Katastrophen der Menschheit: Das Yarnell-Hill-Feuer am 28.06.2013

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Das Yarnell-Hill-Feuer war eine der schlimmsten Katastrophen der Menschheit, die sich am 28. Juni 2013 in Arizona, USA, ereignete. Es war ein Waldbrand, der durch einen Blitzschlag ausgelöst wurde und eine Fläche von rund 34 km² und mehr als 100 Gebäude zerstörte. Doch das tragischste an diesem Feuer war der Tod von 19 Feuerwehrmännern, die ihr Leben opferten, um die Menschen und die Natur zu schützen. Dies ist ihre Geschichte.

Der Brand begann an einem Freitagnachmittag auf einem Gebirgskamm der Weaver Mountains bei Yarnell, einem kleinen Ort mit etwa 650 Einwohnern. Die Bedingungen waren extrem trocken und heiß, was die Ausbreitung des Feuers begünstigte. Die ersten Löschversuche konnten erst am nächsten Tag beginnen, da das Gelände unwegsam und dunkel war. Das Feuer breitete sich schnell aus und bedrohte die nahe gelegene Siedlung Peeples Valley. Die Einsatzleitung forderte Verstärkung an, darunter drei Eliteeinheiten von sogenannten “Hotshots”, die auf die Bekämpfung von Waldbränden spezialisiert waren.

Eine dieser Einheiten war die Granite Mountain Interagency Hotshot Crew, die aus 20 Männern bestand und die einzige kommunale Hotshot-Crew des Landes war. Sie waren unter der Leitung von Eric Marsh, einem erfahrenen Feuerwehrmann, der seine Crew wie eine Familie behandelte. Die Granite Mountain Hotshots waren stolz auf ihre Arbeit und hatten einen guten Ruf in der Branche. Sie hatten schon viele Brände erfolgreich bekämpft und waren bereit für den nächsten Einsatz.

Am Sonntag, dem 30. Juni, machten sie sich auf den Weg zum Yarnell Hill Fire. Sie hatten den Auftrag, eine Schutzlinie zu errichten, um das Feuer von den Häusern fernzuhalten. Sie arbeiteten hart und schweißten sich als Team zusammen. Sie waren sich der Gefahren bewusst, aber auch zuversichtlich in ihre Fähigkeiten. Sie vertrauten ihrem Anführer Marsh und seinem Stellvertreter Jesse Steed, die sie immer sicher durch das Feuer geführt hatten.

Doch an diesem Tag sollte alles anders kommen. Das Feuer verhielt sich unvorhersehbar und änderte mehrmals seine Richtung und Geschwindigkeit. Ein plötzlicher Wetterumschwung führte zu starken Windböen, die das Feuer anfachten und zu einem infernalischen Feuersturm machten. Das Feuer überrollte die Schutzlinien und raste auf Yarnell zu. Die Bewohner wurden evakuiert und die Straßen gesperrt. Das Feuer war außer Kontrolle geraten.

Die Granite Mountain Hotshots befanden sich in einer lebensbedrohlichen Situation. Sie waren vom Feuer eingeschlossen und hatten keinen Ausweg mehr. Sie versuchten verzweifelt, Kontakt mit der Einsatzleitung aufzunehmen, aber die Funkverbindung war gestört. Sie hofften auf Hilfe von oben, aber die Löschflugzeuge konnten sie nicht erreichen. Sie hatten nur noch eine Chance: Sie mussten sich in ihre sogenannten “Fire Shelters” einwickeln, metallbeschichtete Zelte, die sie vor der Hitze schützen sollten.

Sie schlugen ihr Lager in einer Senke auf, wo sie etwas Schatten hatten. Sie legten ihre Ausrüstung ab und zogen ihre Fire Shelters über sich. Sie hielten sich an den Händen und beteten. Sie sagten sich gegenseitig, dass sie sich liebten und dass alles gut werden würde. Sie warteten auf das Unvermeidliche.

Das Feuer kam näher und näher. Es war wie eine Wand aus Flammen, die alles verschlang. Es war so heiß, dass es die Luft verbrannte. Es war so laut, dass es das Trommelfell zerfetzte. Es war so schnell, dass es keine Zeit zum Reagieren gab.

Das Feuer erreichte die Granite Mountain Hotshots und überzog sie mit seinem tödlichen Mantel. Es gab kein Entrinnen mehr. Es gab kein Überleben mehr.

Die Granite Mountain Hotshots starben alle an diesem Tag. Sie waren die ersten Hotshots, die jemals bei einem Einsatz ums Leben kamen. Sie waren die größte Gruppe von Feuerwehrmännern, die seit dem 11. September 2001 bei einem einzigen Ereignis starben. Sie waren Helden, die ihr Leben für andere gaben.

Das Yarnell-Hill-Feuer war eine der schlimmsten Katastrophen der Menschheit, aber auch eine der bewegendsten. Es zeigte die Tapferkeit, die Opferbereitschaft und die Kameradschaft der Feuerwehrmänner, die bis zum Ende zusammenhielten. Es zeigte auch die Trauer, die Wut und die Fragen der Hinterbliebenen, die ihre Liebsten verloren. Es zeigte die Solidarität, die Unterstützung und die Dankbarkeit der Gemeinschaft, die von dem Feuer betroffen war.

Das Yarnell-Hill-Feuer wird niemals vergessen werden. Es wird immer in Erinnerung bleiben als eine Tragödie, aber auch als eine Inspiration.

Quellen:

1: Wikipedia-Artikel über das Yarnell Hill Fire

2: Wikiwand-Artikel über das Yarnell Hill Fire

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