Weil sie Deutsche sind  – Luftangriff vom 04.+05.11.1944 auf Solingen

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Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Einleitung

Solingen, eine bergische Großstadt in Nordrhein-Westfalen, war im Zweiten Weltkrieg das Ziel von insgesamt 84 Luftangriffen der Alliierten. Die Stadt war bekannt für ihre Schneidwarenindustrie und beherbergte auch einige Rüstungsbetriebe. Die schwersten Luftangriffe fanden am 4. und 5. November 1944 statt, als die britische Royal Air Force (RAF) die Solinger Altstadt fast vollständig zerstörte. Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 1.500 bis 2.000 geschätzt.

Hintergrund

Die Vorbereitung für einen möglichen Luftkrieg begann in Solingen bereits 1933 mit der Bildung einer Ortsgruppe des Reichsluftschutzbundes. Bis 1939 wurden mehrere Luftschutzbunker im Stadtgebiet errichtet, die jedoch nicht ausreichten, um alle Einwohner zu schützen. Die Stadt verfügte auch über eine Luftabwehr, die aus Flakbatterien und Scheinwerfern bestand, die aber ebenfalls unzureichend waren, um die feindlichen Bomber abzuwehren.

Der erste Luftangriff auf Solingen erfolgte am 12. Mai 1940, als ein einzelnes Flugzeug einige Bomben auf die Stadt abwarf, ohne größeren Schaden anzurichten. Die folgenden Luftangriffe waren meist kleinere und sporadische Angriffe, die vor allem Industrieanlagen und Bahnanlagen zum Ziel hatten. Der erste Großangriff fand am 30. Mai 1943 statt, als etwa 200 Flugzeuge der RAF rund 500 Tonnen Bomben auf Solingen warfen, wobei vor allem der Stadtteil Wald getroffen wurde. Dabei kamen etwa 300 Menschen ums Leben.

Der Angriff am 4. November 1944

Der schwerste Luftangriff auf Solingen fand am Samstag, den 4. November 1944 statt. An diesem Tag starteten etwa 600 Flugzeuge der RAF von ihren Basen in England zu einem Angriff auf das Ruhrgebiet. Das eigentliche Ziel war die Stadt Wuppertal, die jedoch wegen starker Bewölkung nicht angegriffen werden konnte. Stattdessen wurde Solingen als Ausweichziel ausgewählt.

Um 13:15 Uhr wurde in Solingen Fliegeralarm ausgelöst, als die ersten feindlichen Flugzeuge gesichtet wurden. Um 13:30 Uhr begann der Angriff mit dem Abwurf von Leuchtbomben zur Markierung des Ziels. Kurz darauf folgten die ersten Sprengbomben und Brandbomben, die vor allem auf die Altstadt niedergingen. Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde, in der die Stadt einem Feuersturm ausgesetzt war.

Die Zerstörung war verheerend: Die Altstadt wurde fast vollständig vernichtet, nur wenige Gebäude blieben stehen. Auch Teile der angrenzenden Stadtteile wurden schwer getroffen. Viele Menschen kamen in den brennenden Häusern oder in den überfüllten Bunkern ums Leben. Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt, wird aber auf etwa 1.000 bis 1.500 geschätzt.

Der Angriff am 5. November 1944

Am Sonntag, den 5. November 1944, wurde Solingen erneut angegriffen, diesmal von etwa 400 Flugzeugen der RAF. Der Angriff begann um 12:45 Uhr und dauerte etwa eine Viertelstunde. Diesmal wurden vor allem die Stadtteile Ohligs und Gräfrath bombardiert, die noch relativ intakt waren.

Der Angriff verursachte weitere schwere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur und forderte weitere Opfer unter der Bevölkerung. Die Zahl der Toten wird auf etwa 500 bis 700 geschätzt.

Folgen

Die beiden Luftangriffe vom 4. und 5. November 1944 waren die schwersten in der Geschichte Solingens und gehören zu den verheerendsten des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Sie zerstörten einen großen Teil der historischen Bausubstanz der Stadt und töteten einen erheblichen Anteil ihrer Einwohner. Die Überlebenden standen vor dem Problem, eine neue Unterkunft zu finden und sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Viele flohen aus der Stadt oder wurden evakuiert.

Die Luftangriffe hatten auch einen psychologischen Effekt auf die Bevölkerung, die das Vertrauen in den Sieg des Dritten Reiches verlor und die Sinnlosigkeit des Krieges erkannte. Die Moral der Solinger sank auf einen Tiefpunkt, der sich auch in einem Anstieg von Selbstmorden und Desertionen äußerte.

Der Wiederaufbau der Stadt begann nach dem Kriegsende im Mai 1945, dauerte aber mehrere Jahrzehnte. Die Altstadt wurde nicht im alten Stil wiederhergestellt, sondern modern gestaltet. Die Schneidwarenindustrie erholte sich langsam von den Kriegsschäden und konnte ihre internationale Bedeutung wiedererlangen.

Quellen

  • Bing-Abfrage: “schwerster luftangriff auf solingen im zweiten weltkrieg” 12 [3][3]

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