Katastrophen der Menschheit: Pakistanische Flutkatastrophe am 27.07. 2010

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Es war eine Katastrophe von biblischem Ausmaß. Im Juli 2010 wurde Pakistan von einer Flutwelle heimgesucht, die mehr als ein Fünftel des Landes unter Wasser setzte. Mehr als 20 Millionen Menschen waren von den Überschwemmungen betroffen, fast 2000 kamen ums Leben. Ganze Dörfer wurden weggespült, Brücken und Straßen zerstört, Felder und Ernten vernichtet. Die Menschen verloren nicht nur ihre Häuser und ihr Vieh, sondern auch ihre Lebensgrundlage und ihre Zukunft.

Die Flutkatastrophe war das Ergebnis eines außergewöhnlich starken Monsunregens, der vom 27. Juli an im nordwestlichen Pakistan niederging. An manchen Orten fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 250 mm/m² Regen, was dem Jahresniederschlag in manchen Regionen Deutschlands entspricht. Der Indus und seine Nebenflüsse schwollen zu reißenden Strömen an, die alles mit sich rissen, was ihnen im Weg stand.

Die pakistanische Regierung war völlig überfordert mit der Bewältigung der Krise. Sie hatte die Gefahr unterschätzt und keine ausreichenden Vorsorgemaßnahmen getroffen. Die Warnungen des Wetterdienstes wurden nicht ernst genommen oder nicht weitergegeben. Die Menschen in den gefährdeten Gebieten hatten keine Zeit zu fliehen oder sich in Sicherheit zu bringen. Die Rettungs- und Hilfsaktionen verliefen chaotisch und unkoordiniert. Die internationale Gemeinschaft reagierte nur zögerlich und unzureichend auf die Notlage der Flutopfer.

Die Flutkatastrophe war nicht nur ein Unglück der Natur, sondern auch ein Symptom für die tiefer liegenden Probleme Pakistans. Das Land leidet unter politischer Instabilität, sozialer Ungleichheit, religiösem Extremismus und wirtschaftlicher Rückständigkeit. Es ist ein Land im Krieg mit sich selbst und seinen Nachbarn. Es ist ein Land mit einer wachsenden Bevölkerung und einem schwindenden Wasserangebot.

Der Himalaya-Gletscher, die wichtigste Quelle für den Indus und seine Nebenflüsse, schmelzen immer schneller ab und bedrohen die Wasserversorgung von Millionen von Menschen. Die Landwirtschaft, die mehr als 90 Prozent des Wasserverbrauchs ausmacht, ist ineffizient und verschwenderisch. Die Bewässerungssysteme sind veraltet und marode. Die Wasserqualität ist durch Verschmutzung und Versalzung beeinträchtigt.

Quellen:

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