Weil sie Deutsche sind – Luftangriff vom 24.02.1944 auf Gotha
Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.
„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill
Gotha war eine wichtige Industriestadt im Herzen Thüringens, die vor allem für ihre Waggonfabrik bekannt war. Dort wurden nicht nur Eisenbahnwaggons und Lastwagen, sondern auch Kampfflugzeuge für die deutsche Luftwaffe produziert. Die Alliierten hatten Gotha deshalb als strategisches Ziel ausgewählt, um die deutsche Kriegsmaschinerie zu schwächen.
Am 24. Februar 1944 fand der erste und schwerste Luftangriff auf Gotha statt. 169 amerikanische B-24 Bomber der 8th Air Force flogen bei klarem Himmel über die Stadt und warfen mehr als 450 Tonnen Bomben ab, darunter Spreng- und Brandbomben. Die Fabrikanlage erlitt erhebliche Zerstörungen, besonders der östliche Teil mit der Flugzeugproduktion. Aber auch viele Wohn- und Geschäftsviertel sowie Kulturbauten wurden getroffen. Es gab zahlreiche Fehlwürfe, die das Gärtnerfeld bis zum Krahnberg verwüsteten. Von den 8.000 Beschäftigten in der Waggonfabrik kamen 97 ums Leben, 117 wurden verletzt. Insgesamt forderte der Angriff am 24. Februar in Gotha 232 Opfer1.
Die Bilder von der brennenden Stadt gingen um die Welt und schockierten die Öffentlichkeit. Die NS-Propaganda nutzte den Bombenkrieg für ihre Hetze und Durchhalteparolen, während die Bevölkerung unter Angst und Trauer litt. Die Überlebenden versuchten, ihre Toten zu bergen und ihre Häuser wieder aufzubauen. Die Waggonfabrik setzte ihre Produktion fort, indem sie Teile ihrer Anlagen in kleinere Orte verlagerte.
Ein Augenzeuge berichtete von dem Angriff: “Es war ein herrlicher Sonnentag, als plötzlich die Sirenen heulten. Wir rannten in den Keller unseres Hauses in der Kindleber Straße, wo wir schon bald das Dröhnen der Flugzeuge hörten. Dann begann das infernalische Krachen der Bomben, das kein Ende nehmen wollte. Wir beteten zu Gott, dass er uns verschonen möge. Als endlich Ruhe einkehrte, wagten wir uns nach oben und sahen das Grauen: Überall brannte es, Häuser waren eingestürzt, Menschen schrien um Hilfe, Leichen lagen auf der Straße. Unsere schöne Stadt war ein Trümmerfeld geworden.” 2
Bis zum Ende des Krieges wurde Gotha noch mehrmals von alliierten Bombern angegriffen, aber keiner war so verheerend wie der erste. Insgesamt starben 552 Menschen bei den Luftangriffen auf Gotha, 330 Häuser mit 775 Wohnungen wurden zerstört und weitere 2.594 Gebäude mit 5.320 Wohnungen beschädigt3. Gotha war eine der am stärksten zerstörten Städte Thüringens im Zweiten Weltkrieg.
Heute erinnern Begräbnis- und Gedächtnisstätten an die Opfer des Bombenkriegs und mahnen zum Frieden. Die Waggonfabrik ist immer noch ein wichtiger Arbeitgeber in der Stadt, aber sie produziert keine Waffen mehr, sondern moderne Schienenfahrzeuge.
Quellen:
1: Luftangriffe auf Gotha – Wikipedia
3: Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich (1939–1945) – Wikipedia
2: Gothaer Waggonfabrik nach den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg …
Krieg und Holocaust | Der Zweite Weltkrieg | bpb.de
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