Weil sie Deutsche sind  – Luftangriffe auf Aschaffenburg am 21.11.1944

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Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Die Nacht, in der Aschaffenburg brannte

Es war eine kalte und klare Novembernacht im Jahr 1944. Die Stadt Aschaffenburg, die an der Grenze zwischen Bayern und Hessen liegt, war bis dahin von den alliierten Luftangriffen weitgehend verschont geblieben. Die meisten ihrer rund 40.000 Einwohner ahnten nicht, dass sich in dieser Nacht ihr Schicksal für immer verändern würde.

Um 20:30 Uhr heulten die Sirenen und warnten vor einem feindlichen Angriff. Viele Menschen suchten Schutz in Kellern, Bunkern oder Luftschutzstollen. Andere blieben in ihren Wohnungen oder gingen auf die Straße, um nach dem Himmel zu schauen. Sie sahen, wie sich eine riesige Flotte von britischen Bombern näherte, die von Jagdflugzeugen begleitet wurde. Es waren mehr als 300 Maschinen, die von ihren Basen in England gestartet waren und nun ihr Ziel erreicht hatten: Aschaffenburg.

Die Bomber öffneten ihre Schächte und ließen mehr als 27.600 Zentner Sprengbomben über dem Stadtgebiet fallen. Die Explosionen erschütterten die Erde und rissen Häuser, Brücken und Fabriken in Stücke. Die Feuerbälle erleuchteten den Nachthimmel und setzten ganze Straßenzüge in Brand. Die Druckwellen zerfetzten Fenster, Türen und Dächer. Die Splitter flogen durch die Luft und verletzten oder töteten Menschen und Tiere.

Ein wesentliches Ziel des Angriffs, die Anlagen des Hauptbahnhofes Aschaffenburg, wurden jedoch weitgehend verfehlt. Stattdessen traf es vor allem die Aschaffenburger Altstadt und insbesondere den Stadtteil Damm, der dicht besiedelt war. Dort wohnten viele Arbeiter, die in den nahe gelegenen Industriebetrieben beschäftigt waren. Viele von ihnen hatten keine Chance zu entkommen oder sich zu retten.

Die Bombardierung dauerte etwa eine halbe Stunde, aber es kam den Opfern wie eine Ewigkeit vor. Sie hörten das Heulen der Bomben, das Krachen der Explosionen, das Knistern der Flammen und das Schreien der Verletzten und Sterbenden. Sie spürten die Hitze, den Rauch, den Staub und den Gestank von verbranntem Fleisch und Holz. Sie sahen ihre geliebte Stadt in Schutt und Asche verwandelt werden.

Als die Bomber abdrehten und sich zurückzogen, hinterließen sie ein Bild des Grauens. Die Altstadt war fast vollständig zerstört worden. Nur wenige Gebäude standen noch, darunter die Herz-Jesu-Kirche und die St.-Josef-Kirche, die aber schwer beschädigt waren. Der Rest war ein Trümmerfeld, auf dem noch vereinzelt Feuer loderten oder Rauchsäulen aufstiegen.

Die Zahl der Toten war erschreckend hoch: 344 Menschen starben bei diesem Angriff, darunter viele Frauen und Kinder. Etwa 20.000 Einwohner (fast die Hälfte der Bevölkerung Aschaffenburgs) wurden obdachlos. Viele von ihnen hatten alles verloren: ihre Angehörigen, ihre Freunde, ihre Häuser, ihre Habseligkeiten.

Die Überlebenden versuchten verzweifelt, sich zu orientieren und zu helfen. Sie bargen Leichen aus den Trümmern oder versorgten Verwundete mit Wasser und Verbandstoffen. Sie suchten nach Angehörigen oder Bekannten oder nach einem sicheren Ort zum Schlafen. Sie weinten um ihre Toten oder beteten für ihre Seelen.

Der Luftangriff vom 21. November 1944 war der schlimmste in der Geschichte Aschaffenburgs. Er markierte einen Wendepunkt im Krieg, der nun auch die Stadt mit voller Wucht traf. Bis zum Ende des Krieges folgten weitere Luftangriffe und Artilleriebeschuss, die die Stadt weiter verwüsteten. Erst am 3. April 1945 kapitulierte die Festungsgarnison Aschaffenburg vor den vorrückenden amerikanischen Truppen.

Die Stadt Aschaffenburg musste nach dem Krieg fast völlig neu aufgebaut werden. Die Spuren der Zerstörung sind heute noch sichtbar, vor allem in der Altstadt, die ihren historischen Charakter verloren hat. Die Erinnerung an die Nacht, in der Aschaffenburg brannte, bleibt jedoch lebendig, als eine Mahnung für den Frieden und die Versöhnung.

Quellen:

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