Katastrophen der Menschheit – Flutkatastrophe 2021: Wie Erftstadt-Blessem dem Erdrutsch entkam

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Es war ein Szenario wie aus einem Katastrophenfilm: Am 16. Juli 2021 riss eine Sturzflut in Erftstadt-Blessem mehrere Häuser in die Tiefe und hinterließ einen riesigen Krater. Die Bewohner mussten um ihr Leben bangen, als der Boden unter ihnen nachgab. Doch wie kam es zu dem massiven Erdrutsch und wie konnten die Menschen gerettet werden?

Die Ursache: Ein Jahrhundertregen

Die Flutkatastrophe 2021 war das Ergebnis eines extremen Niederschlagsereignisses, das vom 13. bis zum 15. Juli 2021 weite Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden heimsuchte. In einigen Regionen fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 Millimeter Regen, was dem durchschnittlichen Niederschlag von zwei Monaten entspricht1. Die Folge waren massive Überschwemmungen, die Flüsse über die Ufer treten ließen, Straßen und Brücken zerstörten und ganze Ortschaften verwüsteten. Mehr als 200 Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden obdachlos2.

Die Lage: Ein gefährlicher Untergrund

Eine der am stärksten betroffenen Gemeinden war Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis, etwa 20 Kilometer südwestlich von Köln. Dort liegt der Stadtteil Blessem, der direkt an der Erft und einer Kiesgrube grenzt. Die Kiesgrube ist Teil eines ehemaligen Braunkohletagebaus, der seit den 1970er Jahren renaturiert wird3. Der Untergrund besteht aus feinkörnigen Sedimenten, die durch das Grundwasser gesättigt sind. Diese sind anfällig für Erosion und Rutschungen, vor allem bei starkem Regen.

Der Erdrutsch: Ein dramatischer Absturz

Am Morgen des 16. Juli 2021 erreichte die Flutwelle Blessem. Die Erft trat über ihre Ufer und überflutete die angrenzenden Felder und Häuser. Das Wasser bahnte sich seinen Weg in die Kiesgrube und unterspülte den Boden zwischen dem Fluss und dem See. Dadurch entstanden enorme Spannungen im Erdreich, die schließlich zu einem massiven Erdrutsch führten. Mehrere Häuser stürzten in die Tiefe, andere wurden von der Abbruchkante bedroht. Ein riesiger Krater von etwa 300 Metern Länge und 50 Metern Tiefe klaffte in der Landschaft. Ein Luftbild davon ging um die ganze Welt.

Die Rettung: Ein dramatischer Einsatz

Die Bewohner von Blessem wurden von dem Erdrutsch überrascht und mussten schnell evakuiert werden. Doch die Zufahrtsstraßen waren unpassierbar oder zerstört. Die Rettungskräfte mussten improvisieren und setzten Hubschrauber, Boote und Amphibienfahrzeuge ein, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Dabei kam es zu dramatischen Szenen, wie ein Video zeigt, das einen Mann zeigt, der aus seinem einstürzenden Haus gerettet wird. Insgesamt wurden etwa 700 Menschen aus Blessem evakuiert, darunter auch viele Kinder und Senioren. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer oder Verletzte durch den Erdrutsch.

Die Folgen: Ein schwieriger Wiederaufbau

Nach dem Erdrutsch ist Blessem ein Ort des Schreckens und der Trauer. Viele Häuser sind unbewohnbar oder zerstört, die Infrastruktur ist schwer beschädigt. Die Bewohner müssen mit dem Verlust ihres Hab und Guts und ihrer Heimat fertig werden. Viele haben Angst vor weiteren Rutschungen oder einem erneuten Hochwasser. Die Behörden versuchen, den Betroffenen zu helfen, indem sie Soforthilfen, psychologische Betreuung und alternative Unterkünfte anbieten. Doch der Wiederaufbau wird lange dauern und viel Geld kosten. Die Frage ist, ob Blessem jemals wieder so sein wird wie vor der Flutkatastrophe 2021.

Quellen

  • : Deutscher Wetterdienst: [Starkregenereignis vom 13. bis 15. Juli 2021]

  • : Tagesschau: [Flutkatastrophe: Mehr als 200 Tote in Deutschland und Belgien]

  • : WDR: [Erftstadt-Blessem: Wie kam es zum Erdrutsch?]

  • : Rheinische Post: [Erftstadt-Blessem: Mann aus einstürzendem Haus gerettet]

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