Alptraum im Luftschutzbunker – Die Tragödie an der Werther Brücke in Wuppertal-Barmen 

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  1. Oktober 2025

Ein Inferno in der Nacht 

In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1943 verwandelte sich Wuppertal-Barmen in ein Flammenmeer. Die britische Royal Air Force flog einen der verheerendsten Angriffe auf die Stadt. Ziel war das dicht bebaute Tal der Wupper, das durch seine enge Bebauung und die zahlreichen Industriebetriebe als strategisch wichtig galt. 

Besonders grausam traf es den Luftschutzkeller an der Werther Brücke. Rund 100 Menschen suchten dort Schutz vor den Bomben. Doch die eingesetzten Phosphorbomben entfachten ein Feuerinferno, das selbst in den vermeintlich sicheren Kellern keine Rettung mehr zuließ. Die Hitze und die giftigen Dämpfe machten den Keller zur tödlichen Falle. 

Die Opfer der Bombennacht 

Etwa 100 Menschen kamen in diesem Keller ums Leben. Viele von ihnen waren Familien, die in der Nähe wohnten, Arbeiter aus den umliegenden Fabriken, aber auch Kinder. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht in allen Details dokumentiert, doch das Gedenkbuch Wuppertal führt die Namen zahlreicher Betroffener auf und erinnert an ihr Schicksal. 

Die Bombardierung vom 30. Mai 1943 war Teil der sogenannten „Operation Gomorrah“, einer Serie von Flächenbombardements, die deutsche Städte in Schutt und Asche legten. Wuppertal wurde dabei besonders schwer getroffen: Mehr als 3.400 Menschen starben in dieser Nacht, Zehntausende wurden obdachlos. 

Phosphorbomben – eine Waffe des Schreckens 

Die eingesetzten Phosphorbomben galten als besonders grausam. Beim Aufschlag zerplatzten sie in unzählige brennende Teile, die sich in Häusern, Straßen und Körpern festsetzten. Das Feuer war kaum zu löschen, da Phosphor sich bei Kontakt mit Sauerstoff immer wieder entzündete. Für die Menschen im Keller an der Werther Brücke bedeutete dies, dass selbst die dicksten Mauern keinen Schutz mehr boten. 

Erinnerungskultur in Wuppertal 

Heute erinnert die Stadt Wuppertal an diese Tragödie durch verschiedene Formen der Gedenkkultur. Das Gedenkbuch Wuppertal dokumentiert die Namen der Opfer und macht die Schicksale sichtbar. Auch lokale Initiativen und historische Vereine setzen sich dafür ein, dass die Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten. 

An der Werther Brücke selbst erinnern Gedenktafeln und Stolpersteine an die Opfer. Schulen und Geschichtsvereine greifen das Thema regelmäßig auf, um die Erinnerung an die Schrecken des Luftkriegs wachzuhalten. 

Ein Mahnmal gegen das Vergessen 

Die Katastrophe im Luftschutzkeller an der Werther Brücke ist ein Symbol für das Leid der Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Sie zeigt, wie selbst vermeintlich sichere Orte in Sekunden zu Todesfallen werden konnten. 

Die Erinnerung an diese Nacht ist nicht nur ein lokales, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Sie mahnt, die Schrecken des Krieges nicht zu verdrängen und die Opfer nicht zu vergessen. 

 

Quellen 

 

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