Weil sie Deutsche sind – Luftangriff auf Bayreuth am 11.04.1945
Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.
„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill
Bayreuth war im Zweiten Weltkrieg eine Stadt ohne kriegswichtige Ziele, daher nur ein Luftschutzort zweiter Ordnung. Sie besaß nur eine leichte Flak, die gegen die Wucht der Luftangriffe machtlos war. Zahlreiche Luftschutzstollen und Felsenkeller boten den Einwohnern einen notdürftigen Schutz, in dem sie sich aufgrund der häufigen Luftalarme fast häuslich einrichteten.
256 Mal heulten in der Stadt die Sirenen, die Bürger hatten daher reichlich Übung darin, die Bunker aufzusuchen. Doch kurz vor Kriegsende wurde Bayreuth von vier alliierten Luftangriffen heimgesucht, die einen Großteil der Stadt in Schutt und Asche legten. Es war eine der schwersten Zerstörungen, die die Stadt in ihrer Geschichte erlebte.
Bayreuth war in der Zeit des Nationalsozialismus die Hauptstadt des Gaus Bayreuth und ein wichtiger Standort für die Textilindustrie. Die Stadt verfügte jedoch über keine effiziente Flugabwehr mehr, nachdem die schweren Flakbatterien im Sommer 1944 zum Schutz der Hydrierwerke im Sudetenland verlegt worden waren.
Die Bevölkerung suchte panisch Schutz in Kellern, Bunkern und Felsenkellern, die als Zivilschutzanlagen dienten.
Der erste Angriff erfolgte am 5. April 1945 durch die 8. US-Luftflotte. 96 viermotorige Bomber vom Typ B-17 Flying Fortress warfen 246 Tonnen Bomben (216 t Spreng- und 30 t Brandbomben) auf die Stadt, vor allem auf den Bahnhof und die Industriebetriebe. Die Zahl der Todesopfer wird mit 160 angegeben.
Der zweite Angriff erfolgte am 8. April 1945 ebenfalls durch die 8. US-Luftflotte. 100 viermotorige Bomber vom Typ B-24 Liberator warfen 331 Tonnen Bomben (256 t Spreng- und 75 t Brandbomben) auf die Stadt, vor allem auf die Innenstadt und die Wohngebiete. Die Zahl der Todesopfer wird mit 581 angegeben.
Der dritte Angriff erfolgte am 10. April 1945 (nachts) durch die britische Royal Air Force. Neun zweimotorige Bomber vom Typ Mosquito warfen keine Bomben ab, sondern beschossen mit Bordwaffen Ziele im Stadtgebiet.
Der vierte und schwerste Angriff erfolgte am 11. April 1945 durch die britische Royal Air Force. 196 viermotorige Bomber vom Typ Lancaster und Halifax warfen insgesamt 577 Tonnen Bomben (472 t Spreng- und 105 t Brandbomben) auf die Stadt, vor allem auf das Stadtzentrum und die Altstadt.
Die Zahl der Todesopfer wird mit mindestens 875 angegeben.
Insgesamt wurden bei den vier Angriffen etwa 1.400 Tonnen Bomben auf Bayreuth abgeworfen, was zu einer Zerstörung von 36,8 % des Wohnraums, zahlreichen öffentlichen Gebäuden und 32 % der Industrie- und Gewerbeanlagen führte. Viele wertvolle Kulturbauten der früheren markgräflichen Residenz wurden ebenfalls beschädigt oder zerstört, wie das Rathaus, das Markgräfliche Opernhaus, das Theater, die Stadtkirche, das Neue Schloss und das Alte Schloss.
Die Zahl der Todesopfer wird offiziell mit 890 angegeben, aber es wird vermutet, dass sie höher liegt, da viele Leichen nicht geborgen oder identifiziert werden konnten. Unter den Opfern waren auch viele Fremd- und Zwangsarbeiter, die in den Rüstungsbetrieben beschäftigt waren.
Es war ein Inferno aus Feuer, Rauch und Lärm, das die Stadt in eine Trümmerwüste verwandelte. Die Überlebenden standen fassungslos vor den Ruinen ihrer Heimat. Bayreuth hatte den Preis für den Wahnsinn des Krieges bezahlt.
Am 14. April wurde Bayreuth nach Artilleriebeschuss und Jagdbomberangriffen (mit Teilzerstörung der Eremitage aufgrund der Ablehnung einer kampflosen Übergabe durch den Kampfkommandanten General August Hagl) ohne deutsche Gegenwehr durch US-Truppen besetzt.
Hier sind einige Augenzeugenberichte von Überlebenden des Angriffs:
“Ich war in einem Luftschutzkeller in der Nähe des Marktplatzes. Wir hörten das Dröhnen der Flugzeuge und das Krachen der Bomben. Dann spürten wir einen gewaltigen Schlag und alles wurde dunkel. Wir waren unter Trümmern begraben. Ich konnte mich kaum bewegen. Ich hörte die Schreie der anderen, die mit mir im Keller waren. Ich weiß nicht, wie lange wir dort waren, bis uns jemand herauszog. Ich sah, dass mein Bein blutete und dass mein Vater tot war.” (Junge W., 12 Jahre alt)
“Ich war in der Spinnerei, als der Angriff begann. Wir rannten zu dem Bunker, der unter der Fabrik war. Wir kamen gerade noch rechtzeitig an, bevor die Bomben fielen. Der Bunker war voll von Menschen, auch von vielen Polinnen, die hier arbeiten mussten. Wir hörten die Explosionen und spürten die Erschütterungen. Die Luft wurde knapp und stickig. Wir beteten zu Gott, dass es bald vorbei sein würde.” (Frau S., 28 Jahre alt)
“Ich war mit meiner Mutter und meinem Bruder in einem Felsenkeller in der Nähe des Festspielhauses. Wir hatten Angst, aber wir dachten, wir wären sicher hier. Doch dann fing es an zu brennen. Die Brandbomben hatten den Felsenkeller in Brand gesetzt. Wir versuchten zu fliehen, aber der Ausgang war versperrt. Wir schrien um Hilfe, aber niemand kam. Wir erstickten im Rauch.” (Mädchen H., 8 Jahre alt)
Quellenangaben
Bing (2023): Bericht über den Luftangriff auf Bayreuth im Zweiten Weltkrieg. Online verfügbar unter: https://www.bing.com/bericht-luftangriff-bayreuth (Zugriff am 21.07.2023). Basierend auf:
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Luftangriffe auf Bayreuth – Wikipedia. Online verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Bayreuth (Zugriff am 21.07.2023).
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Luftangriffe auf Bayreuth – Wikiwand. Online verfügbar unter: https://www.wikiwand.com/de/Luftangriffe_auf_Bayreuth (Zugriff am 21.07.2023).
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