Sie wurden belogen: Die Brutkastenlüge beim Einmarsch in Kuwait vom 02.08.1990 

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Wie oft haben Sie schon eine Schlagzeile gelesen, die sich später als falsch herausstellte? Wie oft haben Sie sich von den Medien manipulieren lassen, ohne es zu merken? In diesem Artikel decken wir einen der größten Fake-Skandale der Pressegeschichte auf. 

“Die erste Pflicht des Journalisten ist es, die Wahrheit zu sagen.” (Hans Joachim Friedrichs) 

In diesem Artikel decken wir einen der größten Fake-Skandale der Pressegeschichte auf: Die Brutkastenlüge beim Einmarsch in Kuwait. 

Was war passiert? Am 2. August 1990 marschierten irakische Truppen in das benachbarte Kuwait ein und besetzten das kleine, ölreiche Land. Der irakische Diktator Saddam Hussein behauptete, er wolle Kuwait von einer korrupten Monarchie befreien und es als 19. Provinz in den Irak eingliedern. Die internationale Gemeinschaft verurteilte den Angriff und verhängte Sanktionen gegen den Irak. Die USA und ihre Verbündeten bereiteten sich auf eine militärische Intervention vor, um Kuwait zu befreien. 

Doch die öffentliche Meinung in den westlichen Ländern war gespalten. Viele Menschen fragten sich, ob es sich lohne, für ein fernes Land, das sie kaum kannten, in einen Krieg zu ziehen. Warum sollte man das Leben von Soldaten und Zivilisten riskieren, um die Interessen von Ölfirmen und Herrschern zu schützen? War Kuwait wirklich ein Opfer oder ein Aggressor, der den Irak provoziert hatte? 

Um die Zustimmung für einen Krieg zu erhöhen, brauchte man einen emotionalen Anstoß. Etwas, das die Menschen empören und mit den Kuwaitern sympathisieren lassen würde. Etwas, das die Grausamkeit und Brutalität des irakischen Regimes zeigen würde. Etwas, das die Welt nicht vergessen würde. 

Und dann kam die Brutkastenlüge. 

Am 10. Oktober 1990 fand in Washington D.C. eine Anhörung des Menschenrechtsausschusses des US-Kongresses statt. Dort trat eine junge Frau auf, die sich als Nayirah vorstellte. Sie sagte, sie sei eine Krankenschwester aus Kuwait und habe mit eigenen Augen gesehen, wie irakische Soldaten in ein Krankenhaus in Kuwait-Stadt eindrangen und dort Babys aus Brutkästen rissen, um sie auf den kalten Boden zu werfen. Sie sagte, sie habe 15 Babys sterben sehen, während die Soldaten die Brutkästen mitnahmen. 

Ihre Aussage war schockierend und herzzerreißend. Sie brach mehrmals in Tränen aus und flehte die Welt an, etwas zu tun, um die unschuldigen Kinder zu retten. Die Anwesenden waren tief bewegt und empört. Die Medien griffen die Geschichte auf und verbreiteten sie weltweit. Die Brutkastenlüge wurde zum Symbol für die Grausamkeit des Iraks und zum Argument für einen Krieg. 

Doch die Geschichte war erfunden. Nayirah war keine Krankenschwester, sondern die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA. Sie war von einer PR-Firma namens Hill & Knowlton engagiert worden, die von der kuwaitischen Regierung bezahlt wurde, um eine Kampagne zur Unterstützung eines Krieges zu führen. Sie war von einem Schauspielcoach trainiert worden, um ihre Lüge glaubwürdig zu machen. Sie hatte nie in dem Krankenhaus gearbeitet, geschweige denn die angeblichen Gräueltaten gesehen. 

Die Brutkastenlüge war eine gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung, die von Politikern, Medien und Lobbyisten orchestriert wurde. Sie war ein Beispiel dafür, wie Kriegspropaganda funktioniert und wie leicht Menschen getäuscht werden können. Sie war ein Skandal, der erst Jahre später aufgedeckt wurde, als es zu spät war. 

Denn am 17. Januar 1991 begann die Operation Wüstensturm, die den Irak aus Kuwait vertrieb, aber auch Tausende von Menschenleben kostete und eine Spirale von Gewalt und Instabilität in der Region auslöste, die bis heute andauert. 

Die Brutkastenlüge war eine Lüge, die die Welt veränderte. 

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Quellenangaben: 

  • MacArthur, John R. (1992). Second Front: Censorship and Propaganda in the 1991 Gulf War. New York: Hill and Wang. 
  • Stauber, John C. and Rampton, Sheldon (1995). Toxic Sludge Is Good For You: Lies, Damn Lies and the Public Relations Industry. Monroe, ME: Common Courage Press. 
  • Eberle, Henrik and Uhl, Matthias (2005). The Hitler Book: The Secret Dossier Prepared for Stalin from the Interrogations of Hitler’s Personal Aides. New York: PublicAffairs. 

 

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