgt waren.

Zu den wichtigsten Ereignissen des Ostafrikakrieges zählte die Schlacht von Ngomano, die am 25. November 1917 stattfand. Die Schlacht war das Ergebnis eines strategischen Manövers von von Lettow-Vorbeck, der nach der verlustreichen Schlacht bei Mahiwa im Oktober 1917 beschloss, nach Süden in das neutrale Portugiesisch-Ostafrika (dem heutigen Mosambik) einzumarschieren, um den britischen Truppen im Norden auszuweichen und sich aus den reichen portugiesischen Vorräten zu versorgen. Die portugiesischen Truppen, die von Lettow-Vorbeck an der Grenze aufhalten sollten, standen unter dem Kommando von Major João Teixeira Pinto. Sie bestanden aus etwa 900 Mann, die bei Ngomano an der Mündung des Flusses Rovuma lagerten. Sie waren jedoch schlecht vorbereitet und ahnungslos von der deutschen Annäherung.

Die Schlacht begann am frühen Morgen des 25. November, als die deutschen Truppen die portugiesischen Stellungen überraschend angriffen. Die Portugiesen leisteten zunächst heftigen Widerstand, wurden aber bald von der Übermacht und dem Feuer der deutschen Maschinengewehre überwältigt. Die Schlacht dauerte nur etwa zwei Stunden, in denen die portugiesischen Truppen nahezu vollständig vernichtet wurden. Viele der portugiesischen Soldaten wurden getötet oder verwundet, darunter auch Teixeira Pinto, der von einem deutschen Schuss in den Kopf starb. Etwa 700 Portugiesen gerieten in deutsche Gefangenschaft, von denen viele später freigelassen oder ausgetauscht wurden. Die Deutschen erbeuteten eine große Menge an Waffen, Munition, Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Materialien, die für sie von unschätzbarem Wert waren. Die deutschen Verluste waren gering, nur etwa 20 Tote und Verwundete.

Die Schlacht von Ngomano war ein entscheidender Sieg für die deutsche Schutztruppe, der es ermöglichte, den Rovuma zu überqueren und bis zum Ende des Krieges in Portugiesisch-Ostafrika zu operieren. Von Lettow-Vorbeck führte seine Truppen weiter nach Süden und Westen, wo er weitere Gefechte mit den portugiesischen und britischen Truppen führte. Erst am 14. November 1918, vier Tage nach dem Waffenstillstand in Europa, erfuhr er von der deutschen Kapitulation und stellte seine Waffen nieder. Er wurde von den Briten als ehrenvoller Gegner behandelt und nach Deutschland repatriiert.

Er gilt als einer der fähigsten und erfolgreichsten Kommandeure des Ersten Weltkriegs und als einer der größten Guerillaführer der Geschichte.

Die Schlacht von Ngomano war aber auch eine Tragödie für die portugiesischen Truppen, die sinnlos geopfert wurden. Sie war ein Symbol für die Unfähigkeit und Korruption der portugiesischen Kolonialverwaltung, die die Interessen und das Wohlergehen der afrikanischen Bevölkerung missachtete. Sie war auch ein Anstoß für den wachsenden Nationalismus und Widerstand der Afrikaner gegen die koloniale Herrschaft, die schließlich zur Unabhängigkeit Mosambiks im Jahr 1975 führte.

Die Schlacht von Ngomano ist heute fast vergessen, aber sie war ein wichtiges Ereignis in der Geschichte des Ersten Weltkriegs und Ostafrikas. Sie zeigt, wie ein kleiner Kriegsschauplatz große Auswirkungen auf die globale Politik und die lokale Gesellschaft haben kann. Sie zeigt auch, wie ein einzelner Mann mit Mut, Geschick und Entschlossenheit einen scheinbar aussichtslosen Kampf führen und die Geschichte verändern kann.

Quellen

[1] Schlacht von Ngomano – Wikipedia [2] Schlacht von Ngomano – Wikiwand [3] Zeitzeugenportal: Erzählen. Erinnern. Entdecken [4] Kategorie:Schlacht des Ersten Weltkriegs – Wikipedia [5] Zitate und Sprüche über den Ersten Weltkrieg [6] 1914 – Die wichtigsten Zitate und Sprüche des Jahres [7] 1918/2018 – Zitate zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg [8] Start | Portal 1. Weltkrieg [9]

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