Geschichte Nordamerikas – die Schlacht am Little Bighorn am 25. und 26.06.1876 

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Die Geschichte Nordamerikas ist eine Erzählung von Mut, Hoffnung und konfliktreichen Begegnungen. Die Siedlertrecks gen Westen symbolisierten für viele Menschen den Traum von Freiheit und neuem Anfang. Doch auf ihrem Weg trafen sie auf die indigenen Völker, deren Lebensweisen und Rechte übersehen und leider missachtet wurden. Wir beleuchten weiter die Besiedlung Nordamerikas, einem einzigartigen Kontinent, den wir heute als die USA kennen. 

Freitag, 07. März 2025 

Historischer Hintergrund 

In den Jahren vor der Schlacht am Little Bighorn hatten die Beziehungen zwischen den US-Siedlern und den indigenen Völkern Nordamerikas einen Tiefpunkt erreicht. Die fortschreitende Expansion nach Westen, angetrieben durch den Goldrausch und die Ansiedlungspolitik der Regierung, führte zu zunehmenden Konflikten und Spannungen. Insbesondere die Lakota Sioux und die Cheyenne, die traditionellen Jagdgebiete und heilige Stätten in den Black Hills besaßen, sahen sich in ihrer Existenz bedroht. 

Die Unterzeichnung des Vertrags von Fort Laramie im Jahr 1868 hatte den Lakota Sioux ein großes Gebiet, einschließlich der Black Hills, zugesichert. Doch die Entdeckung von Gold in den Black Hills im Jahr 1874 zog Tausende von Siedlern und Prospektoren an, was zu erneuten Konflikten führte. Die US-Regierung versuchte, die Lakota Sioux zur Abtretung ihrer Gebiete zu zwingen, doch die Stämme lehnten ab. Dies führte zur Eskalation der Gewalt und schließlich zur Entsendung militärischer Truppen, um die indigenen Völker zu unterwerfen. 

In den Jahren vor der Schlacht am Little Bighorn hatten sich zahlreiche Konflikte und militärische Auseinandersetzungen ereignet. Ein prägnantes Beispiel dafür ist die Schlacht am Rosebud Creek, die nur eine Woche vor dem Little Bighorn stattfand. Diese Schlacht zeigte bereits die Entschlossenheit und den Kampfgeist der indigenen Völker, als sie die US-Truppen unter der Führung von General George Crook in die Defensive drängten. Die indigenen Krieger, angeführt von Häuptling Crazy Horse, setzten taktische Manöver und ihre überlegene Kenntnis des Terrains ein, um die US-Truppen in Schach zu halten und ihnen erhebliche Verluste zuzufügen. Diese Ereignisse stellten einen bedeutenden Vorläufer zur Schlacht am Little Bighorn dar und demonstrierten die Entschlossenheit der Lakota Sioux und ihrer Verbündeten, ihr Land und ihre Lebensweise zu verteidigen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der den historischen Kontext prägt, ist die Rolle der indianischen Führer wie Sitting Bull und Crazy Horse. Sitting Bull, ein angesehener spiritueller Anführer und Medizinmann, hatte durch seine Visionen und seine charismatische Führung eine zentrale Rolle bei der Vereinigung der verschiedenen Stämme gespielt. Seine Vision von weißen Soldaten, die vom Himmel fielen, wurde als Vorahnung der bevorstehenden Schlacht interpretiert und stärkte den Glauben und die Entschlossenheit der indigenen Krieger. 

Verlauf der Schlacht 

Die Schlacht am Little Bighorn begann am 25. Juni 1876, als Custer und seine 7. US-Kavallerie auf ein großes Lager der vereinigten Stämme stießen. Custer unterschätzte die Stärke und Entschlossenheit der indigenen Krieger und beschloss, das Lager in drei separaten Angriffswellen zu überfallen. Diese Entscheidung erwies sich als fatal. 

Major Marcus Reno führte den ersten Angriff an, wurde jedoch schnell zurückgeschlagen und musste sich in einer defensiven Stellung verschanzen. Captain Frederick Benteen erhielt den Befehl, Rens Einheit zu unterstützen, doch auch er geriet unter schweren Beschuss und konnte keinen nennenswerten Fortschritt erzielen. Custer selbst führte die dritte Angriffswelle an, doch seine Männer wurden von einer überwältigenden Übermacht umzingelt und schließlich vernichtend geschlagen. 

Die genauen Einzelheiten der Schlacht bleiben bis heute umstritten, doch fest steht, dass Custer und alle seine Männer in dieser letzten Phase des Kampfes ihr Leben verloren. Der Sieg der indigenen Völker war überwältigend und schockierte die US-Öffentlichkeit. Doch dieser Triumph sollte nicht von Dauer sein. 

Nachwirkungen und Bedeutung 

Die Schlacht am Little Bighorn führte zu einer Verschärfung der amerikanischen Politik gegenüber den indigenen Völkern. Die US-Regierung entsandte massive Truppenverstärkungen in das Gebiet und setzte alles daran, die widerständigen Stämme zu zerschlagen. Innerhalb weniger Jahre waren die meisten Lakota Sioux, Cheyenne und Arapaho in Reservate gedrängt worden, und ihre traditionellen Lebensweisen wurden weitgehend zerstört. 

Der Tod von George Armstrong Custer machte ihn zu einem umstrittenen Helden und Märtyrer in der amerikanischen Geschichte. Seine Figur wurde sowohl verherrlicht als auch kritisch hinterfragt, und die Ereignisse am Little Bighorn blieben ein Symbol für die tragischen und gewalttätigen Auseinandersetzungen, die die Expansion nach Westen begleiteten. 

Quellenangabe 

  1. Brown, Dee. „Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses.“ C.H. Beck, 1984. 
  1. Utley, Robert M. „Custer and the Great Controversy: The Origin and Development of a Legend.“ University of Nebraska Press, 1998. 
  1. Connell, Evan S. „Son of the Morning Star: Custer and the Little Bighorn.“ North Point Press, 1984. 
  1. „Battle of the Little Bighorn.“ Encyclopaedia Britannica. https://www.britannica.com/event/Battle-of-the-Little-Bighorn. 

 

 

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