Alptraum im Untergrund – Der Luftschutzbunker von Hamburg-Hammerbrook und die Nacht des Feuersturms
- Oktober 2025
Einleitung
Am 29. Juli 1943 verwandelte sich der Hamburger Stadtteil Hammerbrook in ein Inferno. Was als Schutzraum gedacht war, wurde für hunderte Menschen zur tödlichen Falle. Der Einsturz eines Luftschutzbunkers während eines verheerenden Feuersturms kostete rund 400 Menschen das Leben. Dieser Artikel beleuchtet die historischen Hintergründe, die dramatischen Ereignisse jener Nacht und die Folgen für die Stadt und ihre Bewohner.
Operation Gomorrha: Der Kontext
Zwischen dem 24. Juli und dem 3. August 1943 führten britische und amerikanische Luftstreitkräfte unter dem Codenamen „Operation Gomorrha“ eine Serie von Luftangriffen auf Hamburg durch. Ziel war die Zerstörung der Infrastruktur und die Schwächung der Moral der Zivilbevölkerung Wikipedia. Besonders der Angriff in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli löste einen Feuersturm aus, der große Teile der Stadt vernichtete.
Hammerbrook, ein dicht besiedelter Arbeiterstadtteil, wurde besonders schwer getroffen. Die Kombination aus Holzbauweise, engen Straßen und ungünstigen Wetterbedingungen begünstigte die Ausbreitung des Feuers. Tausende Menschen suchten Schutz in Luftschutzbunkern – doch nicht alle überlebten.
Der Bunker in Hammerbrook
Der betroffene Bunker war ein unterirdischer Röhrenbunker, errichtet zwischen 1940 und 1941. Er bestand aus vier Röhren mit jeweils Platz für etwa 50 Personen, insgesamt also rund 200 Plätze. Dennoch befanden sich in der Nacht des Angriffs etwa doppelt so viele Menschen darin – rund 400 Personen Stadtteilinitiative Hamm.
Die Konstruktion war typisch für Hamburg: ein Meter dicke Betonwände, handbetriebene Lüftungsmaschinen, Trocken-Toiletten und Stromversorgung. Doch gegen die Gewalt des Feuersturms war auch dieser Bunker machtlos.
Der Einsturz und seine Folgen
Am 29. Juli 1943, während eines weiteren Angriffs, wurde der Bunker direkt getroffen. Die Hitze des Feuersturms war so intensiv, dass die Luft im Inneren kaum atembar war. Berichte von Überlebenden sprechen von Panik, Sauerstoffmangel und völliger Dunkelheit. Schließlich stürzte ein Teil des Bunkers ein – vermutlich durch eine Kombination aus direktem Bombentreffer und struktureller Überlastung.
Rund 400 Menschen kamen ums Leben. Viele wurden lebendig begraben, andere erstickten oder verbrannten. Die genaue Zahl der Opfer konnte nie vollständig ermittelt werden, da die Leichen teilweise nicht geborgen werden konnten.
Erinnerung und Mahnung
Heute erinnert das Bunkermuseum in Hamburg-Hamm an die Ereignisse jener Nacht. Es dokumentiert die Geschichte der Luftschutzbauten und die Erlebnisse der Zeitzeugen. Der Bunker selbst wurde in seinen Ursprungszustand zurückversetzt und dient als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt Stadtteilinitiative Hamm.
Die Universität Hamburg erforscht zudem die Erinnerungen der Überlebenden und deren Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse. Viele Zeitzeugen berichten von einem „politikfreien Raum“ ihrer Kindheit, in dem die Schrecken des Nationalsozialismus ausgeblendet wurden Universität Hamburg.
Quellen
Wikipedia Operation Gomorrha – Wikipedia
Stadtteilinitiative Hamm Bunkermuseum – Stadtteilinitiative Hamm
Universität Hamburg Universität Hamburg – Die Bomben, ihre Deutung und ihre Folgen
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