Katastrophen der Menschheit: Tod in der Pike-River-Mine am 19.11.2010

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Tod in der Pike-River-Mine: Das Drama, das Neuseeland erschütterte

Am 19. November 2010 ereignete sich eines der schlimmsten Grubenunglücke in der Geschichte Neuseelands. Eine von Methangas verursachte Explosion in der Pike-River-Mine tötete 29 Bergleute, die in dem Kohlebergwerk an der Westküste der Südinsel arbeiteten. Nur zwei von ihnen konnten sich aus dem Inferno retten.

Seitdem kämpfen die Angehörigen der Opfer für die Bergung ihrer Liebsten, die in den Tiefen der Mine begraben liegen. Doch die Hoffnung schwindet mit jedem Jahr, das vergeht. Die Rettungs- und Bergungsversuche wurden immer wieder durch gefährliche Gase, technische Probleme und finanzielle Engpässe behindert.

Nun, mehr als ein Jahrzehnt nach dem Unglück, haben Kameras, die durch ein Bohrloch in die Mine geschickt wurden, erstmals menschliche Überreste in dem abgelegenen Teil der Mine aufgenommen, in dem zwischen sechs und acht Männer arbeiteten. Die Polizei bestätigte, dass es sich um mindestens zwei Leichen handelt, möglicherweise um eine dritte. Die Identität der Toten ist noch unklar.

Die Bilder lösten bei den Familien der Vermissten Schock und Trauer aus. “Es trifft dich hart”, sagte Anna Osborne, deren Mann Milton Osborne bei dem Unglück ums Leben kam. “Es ist eine Erinnerung daran, dass sie immer noch da unten sind.” Sie forderte die Regierung auf, die Bergung fortzusetzen.

Doch die Chancen dafür stehen schlecht. Im März dieses Jahres wurde die staatlich finanzierte Wiedereröffnung der Mine abgebrochen, nachdem sie 2,2 Kilometer weit vorgedrungen war, ohne Erfolg zu haben. Die Behörden sagten, dass es zu schwierig und zu teuer sei, weiterzumachen.

Der Minister für die Wiedereröffnung der Mine, Andrew Little, sagte: “Ich weiß, dass einige Familien weitergehen möchten, aber das wird nicht möglich sein.”

Er fügte hinzu, dass die neuen Bilder keinen Einfluss auf die Entscheidung hätten.

Die Familien fühlen sich im Stich gelassen und wütend. Sie werfen den Betreibern der Mine vor, ihre Angehörigen einem unannehmbaren Risiko ausgesetzt zu haben. Eine königliche Kommission stellte 2012 fest, dass es “zahlreiche Warnungen vor einer möglichen Katastrophe in der Pike-River-Mine” gab, aber es gab keine strafrechtlichen Verfolgungen.

Die Familien wollen auch Gerechtigkeit für ihre Toten. Sie hoffen, dass die Beweise aus der Mine helfen können, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. “Wir wollen wissen, was passiert ist”, sagte Osborne. “Wir wollen wissen, wer dafür verantwortlich ist.”

Die Pike-River-Mine bleibt ein offenes Grab für 29 Männer, deren Schicksal Neuseeland bewegt hat. Ihre Geschichten sind nicht vergessen. Ihre Namen sind:

Conrad John Adams Malcolm Campbell Glen Peter Cruse Allan John Dixon Zen Wodin Drew Christopher Peter Duggan Joseph Ray Dunbar John Leonard Hale Daniel Thomas Herk David Mark Hoggart Richard Bennett Holling Andrew David Hurren Jacobus (Koos) Albertus Jonker William John Joynson Riki Steve Keane Terry David Kitchin Samuel Peter Mackie Francis John Skiddy Marden Michael Nolan Hanmer Monk Stuart Gilbert Mudge Kane Barry Nieper Peter O’Neill Milton John Osborne Brendan John Palmer Benjamin David Rockhouse Peter James Rodger Blair David Sims Joshua Adam Ufer Keith Thomas Valli.

Quellen:

1: Unglück in der Pike-River-Mine – Wikipedia

2: Pike River: Bodies spotted 11 years after New Zealand mine disaster – BBC

3: ‘It hits you hard’: shock as bodies of Pike River miners found 11 years after New Zealand disaster | New Zealand | The Guardian

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