Weil sie Deutsche sind  – Luftangriff auf Regensburg am 17.08.1943

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Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Es war ein sonniger Sommertag im Jahr 1943, als die Bewohner von Regensburg plötzlich einen ohrenbetäubenden Lärm am Himmel hörten. Hunderte von amerikanischen Bombern näherten sich der Stadt, die für ihre historischen Gebäude und ihre Rüstungsindustrie bekannt war. Sie hatten ein Ziel: Die Messerschmitt-Werke in Prüfening, wo das berühmte Jagdflugzeug Bf 109 hergestellt wurde.

Die Bomber gehörten zu einer Operation namens Double Strike, die zwei Ziele tief im deutschen Reich angreifen sollte: Regensburg und Schweinfurt, das Zentrum der Kugellagerproduktion. Die Amerikaner hofften, damit einen schweren Schlag gegen die deutsche Luftwaffe und die Kriegsmaschinerie zu führen. Doch sie hatten nicht mit dem Widerstand der deutschen Abwehr gerechnet, die neue Waffen und Taktiken entwickelt hatte.

Der Angriff auf Regensburg

Um 12.24 Uhr wurde in Regensburg Luftalarm ausgelöst. Die Menschen suchten Schutz in Kellern und Bunkern, während die Flakgeschütze das Feuer eröffneten. Um 12.42 Uhr begannen die Bomber, ihre tödliche Fracht abzuwerfen. In wenigen Minuten fielen mehr als 500 Tonnen Bomben auf die Stadt, darunter Spreng-, Brand- und Phosphorbomben.

Die Messerschmitt-Werke wurden schwer getroffen. Mehr als 400 Lehrlinge, die dort arbeiteten, kamen ums Leben. Auch das benachbarte Krankenhaus wurde zerstört. Doch nicht nur die Industrie war betroffen. Die Bomben fielen auch auf Wohngebiete, Kirchen, Schulen und historische Gebäude. Viele Menschen wurden unter den Trümmern begraben oder verbrannten in den Flammen.

Ein Zeitzeuge berichtete später:

“Ich sah eine riesige Rauchwolke über der Stadt aufsteigen. Es war ein schrecklicher Anblick. Ich hörte die Explosionen und das Klirren der Fensterscheiben. Ich rannte in den Keller und betete zu Gott, dass er uns verschonen möge.”

Die Bomber flogen nach dem Angriff weiter nach Süden, um in Nordafrika zu landen. Sie wollten so den deutschen Jägern entkommen, die ihnen auf der Rückflugroute auflauerten. Doch sie hatten nicht mit der Hartnäckigkeit der deutschen Piloten gerechnet, die ihnen bis über die Alpen folgten. Viele Bomber wurden abgeschossen oder mussten notlanden.

Das Leid der Bevölkerung

Der Angriff auf Regensburg war einer der schwersten des Zweiten Weltkriegs. Er forderte mehr als 1.000 Tote und 5.000 Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Mehr als 10.000 Menschen wurden obdachlos. Etwa ein Drittel der Stadt wurde zerstört oder beschädigt.

Die Überlebenden standen vor einer schrecklichen Szene: Rauchende Ruinen, verkohlte Leichen, schreiende Verletzte. Viele suchten verzweifelt nach ihren Angehörigen oder Freunden. Andere versuchten, das Feuer zu löschen oder Erste Hilfe zu leisten.

Eine Zeitzeugin erinnerte sich:

“Ich fand meine Mutter tot unter einem Haufen von Schutt. Sie hatte versucht, meinen kleinen Bruder zu retten, aber sie waren beide von einer Bombe getroffen worden. Ich konnte es nicht glauben. Ich weinte und schrie ihren Namen.”

Die Stadt war von der Außenwelt abgeschnitten. Die Strom- und Wasserversorgung war unterbrochen, die Telefonleitungen waren zerstört, die Straßen waren unpassierbar. Es gab kaum Lebensmittel oder Medikamente. Die Behörden waren überfordert und konnten nur wenig Hilfe organisieren.

Das Fazit der Operation

Die Operation Double Strike war für beide Seiten ein Fiasko. Die Amerikaner verloren insgesamt 60 Bomber und 55 Begleitjäger sowie mehr als 600 Besatzungsmitglieder bei den Angriffen auf Regensburg und Schweinfurt. Sie konnten zwar einige Schäden an der deutschen Rüstungsindustrie anrichten, aber diese waren nicht entscheidend oder dauerhaft.

Die Deutschen verloren etwa 300 Jagdflugzeuge und mehr als 200 Piloten bei den Abwehrkämpfen. Sie konnten zwar viele Bomber abschießen oder beschädigen, aber sie mussten auch hohe Verluste an Menschen und Material hinnehmen.

Die Operation Double Strike war eine der verlustreichsten Luftoperationen des Zweiten Weltkriegs. Sie zeigte die Grenzen der strategischen Bombardierung und die Notwendigkeit eines besseren Begleitschutzes für die Bomber. Sie zeigte aber auch die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, der unschuldige Menschen in Mitleidenschaft zog.

Quellen

1: Operation Double Strike – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Double_Strike (abgerufen am 28.07.2023).

3: Luftkrieg (Zweiter Weltkrieg) – Historisches Lexikon Bayerns. https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Luftkrieg_%28Zweiter_Weltkrieg%29 (abgerufen am 28.07.2023).

: Regensburg – Wiederaufbauatlas :: Haus der Bayerischen Geschichte – HDBG. https://hdbg.eu/wiederaufbau/orte/detail/regensburg/38 (abgerufen am 28.07.2023).

: Zeitzeugenberichte aus dem Zweiten Weltkrieg: Regensburg in Flammen. https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/zeitzeugenberichte-zweiter-weltkrieg-regensburg-flammen100.html (abgerufen am 28.07.2023).

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