Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues aus Würzburg – Afghane verletzt vier Menschen mit Axt und Messer im Regionalzug

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Würzburg, 18. Juli 2016. Ein 17-jähriger Afghane hat am Montagabend in einem Regionalzug bei Würzburg vier Menschen mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt. Der Täter war als Flüchtling nach Deutschland gekommen und hatte sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Er wurde von der Polizei erschossen.

Der Angriff ereignete sich gegen 21 Uhr in der auf der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg verkehrenden Regionalbahn (RB) 58130. Der Täter ging zunächst auf die Toilette, wo er sich eine Axt und ein Messer aus seinem Rucksack holte. Dann stürmte er in einen Waggon, in dem eine fünfköpfige Familie aus Hongkong saß, die von einem Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber zurückkehrte. Er schrie “Allahu akbar” (Gott ist groß) und begann, wahllos auf die Reisenden einzuschlagen und einzustechen.

Die Opfer im Zug waren der 62-jährige Ehemann, der 31-jährige Freund der 26-jährigen Tochter, die Ehefrau und die Tochter selbst. Der Ehemann und der Freund wurden lebensgefährlich verletzt, als sie die Frauen schützen wollten. Die Tochter erlitt schwere Verletzungen, die Ehefrau wurde leicht verletzt. Der 17-jährige Sohn des Ehepaares blieb körperlich unversehrt.

Nachdem der Zug bei Würzburg-Heidingsfeld durch eine Notbremsung zum Stehen gekommen war, floh der Täter aus dem Zug. Er verletzte noch eine 51-jährige Passantin, die mit ihrem Hund spazieren ging, mit dem Beil ins Gesicht. Er wurde von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei in den Mainauen gestellt. Als er mit seinen Waffen die Beamten angreifen wollte, wurde er mit vier Schüssen niedergestreckt.

Der Täter war im Juni 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland eingereist und lebte zunächst in einer Betreuungseinrichtung in Ochsenfurt. Später wurde er von einer Pflegefamilie in Gaukönigshofen aufgenommen. Er galt als ruhig und unauffällig. Er besuchte eine Berufsschule und sprach gut Deutsch.

Die Ermittlungsbehörden gehen von einer islamistisch motivierten Tat aus. Der IS bekannte sich zu dem Angriff und veröffentlichte ein Video, in dem der Täter sich als “Soldat des Kalifats” bezeichnete und weitere Anschläge ankündigte. Er nannte sich “Muhammad Riyad” und sagte, er habe sich an den “Kreuzzüglern” rächen wollen, die Muslime töteten.

Die Tat löste Entsetzen und Trauer aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteilte den Angriff als “abscheuliche Gewalttat” und sprach den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Sie betonte, dass Deutschland weiterhin an seiner humanitären Verpflichtung festhalte, Flüchtlingen zu helfen, aber auch entschlossen sei, den Terrorismus zu bekämpfen.

Die Regierung von Hongkong verlangte eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls und bot den Verletzten und ihren Familien Unterstützung an. Die Opfer wurden in verschiedenen Krankenhäusern behandelt. Der Freund der Tochter lag vier Wochen im künstlichen Koma und schwebte in Lebensgefahr.

Der Amoklauf war der erste islamistische Anschlag in Deutschland, bei dem eine Schusswaffe nicht zum Einsatz kam. Er löste eine Debatte über die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr aus. Die Deutsche Bahn kündigte an, mehr Sicherheitspersonal einzusetzen und Videoüberwachung zu verstärken.

Der Angriff war auch der Auftakt zu einer Serie von Gewalttaten in Deutschland im Sommer 2016, die das Land erschütterten. Nur fünf Tage später tötete ein 18-jähriger Deutsch-Iraner neun Menschen bei einem Amoklauf in einem Einkaufszentrum in München. Am 24. Juli sprengte sich ein 27-jähriger Syrer, der dem IS nahestand, vor einem Musikfestival in Ansbach in die Luft und verletzte 15 Menschen. Am selben Tag verletzte ein 21-jähriger Syrer eine schwangere Frau mit einer Machete in Reutlingen tödlich und verletzte zwei weitere Menschen.

Quellen:

1 Anschlag in einer Regionalbahn bei Würzburg – Wikipedia

2 Messerstiche und drei Tote: Der Ablauf des Würzburger Amoklaufs | Nordbayern

3 Islamischer Staat (Organisation) – Wikipedia

4 Islamischer Staat: Fragen und Antworten – BMVg

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