Geschichte Nordamerikas – Fetterman Fight 21.12.1866
Die Geschichte Nordamerikas ist eine Erzählung von Mut, Hoffnung und konfliktreichen Begegnungen. Die Siedlertrecks gen Westen symbolisierten für viele Menschen den Traum von Freiheit und neuem Anfang. Doch auf ihrem Weg trafen sie auf die indigenen Völker, deren Lebensweisen und Rechte übersehen und leider missachtet wurden. Wir beleuchten weiter die Besiedlung Nordamerikas, einem einzigartigen Kontinent, den wir heute als die USA kennen.
Datum: 6. März 2025
Der Red-Cloud-Krieg, benannt nach dem berühmten Lakota-Häuptling Red Cloud, war ein bewaffneter Konflikt zwischen den Lakota, Cheyenne und Arapaho auf der einen Seite und den Vereinigten Staaten auf der anderen Seite. Der Krieg begann im Jahr 1866 und dauerte bis 1868. Die Hauptursache des Konflikts war der Bau des Bozeman Trails, einer wichtigen Handelsroute, die durch das Gebiet der indigenen Völker führte und ihre Jagdgründe bedrohte.
Die Beziehungen zwischen den indigenen Völkern und den europäischen Siedlern in Nordamerika waren schon seit Jahrhunderten von Spannungen geprägt. Die Expansion der Vereinigten Staaten nach Westen im 19. Jahrhundert verschärfte diese Spannungen weiter, da immer mehr Land der indigenen Völker für den Bau von Eisenbahnen, Straßen und Siedlungen beansprucht wurde. Der Bau des Bozeman Trails, einer Handelsroute, die von Fort Laramie in Wyoming nach Virginia City in Montana führte, war ein weiterer Schritt in diesem Expansionsprozess.
Der Bozeman Trail verlief durch das Herzland der Lakota, Cheyenne und Arapaho, die ihre Jagdgründe und heiligen Stätten bedroht sahen. Diese Völker hatten bereits zuvor negative Erfahrungen mit den Versprechungen und Vereinbarungen der US-Regierung gemacht, die häufig gebrochen wurden. Der Bau des Trails ohne die Zustimmung der indigenen Völker war ein klarer Verstoß gegen den Vertrag von Fort Laramie von 1851, der den Lakota und ihren Verbündeten das exklusive Nutzungsrecht an diesem Land zusicherte.
Die Spannungen eskalierten, als die US-Armee begann, Forts entlang des Bozeman Trails zu errichten, um die Sicherheit der Siedler und Händler zu gewährleisten. Diese Forts, darunter Fort Phil Kearny, Fort Reno und Fort C.F. Smith, wurden schnell zu Symbolen der Unterdrückung und Bedrohung für die indigenen Völker. Die Lakota, Cheyenne und Arapaho sahen sich gezwungen, Widerstand zu leisten, um ihr Land und ihre Lebensweise zu schützen.
Das Fetterman-Gefecht
Am 21. Dezember 1866 kam es zum Fetterman-Gefecht, als eine Abteilung der US-Armee unter der Führung von Captain William Judd Fetterman in einen Hinterhalt der Lakota, Cheyenne und Arapaho geriet. Die Indianer hatten eine Gruppe von Holzfällern in der Nähe von Fort Phil Kearny angegriffen, um die Soldaten aus dem Fort zu locken. Fetterman erhielt den Befehl, den Holzfällern zu Hilfe zu eilen, wurde jedoch angewiesen, nicht über den Lodge-Trail-Kamm hinauszugehen.
Fetterman war ein erfahrener Offizier, der während des Bürgerkriegs gedient hatte und für seine Tapferkeit und Entschlossenheit bekannt war. Er war jedoch auch für seine Geringschätzung der Fähigkeiten der indigenen Krieger berüchtigt. Als er den Befehl erhielt, den Holzfällern zu Hilfe zu eilen, ignorierte er die Anweisung, nicht über den Lodge-Trail-Kamm hinauszugehen. Fetterman war überzeugt, dass er die Indianer leicht besiegen und die Holzfäller retten könnte.
Der Hinterhalt und die Schlacht
Eine Gruppe von zehn Kriegern, darunter der berühmte Lakota-Krieger Crazy Horse, lockte Fetterman und seine Männer über den Lodge-Trail-Kamm in einen Hinterhalt im Peno-Tal. Dort warteten etwa 1500 Krieger der Lakota, Cheyenne und Arapaho auf die Soldaten. Die Infanteristen der Kolonne wurden sofort von den Indianern überrannt und getötet. Insgesamt fielen 81 Soldaten und zwei Zivilisten dem Hinterhalt zum Opfer.
Die Krieger hatten den Hinterhalt sorgfältig geplant und nutzten ihr Wissen über das Gelände und ihre Guerilla-Taktiken, um die US-Soldaten in eine ausweglose Situation zu bringen. Die Soldaten waren schlecht vorbereitet und wurden von der Geschwindigkeit und Heftigkeit des Angriffs überrascht. Viele der Soldaten hatten noch nie zuvor gegen Indianer gekämpft und waren nicht auf die Taktiken und Kampfstile der Krieger vorbereitet.
Die Krieger nutzten ihre überlegene Kenntnis des Geländes und ihre Beweglichkeit, um die Soldaten in kleine Gruppen zu isolieren und zu überwältigen. Die Soldaten, die in offener Formation marschierten, waren leichte Ziele für die Indianer, die aus der Deckung des Waldes und der Hügel heraus angriffen. Die Schlacht dauerte weniger als eine Stunde, und am Ende waren alle Soldaten und Zivilisten getötet.
Die Folgen des Fetterman-Gefechts
Das Fetterman-Gefecht war ein schwerer Schlag für die US-Armee und führte zu einer Neubewertung ihrer Taktiken im Umgang mit den indigenen Völkern. Der Sieg der Indianer zeigte, dass sie in der Lage waren, sich erfolgreich gegen die militärische Übermacht der Vereinigten Staaten zu wehren. Der Red-Cloud-Krieg endete schließlich 1868 mit dem Vertrag von Fort Laramie, der den Lakota, Cheyenne und Arapaho das Recht auf ihr Land zusicherte und den Bau des Bozeman Trails stoppte.
Die Schlacht hatte weitreichende Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den indigenen Völkern und der US-Regierung. Der Sieg der Indianer stärkte ihr Selbstbewusstsein und ihre Entschlossenheit, ihr Land und ihre Lebensweise zu verteidigen. Gleichzeitig führte die Niederlage zu einer Umstrukturierung der US-Armee und einer Neubewertung ihrer Strategien im Umgang mit den indigenen Völkern.
Der Vertrag von Fort Laramie von 1868 war ein wichtiger Meilenstein in den Beziehungen zwischen den indigenen Völkern und den Vereinigten Staaten. Er gewährte den Lakota, Cheyenne und Arapaho das Recht auf ihr Land und versprach, den Bau des Bozeman Trails einzustellen. Der Vertrag sah auch die Errichtung von Schulen und landwirtschaftlichen Hilfsprogrammen vor, um den indigenen Völkern bei der Anpassung an die neuen Bedingungen zu helfen.
Quellenangabe
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