Katastrophen der Menschheit:  Erdbeben in Haiti 2010

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Es war ein Dienstagabend im Januar, als die Erde in Haiti bebte. Um 16:53 Uhr Ortszeit erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 7,0 das Land, das zu den ärmsten der Welt gehört. Das Epizentrum lag nur 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince, wo Millionen von Menschen lebten. Das Beben war so stark, dass es in der ganzen Karibik und bis nach Florida zu spüren war. Es löste eine Reihe von Nachbeben aus, die noch Tage später anhielten.

Die Zerstörung war verheerend. Ganze Stadtviertel wurden dem Erdboden gleichgemacht, Gebäude stürzten ein, Straßen rissen auf, Strom- und Telefonleitungen wurden gekappt. Unter den Trümmern lagen Tausende von Menschen begraben, die um Hilfe schrien oder verstummten. Der Präsidentenpalast, das Parlament, das Rathaus, das Justizministerium und viele andere öffentliche Gebäude waren schwer beschädigt oder zerstört. Auch Krankenhäuser, Schulen, Kirchen und Gefängnisse waren betroffen. Die Vereinten Nationen verloren bei dem Beben mehr als 100 Mitarbeiter, darunter den Leiter der Friedensmission in Haiti.

Die Menschen in Haiti standen unter Schock. Viele hatten Angehörige, Freunde oder Nachbarn verloren. Andere suchten verzweifelt nach Überlebenden oder versuchten, ihre wenigen Habseligkeiten zu retten. Einige plünderten Geschäfte oder lieferten sich Schießereien mit der Polizei. Die meisten aber halfen einander, wo sie konnten. Sie bildeten Menschenketten, um Verletzte zu bergen oder Wasser zu verteilen. Sie teilten Essen und Decken oder spendeten Blut. Sie beteten gemeinsam oder sangen Lieder der Hoffnung.

Die internationale Gemeinschaft reagierte schnell auf die Katastrophe. Zahlreiche Länder schickten Rettungsteams, Ärzte, Soldaten und Hilfsgüter nach Haiti. Die USA entsandten Flugzeugträger und Hubschrauber, um die logistischen Herausforderungen zu bewältigen. Die EU stellte 429 Millionen Euro an Soforthilfe bereit. Die UN erhöhten ihre Präsenz und koordinierten die humanitäre Hilfe. Prominente wie George Clooney oder Shakira organisierten Spendenaktionen oder besuchten das Land.

Die Hilfe kam jedoch nicht ohne Schwierigkeiten an. Der Flughafen von Port-au-Prince war überlastet und beschädigt. Die Häfen waren unpassierbar oder zerstört. Die Straßen waren blockiert oder unsicher. Die Kommunikation war gestört oder ausgefallen. Die Behörden waren überfordert oder handlungsunfähig. Die Hilfsorganisationen waren überlastet oder unerfahren. Die Bedürfnisse waren enorm oder unklar.

Die Bilanz des Erdbebens war erschütternd. Nach offiziellen Angaben starben fast 230.000 Menschen bei der Katastrophe, mehr als 300.000 wurden verletzt und mehr als 1,5 Millionen obdachlos. Die wirtschaftlichen Schäden wurden auf etwa 8 Milliarden US-Dollar geschätzt, mehr als das jährliche Bruttoinlandsprodukt des Landes. Das Erdbeben war das schwerste in der Geschichte Nord- und Südamerikas sowie das weltweit verheerendste des 21. Jahrhunderts.

Das Erdbeben war aber nicht das Ende der Leiden für Haiti. In den Monaten und Jahren danach musste das Land weitere Krisen bewältigen: eine verheerende Cholera-Epidemie, die mehr als 10.000 Menschen das Leben kostete; mehrere Wirbelstürme, die weitere Schäden anrichteten; politische Unruhen und Gewalt, die die Regierung destabilisierten; soziale Proteste und Armut, die die Bevölkerung frustrierten. Zehn Jahre nach dem Beben ist Haiti immer noch ein Land im Wiederaufbau, aber auch ein Land voller Widerstandskraft und Hoffnung.

Quellen:

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