Alptraum im Luftschutzbunker – Der tragische Treffer am Europaplatz in Mönchengladbach 1944 

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17.10.2025 

Die Lage in Mönchengladbach im Zweiten Weltkrieg 

Im Herbst 1944 war Mönchengladbach wie viele Städte am Niederrhein schwer vom Krieg gezeichnet. Immer wieder flogen alliierte Bomber Angriffe auf Bahnhöfe, Industrieanlagen und Wohnviertel. Besonders die Nähe zum Hauptbahnhof machte den Europaplatz zu einem gefährdeten Ort. Hier stand ein großer Hochbunker, der für viele Menschen Zuflucht bedeutete. Familien, Arbeiter, Reisende – sie alle suchten dort Schutz, wenn die Sirenen heulten. 

Die Bunker waren aus massivem Beton gebaut, mit engen Eingängen, kleinen Lüftungsschächten und dicken Wänden. Sie sollten Druckwellen und Splitter abhalten. Doch auch diese Bauwerke waren nicht unzerstörbar. Ein direkter Treffer konnte selbst die stärksten Mauern zum Einsturz bringen. 

Der Bunker am Europaplatz 

Der Hochbunker am Europaplatz war einer der zentralen Schutzräume der Stadt. Er lag direkt am Bahnhof, wo täglich viele Menschen unterwegs waren. Im Ernstfall sollte er hunderten Zivilisten Sicherheit geben. Doch die Lage war auch riskant: Bahnhöfe waren ein Hauptziel der Luftangriffe, da sie für den Nachschub der Wehrmacht entscheidend waren. 

Der Bunker war so gebaut, dass er schnell erreichbar war. Doch die Nähe zu den Gleisen bedeutete auch, dass er mitten im Gefahrenbereich stand. Wer hier Schutz suchte, war zwar vor Splittern und Druck geschützt – aber nicht vor einem Volltreffer. 

Der 19. September 1944 – Panik und Einsturz 

Am 19. September 1944 kam es zur Katastrophe. Während eines schweren Luftangriffs traf eine Bombe den Bunker am Europaplatz direkt. Augenzeugen berichten von einem ohrenbetäubenden Knall, gefolgt von Staub, Dunkelheit und Schreien. Teile des Bauwerks stürzten ein, Ausgänge wurden blockiert. Menschen gerieten in Panik, Rettungskräfte hatten kaum eine Chance, schnell zu helfen. 

Die Folgen waren verheerend: Rund 80 Menschen verloren in dieser Nacht ihr Leben. Viele weitere wurden verletzt. Für die Stadt war es einer der dunkelsten Momente des Krieges. Der Bunker, eigentlich ein Ort der Hoffnung, wurde zum Massengrab. 

Nachwirkungen und Erinnerung 

Nach dem Angriff begannen sofort Bergungsarbeiten. Feuerwehr, Sanitäter und freiwillige Helfer kämpften sich durch Trümmer und Staub. Doch viele Eingeschlossene konnten nicht mehr gerettet werden. Für die Überlebenden blieb das Erlebnis ein lebenslanges Trauma. 

Heute erinnert man sich in Mönchengladbach an diese Tragödie als Teil der Stadtgeschichte. Der Europaplatz ist längst neu gestaltet, doch die Erinnerung an den Bunker und die Opfer bleibt. Stadtarchive, Gedenktafeln und historische Forschungen halten die Ereignisse lebendig. Sie mahnen, wie zerstörerisch der Krieg war und wie sehr er das Leben der Zivilbevölkerung traf. 

 

Quellen 

 

 

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