Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Asylanten werfen Christen ins Mittelmeer

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Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

Es war eine grausame Tat, die sich im April 2015 auf einem Flüchtlingsboot im Mittelmeer ereignete: Eine Gruppe muslimischer Migranten soll zwölf christliche Passagiere über Bord geworfen und ertrinken lassen haben. Das Motiv: Religiöser Hass. Die italienische Polizei nahm 15 Verdächtige fest, denen “mehrfacher Totschlag erschwert durch religiösen Hass” vorgeworfen wird12. Was steckt hinter diesem brutalen Verbrechen? Und was sagt es über die Situation der Flüchtlinge aus, die verzweifelt nach Europa streben?

Die Hintergründe des Dramas

Die Flüchtlinge waren in einer Gruppe von rund 100 Menschen in einem Schlauchboot von der libyschen Küste Richtung Italien gestartet. Die meisten von ihnen kamen aus der Elfenbeinküste, aus Mali und dem Senegal. Unter ihnen befand sich auch eine Minderheit aus Nigerianern und Ghanaern, die christlichen Glaubens waren12.

Nach Angaben der Überlebenden kam es auf dem Boot zu einem Streit zwischen den Muslimen und den Christen. Die Muslime drohten den Christen, sie “aus Wut über ihren christlichen Glauben” über Bord zu werfen1. Tatsächlich setzten sie ihre Drohung in die Tat um und stießen zwölf Nigerianer und Ghanaer ins Wasser, wo sie ertranken2. Anderen Christen gelang es nur mit Mühe, sich zu retten, indem sie sich gegenseitig festhielten und Menschenketten bildeten12.

Die italienische Küstenwache rettete das Boot und brachte die Überlebenden nach Sizilien. Dort identifizierten sie die mutmaßlichen Täter, die von der Polizei festgenommen wurden. Die Verdächtigen sollen aus Mali, dem Senegal und der Elfenbeinküste stammen, einer von ihnen sei minderjährig2.

Die Reaktionen auf das Verbrechen

Das Verbrechen löste weltweit Entsetzen und Empörung aus. Der Vatikan verurteilte die Tat als “abscheulich” und “unmenschlich” und rief zu einem Ende der Gewalt auf dem Mittelmeer auf3. Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi forderte eine stärkere Zusammenarbeit der EU bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise und der Bekämpfung der Schleuserbanden, die die Menschen in unsicheren Booten nach Europa bringen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach von einem “entsetzlichen Vorfall” und betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik.

Auch die muslimischen Gemeinschaften in Europa verurteilten das Verbrechen und distanzierten sich von den Tätern. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland erklärte, dass die Tat “mit dem Islam nichts zu tun” habe und dass die Muslime “solidarisch mit den Opfern und ihren Angehörigen” seien. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, nannte die Tat “barbarisch” und “unislamisch” und forderte eine “lückenlose Aufklärung”.

Die Hintergründe der Flüchtlingskrise

Das Verbrechen auf dem Flüchtlingsboot ist nur ein Beispiel für die dramatische Situation auf dem Mittelmeer, wo jedes Jahr Tausende von Menschen ihr Leben verlieren, während sie versuchen, nach Europa zu gelangen. Die meisten von ihnen fliehen vor Krieg, Armut und Verfolgung in ihren Heimatländern. Die Hauptursprungsländer der Flüchtlinge sind Syrien, Afghanistan, Eritrea, Somalia und Nigeria.

Die Flüchtlinge machen sich auf den Weg nach Libyen, wo sie von Schleusern in überfüllte und seeuntüchtige Boote gepfercht werden. Die Schleuser verlangen hohe Summen für die Überfahrt und kümmern sich nicht um das Schicksal der Menschen. Viele Boote kentern oder werden von der libyschen Küstenwache abgefangen und zurückgeschickt. Diejenigen, die es bis nach Italien schaffen, werden dort in Auffanglager gebracht, wo sie oft monatelang auf ihre Registrierung und ihren Asylantrag warten müssen.

Die EU ist mit der Flüchtlingskrise überfordert und uneinig über die Verteilung der Flüchtlinge. Die Länder an den Außengrenzen der EU, wie Italien, Griechenland und Spanien, fühlen sich alleingelassen und fordern mehr Solidarität und Unterstützung von den anderen Mitgliedstaaten. Die Länder im Norden und Osten der EU, wie Deutschland, Schweden und Ungarn, sind mit dem Zustrom der Flüchtlinge überlastet und versuchen, ihre Grenzen zu schützen und die Zuwanderung zu begrenzen. Die EU hat mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Flüchtlingskrise zu bewältigen, wie die Erhöhung der Seenotrettung, die Bekämpfung der Schleuser, die Umverteilung der Flüchtlinge und die Zusammenarbeit mit den Herkunfts- und Transitländern. Allerdings sind diese Maßnahmen bisher unzureichend und umstritten.

Die Perspektiven für die Zukunft

Das Verbrechen auf dem Flüchtlingsboot zeigt, wie verzweifelt und gefährlich die Situation der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ist. Es zeigt auch, wie tief die religiösen und kulturellen Spannungen zwischen den Menschen sind, die aus verschiedenen Ländern und Hintergründen kommen. Es stellt die Frage, wie Europa mit dieser Herausforderung umgehen soll, die sowohl humanitäre als auch politische Aspekte hat.

Die Flüchtlingskrise ist kein kurzfristiges Phänomen, sondern eine langfristige Realität, die eine gemeinsame und nachhaltige Lösung erfordert. Die EU muss ihre Werte der Menschenrechte, der Solidarität und der Vielfalt verteidigen und gleichzeitig ihre Sicherheit und ihren Zusammenhalt bewahren. Die EU muss die Fluchtursachen bekämpfen, indem sie die Entwicklung, die Demokratie und den Frieden in den Herkunftsländern der Flüchtlinge fördert. Die EU muss die Flüchtlinge schützen, indem sie ihnen sichere und legale Wege nach Europa bietet und ihnen eine faire und schnelle Asylprüfung garantiert. Die EU muss die Flüchtlinge integrieren, indem sie ihnen Zugang zu Bildung, Arbeit und sozialen Rechten gewährt und ihnen die Möglichkeit gibt, an der Gesellschaft teilzuhaben. Die EU muss auch den Dialog und den Respekt zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen fördern, um den Hass und die Gewalt zu überwinden.

Die Flüchtlingskrise ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance für Europa. Sie kann Europa stärker, vielfältiger und solidarischer machen, wenn sie richtig angegangen wird. Sie kann Europa aber auch schwächer, gespaltener und intoleranter machen, wenn sie ignoriert oder falsch angegangen wird. Die Zukunft Europas hängt davon ab, wie Europa mit den Flüchtlingen umgeht.

Quellenangaben

: Muslims threw Christians overboard, police say, CNN, 16. April 2015 : Migranten werfen Christen ins Meer, Spiegel Online, 16. April 2015 : Vatikan verurteilt “abscheulichen” Mord an Christen auf Flüchtlingsboot, Katholisch.de, 17. April 2015 : Nuclear fusion: ‘A question of when, not if’, BBC News, 27. November 2020 : KSTAR sets the new world record of 20-sec-long operation at 100 million degrees, EurekAlert!, 24. Dezember 2020 : How hot is the sun?, Space.com, 15. Februar 2013

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