Die Geschichte der Klima-Priesterin Gretel Thunfisch

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Hoch im dunklen Lande des Nordens, umgeben vom unendlichen Meer, empfing einst ein Mädchen, blond und mit langen Zöpfen, genannt Gretel Thunfisch, eine göttliche Gabe. Sie sah fortan CO2 überall, und empfing die heilige Botschaft des Gottes des Klimawahns, welcher ihr die Erlösung vor dem menschengemachten Klimawandel offenbarte.

Und die Hohepriesterin sollte diese frohe Kunde allen Menschen weltweit kundtun, auf dass die Menschheit vor dem Untergang gewarnt würde und die Botschaft empfinge, dass die Menschheit in Jahren, an der Zahl Zehn, untergehen würde, wenn die Menschen Gretels Botschaft keinen Glauben schenken würden. Und so zog Gretel frohen Mutes los, die Erde vor ihrem schlimmen Ende zu bewahren.

Das Land des Westens

Und diese Priesterin segelte vom Lande des Nordens wie einst Jesus über den Atlantik, hin zum Land des Westens, um ihre frohe Kunde vom menschengemachten Klimawandel zu verkünden. Doch die Menschen im Lande des Westens verachteten die Kunde vom menschengemachten Klimawandel, sie schenkten der Kunde keinen Glauben. Sie stellten begierig Fragen, die Gretel ihnen nicht beantworten konnte. So sehr sie sich auch bemühte, die Menschen des Westens von ihrer Kunde zu überzeugen, desto mehr Fragen stellten die Menschen ihr zum Klimawandel.

Die Menschen bedrängten Gretel, sie solle zum Weißen Schloss des großen Herrschers des Westen fahren, Er, der alle Antworten auf alle Fragen kenne, Er, der mächtigste Herrscher des Westens, könne ihr bestimmt helfen. Dort kam die Kunde einer CO2-Sehenden bereits an. Und die Berater des Herrschers lachten.

Und alle Diener lachten. Alle Menschen in der Stadt des mächtigen Führers lachten über dieses blonde Mädchen mit den langen Zöpfen, als diese dort mit ihrem E-Auto vorfuhr und den Herrscher sprechen wollte.

Dieser, der gerade mit SEINEM Privatjet über das riesige Land des Westens eilte, war erbost ob dieser Dreistigkeit, IHN mit diesem Unfug zu belästigen und befahl daher mittels SEINES Kurznachtendienstes, die Tore des Weißen Schlosses in Washington DC nicht für dieses impertinente, lästige Wesen zu öffnen, und IHN nicht in SEINEM Privatflieger mit diesem Unfug zu belästigen.

Doch der Zorn des Herrschers wuchs mit jeder Sekunde, die dieses blonde Mädchen vor den Toren SEINES Schlosses stand und nicht gehen wollte, ohne IHN gesprochen zu haben.

Und König Trump, weiser Herrscher über den Westen und des Twitter-Imperiums, Gebieter der westlichen Welt, gebot ihr mit rotem Gesicht und über Twitter, über das große Meer, zum Lande des Südens, zu ziehen und dort, auf dem Alten Kontinent, die gutgläubigen Menschen mit ihrer Botschaft zu belästigen.

Und die Menschen staunten über die Vielzahl und der Schnelligkeit der königlichen Twitter-Botschaften und -Flüchen, die über sie herein kamen, als der Herrscher mit SEINEM Jet über das riesige Land flog. Und die Menschen waren froh, als das blonde Mädchen mit den langen Zöpfen endlich auf ihr Segelboot stieg und gen Osten aufbrach, auf dass sich der Zorn des König Trump legen möge.

Und so musste die Priesterin unverrichteter Dinge wieder über den Atlantik zum Alten Kontinent segeln, und dieses Land suchen, dessen Einwohner die frohe Botschaft hoffentlich eifrig hören möchten.

Das Land des Südens am Bosporus

Und dieses Land war schnell gefunden. Eiligst segelte die Priesterin zum Land des Südens, um ihr Werk zu verrichten. Angekommen, predigte sie den Menschen, doch diese verstanden ihre Worte nicht. Ratlos predigte sie weiter, doch die Menschen schauten zu und schüttelten rat- und verständnislos ihre Köpfe.

Sie fragten sich, was dieses Kind wohl wolle. Voller Eifer reiste die Hohepriesterin durch das Land des Südens, um ihre frohe Kunde des menschengemachten Klimawandels den Menschen zu verkünden. Doch wo immer sie auch ihr frohes Werk verrichtete, schaute sie in den ratlosen Gesichtern der Zuhörer, die ihre Köpfe schüttelten, leise miteinander flüsterten und ihre Schultern zuckten. Doch Thunfisch gab nicht auf, sie musste ihr heiliges Werk der Verkündigung fortsetzen.

Im Land des Südens sprach sich die Ankunft der Priesterin schnell herum. Die Menschen nannten sie “die verrückte Schwedin” oder “die CO2-Seherin”. Sie machten sich lustig über sie und ihre Botschaft. Sie warfen ihr vor, eine Lügnerin zu sein, eine Heuchlerin, eine Marionette dunkler Mächte. Sie wollten nichts von ihr hören, nichts von ihr wissen, nichts von ihr lernen.

Doch Gretel ließ sich nicht entmutigen. Sie glaubte fest an ihre Mission, an ihre Vision, an ihren Gott. Sie dachte an all die Menschen, die sie retten wollte, an all die Tiere, die sie schützen wollte, an all die Pflanzen, die sie bewahren wollte. Sie dachte an die Zukunft, die sie gestalten wollte. Eine Zukunft ohne CO2, ohne Klimawandel, ohne Leid.

Im gesamten Land des Südens sprach sich die Ankunft der Priesterin herum, die von einem menschengemachten Klimawandel kündete. Die Menschen rätselten, was dies denn sei – und auch dem mächtigen Sultan Erdogan kam diese Neuigkeit zu Ohren. Der herrschsüchtige Gebieter des Landes des Südens sprach, während er seine Ziegen streichelte, zu der Hohepriesterin des Klimawandels das Folgende:

„Oh, Priesterin aus dem Lande des Nordens, ziehe von Dannen; denn wir hören deine weisen Worte, doch ergeben sie keinen Sinn. Ziehe mit deiner heiligen Kunde fort zu anderen Ländern, und verkünde dort deine frohe Botschaft!“

Und die Hohepriesterin tat wie ihr vom mächtigen Sultan Erdogan geheißen, und zog fort zu anderen Ländern, um ihr weises Werk dort den Menschen zu verkünden.

Das kalte Land des Ostens

Fragenden Blickes schaute die Priesterin nach Osten, und segelte zum kalten Land des Ostens, einem Hort des Bösen, das vom grausamen König Putin regiert wurde. Sie hoffte, auch dort die frohe Kunde verlauten zu lassen. Doch der böse König aus dem Osten lachte die Hohepriesterin aus, und versetzte sie auf den Platz zurück, der ihr zusteht.

Er befahl ihr, zum Gelben Land zu segeln, und dort die Menschen mit ihrer Botschaft zu erfreuen. Und die Menschen lachten auf allen Straßen und Plätzen des Landes im Osten über die Hohepriesterin, so dass sie erniedrigt das Land des Ostens verließ, und – wie ihr geheißen – über dem Meer zum Gelben Land segelte.

Das Gelbe Land

Hier, im Gelben Land, gelegen an einem mächtigen Strom, wo die Menschen vom menschengemachten Klimawandel noch nie etwas gehört hatten, wollte sie ihre Botschaft predigen.

Doch, oh weh. Der Große Führer des Gelben Landes in Peking erzürnte ob ihrer Dreistigkeit, und bedeutete ihr, ihm sei der wirtschaftliche Erfolg seines Landes sehr wichtig, und er ließe sein Land nicht von der frohen Kunde verderben.

„Hinfort!“, sagte er, „ziehe nach Westen, in das Land der Mitte, und verbreite dort deine Kunde!“  Und die Hohepriesterin tat wie ihr geheißen, und segelte nach Westen zum Lande der Mitte.

Das Land der Mitte

Dort angekommen, wurde sie freundlich empfangen von dem Weisen Führer des Landes der Mitte in Berlin, der dunklen Eminenz des Abu-Graichen-Clans. Er hörte geduldig ihre Botschaft an und nickte zustimmend. Seine Hände reibend sagte er ihr: „Du hast recht, Priesterin aus dem Norden. Der menschengemachte Klimawandel ist eine große Gefahr für uns alle. Wir müssen etwas dagegen tun.“

Er lud sie ein, in seinem Palast zu bleiben und mit ihr bei einer Wasserpfeife zu beraten, wie sie gemeinsam den menschengemachten Klimawandel bekämpfen und ihre Konten füllen könnten.

Nachdem der Weise Führer des Landes der Mitte und die Hohepriesterin des menschengemachten Klimawandels sich geeinigt hatten, den menschengemachten Klimawandel zu bekämpfen, beschlossen sie, eine Reihe von drastischen Maßnahmen zu ergreifen.

Sie führten hohe CO2-Steuern ein, die den Preis für Benzin auf 5 Euro pro Liter ansteigen ließen. Sie erhöhten die Strompreise, um den Verbrauch zu senken und die erneuerbaren Energien zu fördern. Sie schalteten die Kohlekraftwerke ab und stoppten die Braunkohletagebaue.

Sie förderten den Abbau der Industrie, die sie ins Land des Westens abwandern ließen, wo sie weniger Umweltauflagen hatten, zur großen Freude von König Trump, der sich über SEINEM Kurznachrichtendienst über die Dummheit der Menschen im Lande der Mitte nicht mehr beruhigen konnte.

Um den Menschen des Landes auch noch den letzten Goldtaler zu rauben, gebot die dunkle Eminenz den staunenden und seinen weisen Worten lauschenden Bürgern, fortan im gesamten Lande, in allen Häusern, die Heizungen zu verschrotten und seine Wärmepumpen zum Wohle des Klimas einzubauen. Und die Menschen, froh, das Klima mit dem Einbau seiner Wärmepumpen gerettet zu haben, sahen, dass es gut war. Noch.

Die Folgen dieser Maßnahmen waren verheerend für das Land der Mitte. Die Wirtschaft brach zusammen, die Arbeitslosigkeit stieg an, die Armut breitete sich aus. Die Menschen litten unter Stromausfällen, Kälte und Dunkelheit. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten wurde knapp. Die Infrastruktur verfiel. Die Gesundheit und die Lebenserwartung sanken.

Doch die Menschen im Lande der Mitte waren froh über die Maßnahmen. Sie glaubten, dass sie damit das Klima retteten und eine bessere Zukunft schufen. Sie waren glücklich und klatschten Gretel Thunfisch zu, die sie als ihre Heldin verehrten. Sie lebten jetzt im Kalten und Dunklen und hatten keinen CO2-Ausstoß mehr.

Die Menschen der anderen Länder sahen mit Schadenfreude zu, wie das Land der Mitte sich selbst ruinierte. Sie spotteten über die Leichtgläubigkeit dieser Menschen, die alles glaubten, was man ihnen erzählte, die stets die Vorreiter spielen wollten, und permanent an den kleinsten Vorhaben scheiterten.

Sie hielten die Hohepriesterin des Klimawandels für eine Hexe, die das Land der Mitte verhext hatte. Sie beschlossen, dem Beispiel des Landes der Mitte nicht zu folgen, und dem Märchen des menschengemachten Klimawandels niemals Glauben zu schenken.

Sie machten weiter wie bisher. Sie merkten, dass die Kunde des menschengemachten Klimawandels eine Lüge war, eine Phantasie der Hexe aus dem fernen Lande des Nordens, um die Industrien zu schaden und den Menschen auch noch den letzten Goldtaler zu rauben.

Und während die Menschen im Lande der Mitte frierend und im Dunklen in ihren wärmegedämmten Häusern mit stummen Wärmepumpen saßen, ging das Leben überall auf der Erde weiter.

Die Menschen in den anderen Ländern erzählten ihren Kindern als Bettgeschichte von der Leichtgläubigkeit der Menschen im Lande der Mitte, die nun als Bettler auf den Straßen der anderen Länder ihr Leben fristeten und warnten sie vor der Kunde der Hexe des Nordens.

Ende

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