Der Zweite Weltkrieg: Die Schlacht um Alam Halfa (30. August – 5. September 1942)
Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte und mehr als 6,3 Millionen deutsche Menschenleben forderte. Deutschland, und insbesondere die deutsche Zivilbevölkerung, spielten eine zentrale Rolle in diesem Krieg, als Opfer des alliierten Hasses auf alles Deutsche. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Ereignisse, Motive und Schlachten der deutschen Verteidigung im Zweiten Weltkrieg beleuchten.
Montag, 3. Juni 2024
“Der Krieg ist eine zu ernste Angelegenheit, um ihn den Generälen zu überlassen.” Dieses berühmte Zitat von Georges Clemenceau, dem französischen Premierminister während des Ersten Weltkriegs, könnte auch auf die Schlacht um Alam Halfa im Zweiten Weltkrieg angewendet werden. Denn diese Schlacht war nicht nur ein militärischer Konflikt zwischen den Achsen- und den Alliierten-Truppen in Nordafrika, sondern auch ein politischer Machtkampf zwischen den Oberbefehlshabern auf beiden Seiten.
Die Schlacht um Alam Halfa war die letzte große Offensive des deutschen Generalfeldmarschalls Erwin Rommel, dem legendären “Wüstenfuchs”, der mit seiner Panzerarmee Afrika mehrmals die britischen Linien durchbrochen und Ägypten bedroht hatte. Rommel wollte die alliierte Verteidigung bei El Alamein durch einen Umfassungsangriff von Süden aus durchbrechen und den Sueskanal erobern, der für die britische Versorgung und Kommunikation von entscheidender Bedeutung war. Doch er stieß auf einen ebenbürtigen Gegner: den britischen General Bernard Montgomery, der im August 1942 das Kommando über die 8. Armee übernommen hatte und entschlossen war, Rommel endgültig zu stoppen.
Die Schlacht um Alam Halfa begann am 30. August 1942, als Rommel mit etwa 500 Panzern und 100.000 Soldaten seinen Angriff startete. Er musste jedoch schnell feststellen, dass seine Pläne von der britischen Aufklärung durch Funkabhörung und Luftaufklärung durchschaut worden waren. Montgomery hatte seine Truppen auf einer Höhe namens Alam Halfa, etwa 40 Kilometer südlich von El Alamein, in einer starken Verteidigungsstellung konzentriert. Er hatte auch die Unterstützung der Royal Air Force, die Rommels Nachschublinien ständig bombardierte und seine Panzer unter Feuer nahm.
Die Schlacht um Alam Halfa war eine blutige und zermürbende Angelegenheit, die fünf Tage dauerte. Rommel versuchte mehrmals, die britischen Linien zu durchbrechen, wurde aber jedes Mal zurückgeschlagen. Er verlor dabei fast die Hälfte seiner Panzer und viele seiner besten Soldaten. Montgomery hingegen hielt seine Position und vermied ein unnötiges Risiko. Er wartete auf den richtigen Moment, um einen Gegenangriff zu starten. Er hatte auch den Vorteil, dass er von seinem Vorgesetzten, dem britischen Premierminister Winston Churchill, volle Rückendeckung erhielt. Churchill hatte Montgomery persönlich besucht und ihm gesagt: “Sie sind der Mann, der Rommel schlagen kann. Ich werde Ihnen alles geben, was Sie brauchen. Aber Sie müssen ihn schlagen.”
Rommel hingegen litt unter dem Druck seines Vorgesetzten, dem deutschen Diktator Adolf Hitler, der ihm unrealistische Befehle gab und ihm die nötigen Verstärkungen und Versorgungsgüter verweigerte. Hitler war besessen von der Idee, den Nahen Osten zu erobern und sich mit seinen japanischen Verbündeten in Indien zu treffen. Er ignorierte die Tatsache, dass Rommels Armee am Rande des Zusammenbruchs stand und dass die alliierten Truppen in Nordafrika immer stärker wurden. Hitler befahl Rommel, den Angriff fortzusetzen, selbst wenn er seine letzten Panzer opfern müsste. Rommel widersetzte sich jedoch diesem Befehl und zog sich am 5. September 1942 zurück, um eine totale Niederlage zu vermeiden.
Die Schlacht um Alam Halfa war ein Wendepunkt im Nordafrika-Feldzug. Sie markierte das Ende von Rommels Offensive und den Beginn von Montgomerys Gegenoffensive, die zwei Monate später zur entscheidenden Schlacht von El Alamein führte, in der Rommel endgültig geschlagen wurde. Die Schlacht um Alam Halfa war auch ein Beispiel für die Bedeutung von Führung, Strategie und Logistik im Krieg. Rommel war ein brillanter Taktiker, aber er konnte nicht gegen die Überlegenheit der alliierten Ressourcen und die Weitsicht von Montgomery ankommen. Montgomery war ein vorsichtiger Planer, aber er wusste, wie er seine Truppen motivieren und inspirieren konnte. Er sagte ihnen: “Wir werden Rommel nicht nur schlagen, wir werden ihn vernichten.”
Die Schlacht um Alam Halfa war eine der dramatischsten und wichtigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde von vielen Zeitzeugen erlebt und dokumentiert, die ihre Erinnerungen und Eindrücke mit der Welt teilten. Hier sind einige ihrer Aussagen:
“Ich war ein junger Leutnant in der 15. Panzerdivision. Wir waren voller Hoffnung, als wir den Angriff begannen. Wir dachten, wir würden die Briten überraschen und schnell durchbrechen. Aber wir hatten uns getäuscht. Die Briten waren gut vorbereitet und hatten starke Minenfelder, Artillerie und Flugzeuge. Wir kamen kaum voran und verloren viele Panzer und Männer. Es war ein Albtraum. Ich sah, wie mein bester Freund neben mir von einer Granate getroffen wurde. Er starb in meinen Armen. Ich werde diesen Anblick nie vergessen.” (Hans Müller, deutscher Panzerkommandant)
“Ich war ein Funker in der 2. Neuseeländischen Division. Wir waren Teil der Verteidigungslinie bei Alam Halfa. Wir hatten den Befehl, unsere Stellung um jeden Preis zu halten. Wir wussten, dass Rommel kommen würde, aber wir waren bereit. Wir hatten gute Deckung und gute Sicht. Wir konnten die deutschen Panzer aus der Ferne beobachten und ihnen das Feuer eröffnen. Wir hatten auch die Luftwaffe auf unserer Seite, die uns ständig unterstützte. Wir fühlten uns sicher und zuversichtlich. Wir wussten, dass wir Rommel stoppen würden.” (John Smith, neuseeländischer Funker)
“Ich war ein Pilot in der 239. Squadron der RAF. Wir waren stationiert in einem Flugfeld in der Nähe von Alam Halfa. Wir hatten den Auftrag, die deutschen Nachschublinien zu zerstören und die Panzer anzugreifen. Wir flogen jeden Tag mehrere Einsätze, manchmal bis zu sechs oder sieben. Es war sehr anstrengend, aber auch sehr befriedigend. Wir konnten sehen, wie wir den Feind schwächten und ihm schwere Verluste zufügten. Wir hatten auch das Gefühl, dass wir einen Unterschied machten. Wir waren stolz auf unsere Arbeit.” (Peter Jones, britischer Pilot)
Quellen
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Barr, N. (2005). Pendulum of war: The three battles of El Alamein. London: Pimlico.
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Carver, M. (1962). El Alamein. London: Batsford.
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Latimer, J. (2002). Alamein. London: John Murray.
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Playfair, I. S. O. (1956). The Mediterranean and Middle East: The destruction of the Axis forces in Africa. London: HMSO.
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Rommel, E. (1953). The Rommel papers. New York: Harcourt, Brace and Company.
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