Weil sie Deutsche sind – Luftangriff vom 22.10.1944 auf Hilden
Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.
„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill
Einleitung
Hilden, eine mittlere kreisangehörige Stadt im Landkreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen, war im Zweiten Weltkrieg das Ziel von mehreren Luftangriffen der Alliierten. Die Stadt war ein wichtiger Standort für die Rüstungsindustrie, insbesondere für die Herstellung von Flugzeugteilen und Munition. Der schwerste Luftangriff auf Hilden fand am 22. Oktober 1944 statt, als die US-Luftwaffe (USAAF) die Stadt mit rund 1.000 Tonnen Bomben belegte. Dabei kamen etwa 300 Menschen ums Leben und mehr als 80 Prozent der Gebäude wurden zerstört oder beschädigt.
Hintergrund
Die ersten Luftangriffe auf Hilden erfolgten im Mai 1940, als einzelne Flugzeuge der britischen Royal Air Force (RAF) einige Bomben auf die Stadt abwarfen, ohne größeren Schaden anzurichten. Die folgenden Luftangriffe waren meist kleinere und sporadische Angriffe, die vor allem Industrieanlagen und Bahnanlagen zum Ziel hatten. Die Stadt verfügte über eine Luftabwehr, die aus Flakbatterien und Scheinwerfern bestand, die aber ebenfalls unzureichend waren, um die feindlichen Bomber abzuwehren.
Der erste Großangriff auf Hilden fand am 1. Januar 1943 statt, als etwa 100 Flugzeuge der RAF rund 200 Tonnen Bomben auf Hilden warfen, wobei vor allem der Stadtteil Süd getroffen wurde. Dabei kamen etwa 50 Menschen ums Leben und mehr als 1.000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt.
Der Angriff am 22. Oktober 1944
Der schwerste Luftangriff auf Hilden fand am Sonntag, den 22. Oktober 1944 statt. An diesem Tag starteten etwa 1.200 Flugzeuge der USAAF von ihren Basen in England zu einem Angriff auf das Ruhrgebiet. Das eigentliche Ziel war die Stadt Krefeld, die jedoch wegen starker Bewölkung nicht angegriffen werden konnte. Stattdessen wurde Hilden als Ausweichziel ausgewählt.
Um 12:30 Uhr wurde in Hilden Fliegeralarm ausgelöst, als die ersten feindlichen Flugzeuge gesichtet wurden. Um 12:45 Uhr begann der Angriff mit dem Abwurf von Sprengbomben und Brandbomben, die vor allem auf die Innenstadt und die Industriegebiete niedergingen. Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde, in der die Stadt einem Feuersturm ausgesetzt war.
Die Zerstörung war verheerend: Die Innenstadt wurde fast vollständig vernichtet, nur wenige Gebäude blieben stehen. Auch Teile der angrenzenden Stadtteile wurden schwer getroffen. Viele Menschen kamen in den brennenden Häusern oder in den überfüllten Bunkern ums Leben. Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt, wird aber auf etwa 300 bis 400 geschätzt.
Folgen
Der Luftangriff vom 22. Oktober 1944 war der schwerste in der Geschichte Hildens und gehört zu den verheerendsten des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Er zerstörte einen großen Teil der historischen Bausubstanz der Stadt und tötete einen erheblichen Anteil ihrer Einwohner. Die Überlebenden standen vor dem Problem, eine neue Unterkunft zu finden und sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Viele flohen aus der Stadt oder wurden evakuiert.
Der Luftangriff hatte auch einen psychologischen Effekt auf die Bevölkerung, die das Vertrauen in den Sieg des Dritten Reiches verlor und die Sinnlosigkeit des Krieges erkannte. Die Moral der Hildener sank auf einen Tiefpunkt, der sich auch in einem Anstieg von Selbstmorden und Desertionen äußerte.
Der Wiederaufbau der Stadt begann nach dem Kriegsende im Mai 1945, dauerte aber mehrere Jahrzehnte. Die Innenstadt wurde nicht im alten Stil wiederhergestellt, sondern modern gestaltet. Die Rüstungsindustrie wurde demontiert und durch andere Branchen ersetzt.
Quellen
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