Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues aus Köln: Trans-Frau in Köln mit Messer bedroht

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Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

In der Nacht zum 29. Juni 2023 wurde eine 25-jährige trans Frau in Köln Opfer eines brutalen Angriffs. Zwei Männer auf einem Fahrrad fuhren sie an, stießen sie zu Boden und bedrohten sie mit einem Messer. Die Täter flüchteten, als Passanten aufmerksam wurden. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Die junge Frau, die nur als Sofia bekannt ist, war gegen 23 Uhr auf dem Weg nach Hause, als sie in der Nähe des Rudolfplatzes von den beiden Männern angefahren wurde. Sie stürzte zu Boden und verletzte sich am Kopf und an den Armen. Die Täter stiegen vom Fahrrad ab und gingen auf sie los. Einer von ihnen zog ein Messer und hielt es ihr an den Hals. Er soll sie transfeindlich und rassistisch beschimpft haben. Sofia ist eine schwarze trans Frau, die aus dem Südsudan nach Deutschland geflüchtet ist.

Sofia versuchte sich zu wehren, doch die Männer waren stärker. Sie schlugen und traten sie mehrmals. Sofia schrie um Hilfe, doch niemand kam ihr zu Hilfe. Erst als ein Auto vorbeifuhr und hupte, ließen die Täter von ihr ab und flüchteten mit dem Fahrrad in Richtung Friesenplatz. Sofia blieb blutend und verängstigt auf dem Gehweg liegen.

Zum Glück kam kurz darauf eine Gruppe von Passanten vorbei, die Sofia halfen. Sie riefen einen Krankenwagen und die Polizei. Sofia wurde ins Krankenhaus gebracht, wo sie ambulant behandelt wurde. Sie erlitt mehrere Prellungen, Schürfwunden und Schnittverletzungen. Sie stand unter Schock und konnte nur schwer sprechen.

Die Polizei nahm die Anzeige von Sofia auf und leitete eine Fahndung nach den Tätern ein. Sie beschreibt die Männer als etwa 20 bis 25 Jahre alt, schlank und dunkelhaarig. Einer von ihnen trug eine schwarze Lederjacke, der andere eine blaue Jeansjacke. Das Fahrrad war schwarz mit roten Streifen. Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise zu dem Angriff oder den Tätern geben können, sich unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.

Sofia ist nicht das erste Opfer von homophober oder transfeindlicher Gewalt in Köln. Erst im April 2023 wurde eine andere trans Frau namens Sofia von einer Gruppe von Sicherheitskräften vor einer Schwulenbar in der Schaafenstraße verprügelt1. Die Barbetreiber und die Sicherheitsfirma bestritten die Vorwürfe und behaupteten, dass Sofia die Täterin sei1. Der Fall löste einen Aufruhr in der queeren Szene aus, die zum Boykott der Bar aufrief1.

Auch andere LSBTIQ*-Personen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen) berichten von Beleidigungen und körperlichen Angriffen in der Innenstadt2. Laut Bundesinnenministerium wurden im Jahr 2020 insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen LSBTIQ* registriert, darunter 154 Gewalttaten3. Das ist ein Anstieg von 36% gegenüber 20193.

Die Vorfälle werfen die Frage auf, wie queerfreundlich Köln tatsächlich ist. Die Stadt gilt als eine Hochburg der LSBTIQ*-Bewegung und veranstaltet jedes Jahr den Christopher Street Day (CSD), eine Demonstration für die Rechte und Akzeptanz von LSBTIQ*-Personen4. Der CSD findet dieses Jahr am 2. Juli statt und steht unter dem Motto „Vielfalt leben – Respekt zeigen“4.

Sofia will sich von dem Angriff nicht unterkriegen lassen. Sie erhält viel Unterstützung von ihren Freunde und der queeren Community. Sie will an dem CSD teilnehmen und ein Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen. “Ich lasse mich nicht einschüchtern”, sagt sie. “Ich bin stolz darauf, wer ich bin.”

Quelle

  • : Transfrau in Köln verprügelt: Barbetreiber und Sicherheitsfirma weisen Vorwürfe zurück. Kölner Stadt-Anzeiger. 15. April 2023. [Link]

  • : Homophobe Gewalt in Köln: “Ich habe Angst, dass es wieder passiert”. WDR. 17. Juni 2023. [Link]

  • : Hasskriminalität gegen LSBTIQ* stark gestiegen. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. 12. Mai 2023. [Link]

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