Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht von Bukoba/Deutsch-Ostafrika vom 21. – 23.06.1915

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Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein globaler Konflikt, der Millionen von Menschenleben forderte. Wir werden die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieser deutschen Schlachten erläutern, die sowohl heroische als auch tragische Momente beinhalteten. Der Erste Weltkrieg war auch ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der das Land und seine Bevölkerung nachhaltig prägte und der bis in die Gegenwart reicht.

1. Mai 2024

“Der Krieg ist ein Lehrmeister der Gewalt.” – Friedrich Nietzsche

Der Krieg wurde an verschiedenen Fronten ausgetragen, darunter an der Westfront in Frankreich und Belgien, an der Ostfront in Russland und Polen, an der Südfront in Italien und auf dem Balkan, an der Nahostfront in Mesopotamien, Palästina und dem Kaukasus, an der Afrikafront in Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun und Togo, und an der Seekriegsfront in der Nordsee, dem Atlantik, dem Mittelmeer und dem Pazifik.

Eine der weniger bekannten Schlachten des Ersten Weltkriegs war die Schlacht von Bukoba, die vom 21. bis 23. Juni 1915 in Deutsch-Ostafrika (dem heutigen Tansania) stattfand. Sie war Teil des Ostafrikafeldzugs, der von 1914 bis 1918 dauerte und von den deutschen Schutztruppen unter dem Kommando von General Paul von Lettow-Vorbeck gegen die britischen, belgischen und portugiesischen Kolonialtruppen geführt wurde. Die Schlacht von Bukoba war die erste und einzige amphibische Operation des Ostafrikafeldzugs und die einzige erfolgreiche Offensive der Entente-Mächte in der Region.

Die Schlacht von Bukoba wurde von den Briten geplant, um die deutsche Kommunikation und Logistik in der Region zu stören, die Moral der eigenen Truppen zu heben und die öffentliche Meinung in Großbritannien zu beeinflussen. Die Briten wollten auch die deutsche Funkstation in Bukoba zerstören, die für die Übermittlung von Nachrichten an die deutschen U-Boote im Indischen Ozean verantwortlich war. Die britische Streitmacht bestand aus etwa 1.500 Soldaten, die von den King’s African Rifles, den 25th Royal Fusiliers, den 2nd Loyal North Lancashire Regiment und den 98th Infantry (Indian Army) gestellt wurden. Sie wurden von dem britischen Oberstleutnant Richard Wapshare kommandiert und von vier Flusskanonenbooten, zwei Schleppern und mehreren Dhaus (traditionellen Segelbooten) unterstützt.

Die deutsche Verteidigung in Bukoba war schwach, da die meisten deutschen Truppen an anderen Fronten eingesetzt waren. Die deutsche Garnison in Bukoba bestand aus etwa 300 Askari (einheimischen Soldaten), die von 30 deutschen Offizieren und Unteroffizieren angeführt wurden. Sie wurden von dem deutschen Hauptmann Richard Naumann kommandiert und hatten nur wenige Artilleriegeschütze und Maschinengewehre zur Verfügung.

Die Schlacht begann am 21. Juni 1915, als die britischen Kanonenboote die deutsche Funkstation beschossen und die britischen Truppen an Land gingen. Die Deutschen leisteten heftigen Widerstand, aber die Briten konnten sie nach einem zweitägigen Kampf aus Bukoba vertreiben. Die Briten zerstörten die deutsche Funkstation, die Eisenbahnlinie, die Lagerhäuser, die Regierungsgebäude und die Wohnhäuser der Deutschen. Sie nahmen auch mehrere Gefangene, darunter den deutschen Gouverneur von Bukoba, Dr. Schnee, und den deutschen Kommandanten, Hauptmann Naumann. Die Briten erlitten etwa 20 Tote und 70 Verwundete, während die Deutschen etwa 60 Tote und 100 Verwundete verloren.

Das Gefecht war ein taktischer Erfolg für die Briten, aber ein strategischer Misserfolg. Sie hatte keinen Einfluss auf den Verlauf des Ostafrikafeldzugs, der von den Deutschen dominiert wurde, die eine Guerillataktik anwandten und sich bis zum Ende des Krieges der Übermacht der Entente-Mächte widersetzten. Die Schlacht von Bukoba war auch eine Verschwendung von Ressourcen und Zeit für die Briten, die ihre Truppen und Schiffe besser an anderen Fronten hätten einsetzen können. Die Schlacht von Bukoba war jedoch ein Propagandaerfolg für die Briten, die sie als einen spektakulären Sieg in den Medien darstellten und die öffentliche Meinung in Großbritannien stärkten.

Die Schlacht war eine der vielen Schlachten des Ersten Weltkriegs, die das Schicksal von Millionen von Menschen beeinflussten. Sie war ein Beispiel für die Grausamkeit, die Zerstörung und die Sinnlosigkeit des Krieges, der die Welt für immer veränderte.

Quellenangaben

  • Anderson, Ross. The Forgotten Front: The East African Campaign 1914-1918. London: Tempus, 2004.

  • Farwell, Byron. The Great War in Africa, 1914-1918. New York: W. W. Norton & Company, 1989.

  • Hoyt, Edwin P. Guerrilla: Colonel von Lettow-Vorbeck and Germany’s East African Empire. New York: Macmillan, 1981.

  • Paice, Edward. Tip and Run: The Untold Tragedy of the Great War in Africa. London: Weidenfeld & Nicolson, 2007.

  • Strachan, Hew. The First World War. New York: Viking, 2003.

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