Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues aus dem bunten Berlin – Schwulenclub protestiert gegen Flüchtlingsheim

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Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

Berlin – Es ist eine Situation, die man sich vor einigen Jahren kaum vorstellen konnte: Ein traditionsreicher Schwulenclub in der Hauptstadt macht sich Sorgen um seine Zukunft, weil direkt gegenüber ein Flüchtlingsheim eröffnet wird.

Die Betreiberin des Clubs „Busche“ hat einen offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) geschrieben, in dem sie ihre Ängste und Bedenken äußert. Sie befürchtet, dass es zu Konflikten und Übergriffen zwischen ihren Gästen und den Asylbewerbern kommen könnte, die aus Ländern wie der Türkei, Afghanistan und Syrien stammen.

Die „Busche“ gilt als einer der ältesten und bekanntesten Gay-Clubs in Berlin und hat eine treue Fangemeinde, die auch aus Brandenburg anreist. Seit 2004 befindet sich der Club am Warschauer Platz in Friedrichshain, einem Szeneviertel mit vielen Bars, Clubs und Kneipen. Doch nun sieht sich die Inhaberin Carla Pahlau mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: In den nächsten Wochen soll in einem ehemaligen Hostel auf der anderen Straßenseite ein Flüchtlingsheim für bis zu 650 Menschen eröffnet werden. Pahlau sagt, sie sei erst vor einer Woche über die Pläne informiert worden und fühle sich übergangen.

In ihrem Brief an Wegner schreibt sie: „In den letzten Monaten erhöhte sich die Zahl der Straftaten gegen homosexuelle Personen in Berlin enorm. Die weitaus überwiegende Zahl der Straftäter sind Migranten mit muslimischem Hintergrund.“ Sie verweist auf mehrere Fälle von Gewalt und Diskriminierung gegen Schwule und Lesben in der Stadt, die für Schlagzeilen gesorgt haben.

Sie macht sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Gäste, die nachts aus dem Club kommen und möglicherweise auf aggressive oder intolerante Flüchtlinge treffen könnten. Sie fragt, ob es ausreichende Sicherheitsmaßnahmen geben werde und ob es eine Möglichkeit gebe, den Standort des Heimes zu verlegen. Sie schließt ihren Brief mit den Worten: „Sollte es nach der Eröffnung des Heimes zu Konflikten mit unseren Gästen kommen, wird der Club nicht weiter existieren können.“

Der offene Brief hat für viel Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Viele Menschen zeigen Verständnis für die Sorgen der Club-Betreiberin, andere werfen ihr Vorurteile oder Rassismus vor. Auch die Politik ist gespalten. Die CDU-Abgeordneten Kurt Wansner und Timur Husein kritisieren die Entscheidung für den Standort des Flüchtlingsheimes als „Katastrophe“ und fordern die Senatsverwaltung auf, ihn nicht zu eröffnen. Sie befürchten einen „massiven Anstieg der Kriminalität“ im Rudolf-Kiez, der ohnehin schon mit Problemen wie Drogenhandel und Obdachlosigkeit zu kämpfen habe. Sie verweisen auch auf die Nähe zur Großraumdisko Matrix und zum kriminalitätsbelasteten Ort Warschauer Brücke sowie zu den Drogen-Hotspots RAW-Gelände und Görlitzer Park. Die FDP-Abgeordnete Marlene Heihsel sagt, sie könne die Ängste nachvollziehen und es sei richtig, das realistische Konfliktpotenzial ehrlich anzusprechen.

Die rot-grüne Regierungskoalition hingegen verteidigt die Wahl des Standortes als alternativlos und notwendig. Sie verweist auf die humanitäre Verpflichtung, den Flüchtlingen eine Unterkunft zu bieten, die aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen sind. Sie betont auch, dass es sich um eine temporäre Lösung handele, bis die Flüchtlinge in andere Wohnungen oder Bundesländer verteilt werden könnten. Der Queer-Beauftragte Alfonso Pantisano (Grüne) sagt, er sehe keinen Grund zur Panik oder zur Stigmatisierung von Flüchtlingen. Er appelliert an die Toleranz und den Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft. Er sagt, er wolle sich persönlich mit der Club-Betreiberin treffen und ihr seine Unterstützung anbieten. Er schlägt auch vor, gemeinsame Veranstaltungen oder Projekte zu organisieren, um das gegenseitige Verständnis und die Integration zu fördern.

Wie die Situation sich entwickeln wird, ist noch ungewiss. Die Eröffnung des Flüchtlingsheimes ist für Ende September geplant. Die Club-Betreiberin sagt, sie wolle abwarten, wie sich die Lage dann darstelle. Sie hofft, dass es keine Zwischenfälle geben werde und dass ihr Club weiterhin ein Ort der Freude und des Feierns für die schwule und lesbische Community bleiben könne. Sie sagt: „Wir sind nicht gegen Flüchtlinge, wir sind nur besorgt um unsere Existenz.“

Tja, ich sage, wie bestellt, so geliefert. Wenn man mehr Offenheit und Vielfalt möchte, diese dann auch prompt geliefert bekommt durch mehr Migrantenheimen und Zuzug in die deutschen Sozialsysteme, muss man auch tolerieren, dass Migranten und schützenswerte Randgruppen aufeinander treffen und es hier zu Buntheit und Erlebnissen kommt.

Quellen:

BZ, Danisch.de, Headtopics.com

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