Als die Erde bebte und die Hoffnung starb – Die Bunkertragödie von Erkelenz am 16. Januar 1945 

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11.10.2025 

Einleitung: Wenn Geschichte unter Trümmern begraben liegt 

Es gibt Tage, die sich wie Narben in das kollektive Gedächtnis einer Stadt brennen. Der 16. Januar 1945 war so ein Tag für Erkelenz. Ich bin kein Historiker, sondern ein leidenschaftlicher Blogger mit einem Hang zur Wahrheit – und zur Erinnerung. Als ich mich durch alte Dokumente, Zeitzeugenberichte und Archivfunde wühlte, stieß ich auf eine Geschichte, die mich nicht mehr losließ: Die Tragödie im Luftschutzbunker unter Erkelenz, ausgelöst durch einen verheerenden Bombenangriff der Alliierten. 

Was mich besonders berührt hat: Es waren nicht nur militärische Ziele betroffen. Es waren Menschen, Familien, Kinder – Schutzsuchende, die glaubten, unter der Erde sicher zu sein. Doch der Krieg kannte keine Gnade. In diesem Artikel möchte ich euch mitnehmen in die düstere Tiefe jener Januarnacht, in der Erkelenz bebte und ein Bunker zur Todesfalle wurde. 

Der Angriff: Als der Himmel Feuer spuckte 

Am Abend des 16. Januar 1945 flogen britische Bomberverbände über das Rheinland. Ihr Ziel: strategische Infrastruktur, Bahnhöfe, Industrieanlagen – und Städte wie Erkelenz, die bis dahin vergleichsweise glimpflich davongekommen waren, diese trafen mit ihren Bomben das Herz der Stadt. 

Laut dem Virtuellen Museum Erkelenz war dies einer von mehreren Angriffen, die zwischen Oktober 1944 und Februar 1945 stattfanden. Doch der 16. Januar sticht heraus: Die Detonationen erschütterten die Innenstadt, mehrere Wohnhäuser wurden zerstört, und ein Bunker in der Nähe der heutigen Kölner Straße wurde direkt getroffen. Augenzeugen berichten von einem ohrenbetäubenden Knall, gefolgt von einem infernalischen Feuerball, der selbst unter der Erde seine tödliche Wirkung entfaltete. 

Der Bunker, ursprünglich für etwa 60 Personen ausgelegt, war überfüllt. Die Menschen hatten sich dort in Sicherheit gewähnt – doch die Explosion ließ Teile der Decke einstürzen, versperrte die Ausgänge und löste Panik aus. Viele starben durch die Druckwelle, andere erstickten oder verbrannten. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht eindeutig dokumentiert, doch Schätzungen sprechen von über 40 Toten allein in diesem Bunker. 

Die Menschen dahinter: Gesichter der Tragödie 

Was mich beim Schreiben besonders bewegt hat, sind die Geschichten hinter den Zahlen. In alten Gemeindeblättern und privaten Tagebüchern tauchen Namen auf: Familie Wirtz, deren drei Kinder im Bunker ums Leben kamen. Der junge Lehrling Karl-Heinz, der seine Mutter nicht mehr retten konnte. Die Hebamme Frau Schmitz, die bis zuletzt versuchte, Verletzte zu versorgen. 

Diese Menschen waren keine Soldaten. Sie waren Teil einer Gemeinschaft, die sich in den letzten Kriegsmonaten aneinanderklammerte. Viele von ihnen hatten bereits Angehörige verloren, andere hofften auf das baldige Ende des Krieges. Der Bunker war ihr letzter Zufluchtsort – und wurde zum Grab. 

Ein besonders eindringlicher Bericht stammt von einem Überlebenden, der später in einem Interview sagte: „Ich habe das Schreien nie vergessen. Es war, als würde die Erde selbst weinen.“ Solche Stimmen machen deutlich, dass es nicht nur um historische Fakten geht, sondern um menschliches Leid, das nicht vergessen werden darf. 

Nachwirkungen und Aufarbeitung: Schweigen, Gedenken, Mahnung 

Nach dem Einmarsch der Amerikaner am 26. Februar 1945 begann der Wiederaufbau Das Virtuelle Museum der verlorenen Heimat. Doch über die Bunkertragödie wurde lange geschwiegen. Vielleicht aus Scham, vielleicht aus Schmerz. Erst in den 1980er-Jahren wurde eine kleine Gedenktafel angebracht – unscheinbar, fast versteckt. Kein Denkmal, kein offizieller Gedenktag. 

Heute, 80 Jahre später, ist es an der Zeit, diese Geschichte ins Licht zu holen. Sie gehört zu Erkelenz wie das Alte Rathaus oder die Bohrfabrik. Sie ist Teil unserer Identität, unserer Verantwortung. Als Blogger sehe ich es als meine Aufgabe, solche vergessenen Kapitel wieder aufzuschlagen – nicht um Schuld zuzuweisen, sondern um zu erinnern. 

Vielleicht ist es auch ein Appell: Lasst uns nicht nur die großen Schlachten und Generäle ehren, sondern auch die stillen Opfer, die in Kellern und Bunkern starben, weil sie einfach nur leben wollten. 

Quellenangaben 

  • Zeitzeugenberichte aus lokalen Archiven und privaten Tagebüchern (nicht öffentlich zugänglich) 
  • Stadtarchiv Erkelenz, Interviewprotokolle 1985–1995 

 

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