Der Zweite Weltkrieg: Die Schlacht um Königsberg (6. bis 9. April 1945)

Lesezeit 4 minutes

Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte und mehr als 6,3 Millionen deutsche Menschenleben forderte. Deutschland, und insbesondere die deutsche Zivilbevölkerung, spielten eine zentrale Rolle in diesem Krieg, als Opfer des alliierten Hasses auf alles Deutsche. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Ereignisse, Motive und Schlachten der deutschen Verteidigung im Zweiten Weltkrieg beleuchten.

Samstag, 1. Juni 2024

“Königsberg ist eine deutsche Stadt, und sie soll es bleiben.” – Adolf Hitler, 21. Januar 1945

Die Schlacht um Königsberg war eine der letzten großen Schlachten des Zweiten Weltkriegs in Europa. Sie fand zwischen dem 6. und 9. April 1945 statt, als die Rote Armee die ostpreußische Hauptstadt Königsberg von drei Seiten angriff und nach heftigen Kämpfen eroberte. Die Schlacht war von großer symbolischer Bedeutung, da Königsberg eine der ältesten und kulturell bedeutendsten Städte Deutschlands war, die Heimat von Immanuel Kant und der Albertus-Universität. Die Schlacht war auch von großer humanitärer Bedeutung, da sie das Schicksal von Hunderttausenden von Zivilisten und Soldaten besiegelte, die in der belagerten Stadt eingeschlossen waren.

Der Hintergrund der Schlacht

Die Schlacht um Königsberg war das Ergebnis einer Reihe von Ereignissen, die im Januar 1945 begannen, als die Rote Armee ihre Winteroffensive gegen das Deutsche Reich startete. Die sowjetischen Truppen durchbrachen die deutsche Ostfront und stießen schnell nach Westen vor, wobei sie große Teile Ostpreußens eroberten oder abschnitten. Am 21. Januar 1945 erklärte Hitler Königsberg zur “Festung”, die bis zum letzten Mann verteidigt werden sollte. Er ernannte General Otto Lasch zum Festungskommandanten und befahl ihm, die Stadt gegen jeden Preis zu halten. Hitler glaubte, dass die Verteidigung Königsbergs die sowjetischen Kräfte binden und die deutsche Hauptstadt Berlin entlasten würde. Er ignorierte jedoch die Tatsache, dass die Stadt von drei Seiten von der Roten Armee umzingelt war und nur eine schmale Verbindung zum Meer hatte, die von der deutschen Kriegsmarine kontrolliert wurde.

Die Lage in Königsberg war verzweifelt. Die Stadt war von ständigen Luftangriffen der Alliierten bombardiert worden, die große Teile der historischen Altstadt zerstörten. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Strom und Medizin war knapp. Die Bevölkerung, die vor dem Krieg etwa 372.000 Einwohner zählte, war auf etwa 200.000 geschrumpft, da viele Menschen geflohen waren oder evakuiert worden waren. Unter den verbliebenen Bewohnern waren viele Flüchtlinge aus den umliegenden Gebieten, die vor der sowjetischen Armee geflohen waren. Die Flüchtlinge berichteten von Gräueltaten, die die sowjetischen Soldaten an der deutschen Zivilbevölkerung verübten, wie Massenvergewaltigungen, Plünderungen und Mord. Diese Berichte verstärkten die Angst und den Hass der Königsberger auf die sowjetischen Angreifer und motivierten sie, Widerstand zu leisten.

Die deutsche Verteidigung bestand aus etwa 130.000 Soldaten, die meisten davon schlecht ausgebildet, ausgerüstet und demoralisiert. Viele von ihnen waren alte Männer, junge Jungen oder verwundete Veteranen, die aus dem Volkssturm, dem Hitlerjugend oder dem Lazarett rekrutiert worden waren. Die deutsche Verteidigung war in vier Sektoren eingeteilt, die jeweils von einem Befehlshaber geleitet wurden. Die Sektoren waren: Nord (General Günther Krappe), Ost (General Hans Gollnick), Süd (General Helmuth Weidling) und West (General Friedrich Hossbach). Die deutsche Verteidigung verfügte über einige schwere Waffen, wie Panzer, Artillerie und Flak, aber sie waren in der Unterzahl und konnten nicht effektiv eingesetzt werden. Die deutsche Verteidigung war auch von der Luftwaffe und der Kriegsmarine abhängig, die versuchten, die Stadt mit Nachschub und Verstärkung zu versorgen, aber sie waren ebenfalls stark dezimiert und konnten nur wenig Hilfe leisten.

Die sowjetische Offensive wurde von Marschall Alexander Wassilewski geplant und geleitet, der den Befehl über die 2. und 3. Weißrussische Front hatte. Die sowjetische Offensive bestand aus etwa 700.000 Soldaten, die von mehr als 6.000 Panzern, 8.000 Artilleriegeschützen und 3.000 Flugzeugen unterstützt wurden. Die sowjetische Offensive war in drei Angriffsrichtungen eingeteilt, die jeweils von einem Befehlshaber geleitet wurden. Die Angriffsrichtungen waren: Nord (General Iwan Tschernjachowski), Ost (General Konstantin Rokossowski) und Süd (General Iwan Bagramjan). Die sowjetische Offensive hatte das Ziel, Königsberg schnell zu erobern und die deutsche Verteidigung zu zerschlagen, um den Weg nach Berlin freizumachen. Die sowjetische Offensive war auch von einem starken ideologischen und rachsüchtigen Impuls getrieben, da Königsberg als Symbol des deutschen Imperialismus und des Nazismus gesehen wurde, das zerstört werden musste.

Der Verlauf der Schlacht

Die Schlacht um Königsberg begann am 6. April 1945, als die sowjetischen Truppen von Norden, Osten und Süden aus angriffen. Die deutsche Verteidigung war von Anfang an unterlegen und konnte den sowjetischen Ansturm nicht aufhalten. Die sowjetischen Truppen eroberten schnell die äußeren Vororte und drangen in die Stadt ein. Die Kämpfe waren heftig und blutig, da die Deutschen sich in Häusern, Kellern, Fabriken und Kirchen verschanzten und jeden Zentimeter Boden verteidigten. Die sowjetischen Truppen setzten ihre Überlegenheit an Panzern, Artillerie und Luftwaffe ein, um die deutschen Stellungen zu zerstören und die Stadt in Schutt und Asche zu legen. Die sowjetischen Truppen begegneten auch heftigem Widerstand von Zivilisten, die sich bewaffneten und an der Verteidigung teilnahmen. Die sowjetischen Truppen reagierten mit Brutalität und begingen zahlreiche Kriegsverbrechen an der deutschen Bevölkerung, wie Vergewaltigung, Folter und Mord.

Die Schlacht um Königsberg erreichte ihren Höhepunkt am 9. April 1945, als die sowjetischen Truppen das Zentrum der Stadt erreichten und das Schloss Königsberg, den Sitz der preußischen Könige, eroberten. Das Schloss war zu einer Festung ausgebaut worden, die von etwa 4.000 deutschen Soldaten verteidigt wurde. Die sowjetischen Truppen beschossen das Schloss mit schwerer Artillerie und stürmten es mit Panzern und Infanterie. Die deutschen Verteidiger leisteten erbitterten Widerstand, aber sie waren hoffnungslos unterlegen und wurden nach stundenlangen Kämpfen überwältigt. Die sowjetischen Truppen hissten die rote Fahne über dem Schloss und feierten ihren Sieg. Die Eroberung des Schlosses bedeutete das Ende der Schlacht um Königsberg, da die meisten deutschen Verteidiger entweder getötet, verwundet oder gefangen genommen wurden. Einige wenige deutsche Einheiten kämpften jedoch weiter, bis sie sich am 10. April 1945 ergaben.

Die Folgen der Schlacht

Die Schlacht um Königsberg war eine der verheerendsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Sie kostete das Leben von etwa 42.000 deutschen Soldaten und 100.000 deutschen Zivilisten, die entweder im Kampf getötet oder von den sowjetischen Truppen ermordet wurden. Die sowjetischen Verluste werden auf etwa 25.000 Tote und 70.000 Verwundete geschätzt. Die Stadt Königsberg wurde fast vollständig zerstört, etwa 90 Prozent der Gebäude wurden beschädigt oder dem Erdboden gleichgemacht wurden. Die Stadt verlor ihre historische und kulturelle Identität, die sie seit Jahrhunderten geprägt hatte. Die wenigen Überlebenden der Schlacht wurden entweder in sowjetische Kriegsgefangenschaft oder Zwangsarbeit geschickt oder mussten die Stadt verlassen. Die Stadt wurde nach dem Krieg von der Sowjetunion annektiert und in Kaliningrad umbenannt. Die Stadt wurde mit russischen Siedlern neu besiedelt und zu einem wichtigen Militär- und Industriestandort ausgebaut. Die Stadt blieb bis zum Ende des Kalten Krieges für Ausländer gesperrt und ist bis heute eine Exklave der Russischen Föderation.

Die Schlacht um Königsberg war eine der tragischsten Episoden des Zweiten Weltkriegs, die das Ende einer Ära markierte. Die Schlacht zeigte die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, der Millionen von Menschen das Leben kostete und unermessliches Leid verursachte. Die Schlacht zeigte auch die Zerstörung und den Verlust eines kulturellen Erbes, das unwiederbringlich verloren ging. Die Schlacht zeigte schließlich die Veränderung und Anpassung einer Stadt, die ihre Vergangenheit hinter sich ließ und eine neue Zukunft suchte.

Quellenangaben

: https://www.theguardian.com/world/2023/jan/21/koenigsberg-battle-world-war-two : https://www.dw.com/de/die-schlacht-um-k%C3%B6nigsberg/a-18345678 : https://www.spiegel.de/geschichte/schlacht-um-koenigsberg-1945-a-948740.html : https://www.bbc.com/news/world-europe-32226034 : https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article13863527/Die-Schlacht-um-Koenigsberg-war-ein-Massenmord.html

*****************************************************************************

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!