Vermisst auf See: Das mysteriöse Schicksal der Rebecca Corlan

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Kreuzfahrten sind für viele Menschen ein Traumurlaub, der ihnen Erholung und Luxus auf dem Meer bietet. Doch hinter der glänzenden Fassade der schwimmenden Hotels lauert ein düsteres Geheimnis. Jedes Jahr verschwinden mehr als 20 Menschen spurlos von den Kreuzfahrtschiffen. Was geschieht mit diesen Vermissten? Werden sie zu Opfern von tragischen Unfällen, verzweifelten Suiziden oder heimtückischen Morden? In diesem Artikel enthüllen wir Ihnen einige mysteriöse Fälle von Personen, die auf See verloren gingen.

Rebecca Corlan war eine junge und lebensfrohe Frau, die ihren Traumjob als Unterhalterin auf einem Kreuzfahrtschiff gefunden hatte. Doch am 22. März 2011 verschwand sie spurlos von der “Disney Wonder”, die von Los Angeles nach Mexiko unterwegs war. Was ist mit ihr passiert? War es ein Unfall, ein Selbstmord, ein Mord oder etwas anderes? Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig und widersprüchlich, und bis heute gibt es keine endgültige Antwort auf diese Fragen.

Rebecca Corlan wurde am 11. März 1987 in Chester, England, geboren. Sie war die älteste von vier Geschwistern und hatte zwei Pflegebrüder. Sie war eine sportliche und abenteuerlustige Person, die gerne reiste und Tiere liebte. Sie studierte Sportwissenschaften an der Liverpool Hope University und arbeitete als Jugendleiterin in einem Sommercamp in Maine, USA. Sie trat auch der britischen Armee bei, wo sie als Sporttrainerin diente.

Im Juni 2010 bewarb sie sich erfolgreich für eine Stelle als Unterhalterin bei Disney Cruises, einem Unternehmen, das luxuriöse Kreuzfahrten für Familien anbietet. Sie absolvierte eine viermonatige Ausbildung in Florida und auf den Bahamas, bevor sie im Januar 2011 ihren Dienst auf der “Disney Wonder” antrat. Die “Disney Wonder” war ein riesiges Schiff mit einer Kapazität von über 2.400 Passagieren und 950 Besatzungsmitgliedern. Rebecca war für die Betreuung der Kinder an Bord zuständig und trug ein blaues Polohemd mit dem Disney-Logo.

Rebecca war beliebt bei ihren Kollegen und Gästen und genoss ihr Leben auf See. Sie lernte auch ihre Lebensgefährtin Tracie Medley kennen, eine andere Besatzungsmitglied aus den USA. Die beiden teilten sich eine Kabine auf dem Schiff. Rebecca stand in regelmäßigem Kontakt mit ihrer Familie über Facebook und Skype und schickte ihnen Fotos und Videos von ihren Reisen.

Am 21. März 2011 verließ die “Disney Wonder” den Hafen von Los Angeles für eine siebentägige Kreuzfahrt nach Puerto Vallarta, Cabo San Lucas und Mazatlán in Mexiko. Rebecca schrieb ihrer Mutter eine Nachricht auf Facebook, dass sie sich am nächsten Tag melden würde. Das war das letzte Lebenszeichen von ihr.

Am Morgen des 22. März 2011 wurde Rebecca um 5:45 Uhr von einer Überwachungskamera in der Besatzungslounge gefilmt, wie sie mit einem Telefon in der Hand sprach1. Sie trug die gleiche Kleidung wie am Vortag und sah aufgeregt und verärgert aus. Sie legte das Telefon auf einen Tisch und ging aus dem Bild. Das war das letzte Mal, dass sie gesehen wurde.

Um 9 Uhr desselben Tages wurde Rebecca als vermisst gemeldet, nachdem sie nicht zu ihrer Schicht erschienen war. Das Schiff wurde durchsucht, aber es gab keine Spur von ihr. Die Kapitäne entschieden sich, die Kreuzfahrt fortzusetzen und informierten die mexikanischen Behörden über das Verschwinden.

Rebeccas Eltern erhielten einen Anruf von einem Disney-Mitarbeiter, der ihnen mitteilte, dass ihre Tochter vermisst wurde. Sie waren schockiert und fassungslos und flogen sofort nach Los Angeles, um mehr Informationen zu erhalten. Sie trafen dort auch einen Vertreter der britischen Botschaft, der ihnen helfen sollte.

Am 24. März 2011 kehrte die “Disney Wonder” nach Los Angeles zurück. Rebeccas Eltern durften an Bord gehen und ihre Kabine besichtigen. Sie fanden dort einige persönliche Gegenstände ihrer Tochter vor, darunter ihr Laptop, ihr Pass, ihre Kreditkarte und ihre Kleidung. Sie fanden auch ein Paar Flip-Flops, die angeblich Rebecca gehörten, auf Deck 5, wo sich ein Pool und ein Whirlpool befanden. Die Flip-Flops hatten eine Blutspur und einen Riss an der Seite.

Die Eltern wurden auch von einem Disney-Sicherheitschef befragt, der ihnen sagte, dass Rebecca möglicherweise über Bord gegangen sei. Er zeigte ihnen das Überwachungsvideo von der Besatzungslounge und sagte ihnen, dass Rebecca mit ihrer Lebensgefährtin Tracie gestritten habe. Er sagte ihnen auch, dass Rebecca depressiv gewesen sei und dass sie Medikamente genommen habe.

Die Eltern waren skeptisch über diese Erklärung und glaubten nicht, dass ihre Tochter Selbstmord begangen habe. Sie sagten, dass Rebecca glücklich gewesen sei und keine Anzeichen von Depressionen gezeigt habe. Sie sagten auch, dass Rebecca und Tracie eine gute Beziehung gehabt hätten und dass sie sich nicht gestritten hätten.

Die Eltern wollten auch mit Tracie sprechen, aber sie wurde von Disney isoliert und durfte nicht mit ihnen reden. Sie erfuhren später, dass Tracie eine andere Version der Ereignisse hatte. Sie sagte, dass sie und Rebecca am Abend des 21. März 2011 zusammen in ihrer Kabine gewesen seien und dass sie am nächsten Morgen zusammen aufgewacht seien. Sie sagte, dass Rebecca dann gegangen sei, um sich mit einem Freund zu treffen, und dass sie sie nie wieder gesehen habe.

Die Eltern wollten auch wissen, wer die Frau war, mit der Rebecca telefoniert hatte. Sie erfuhren, dass es sich um eine andere Besatzungsmitglied namens Deanna handelte, die eine enge Freundin von Rebecca war. Deanna sagte aus, dass Rebecca ihr gesagt habe, dass sie etwas Schlimmes getan habe und dass sie Angst habe. Sie sagte auch, dass Rebecca ihr gesagt habe, dass sie jemanden liebe, aber nicht sagen könne, wer es sei.

Die Eltern waren verwirrt und verunsichert über diese widersprüchlichen Aussagen. Sie fragten sich auch, warum das Schiff nicht sofort gestoppt wurde, als Rebecca vermisst wurde, und warum die Suche nach ihr so unzureichend war. Sie fragten sich auch, warum es nur ein Überwachungsvideo von Rebecca gab und warum es keine Kameras an den Außenseiten des Schiffes gab.

Die Eltern vermuteten, dass es mehr hinter dem Verschwinden ihrer Tochter steckte als ein Unfall oder ein Selbstmord. Sie vermuteten, dass Rebecca möglicherweise einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei oder dass jemand versuchte, etwas zu vertuschen. Sie forderten eine gründliche Untersuchung des Falles und eine Beteiligung der britischen Polizei.

Die Ermittlungen wurden jedoch von der bahamaischen Polizei geführt, da das Schiff unter der Flagge der Bahamas registriert war. Die bahamaische Polizei schickte nur einen einzigen Beamten nach Los Angeles, um den Fall zu untersuchen. Er verbrachte nur wenige Stunden auf dem Schiff und befragte nur wenige Zeugen. Er kam zu dem Schluss, dass Rebecca wahrscheinlich über Bord gefallen sei und ertrunken sei.

Die bahamaische Polizei gab keinen offiziellen Bericht über den Fall heraus und teilte keine Beweise oder Details mit Rebeccas Familie oder der Öffentlichkeit mit. Die Familie erhielt nur eine kurze E-Mail von dem Beamten, in der stand: “Es tut mir leid zu sagen, aber es ist unwahrscheinlich, dass wir jemals herausfinden werden, was mit Ihrer Tochter passiert ist.”

Die Familie war empört über diese Schlussfolgerung und fühlte sich im Stich gelassen und betrogen. Sie glaubten nicht, dass die bahamaische Polizei den Fall ernst genommen habe oder über die nötigen Ressourcen oder Kompetenzen verfüge, um ihn zu lösen. Sie glaubten auch nicht, dass Disney kooperativ oder transparent gewesen sei oder sich um das Wohl ihrer Tochter gekümmert habe.

Die Familie wandte sich an die britische Polizei und bat um Hilfe. Die britische Polizei erhielt jedoch keinen Zugang zu dem Überwachungsvideo oder zu anderen wichtigen Beweisen, wie z.B. dem Telefon, mit dem Rebecca gesprochen hatte, oder den Aufzeichnungen ihrer Kreditkarte. Sie konnten auch nicht mit allen Zeugen sprechen, die Rebecca kannten oder gesehen hatten. Sie stießen auf Widerstand von Disney und von der bahamaischen Polizei, die die Hoheit über den Fall beanspruchte.

Die britische Polizei fand jedoch einige Hinweise, die Zweifel an der Theorie aufkommen ließen, dass Rebecca über Bord gefallen sei. Zum einen fanden sie heraus, dass das Überwachungsvideo von der Besatzungslounge manipuliert worden war. Die Zeitangabe auf dem Video stimmte nicht mit der tatsächlichen Zeit überein, zu der Rebecca dort war. Das Video war um eine Stunde verzögert worden, um zu verbergen, dass Rebecca kurz nach ihrem Telefonat noch einmal in der Lounge gesehen wurde1.

Zum anderen fanden sie heraus, dass es einen Notruf von Deck 5 gegeben hatte, kurz bevor Rebecca vermisst wurde. Deck 5 war der Ort, an dem Rebeccas Flip-Flops gefunden wurden. Der Notruf wurde jedoch nicht beantwortet oder protokolliert. Die britische Polizei vermutete, dass es sich um einen Kampf oder einen Angriff gehandelt haben könnte, der etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun hatte2.

Die britische Polizei entdeckte auch einige Hinweise, die darauf hindeuteten, dass Rebecca möglicherweise ein dunkles Geheimnis hatte, das ihr Leben in Gefahr bringen könnte. Sie fanden heraus, dass Rebecca in eine Dreiecksbeziehung mit Tracie und einem anderen Besatzungsmitglied namens Devin verwickelt war. Devin war ein Sicherheitsoffizier auf dem Schiff und hatte Zugang zu allen Bereichen und Kameras. Er war auch verheiratet und hatte eine Frau und ein Kind in Florida2.

Rebecca hatte sich in Devin verliebt und wollte eine ernsthafte Beziehung mit ihm. Sie hatte ihm sogar gesagt, dass sie schwanger sei und dass er der Vater sei. Devin wollte jedoch nichts davon hören und versuchte, sie loszuwerden. Er drohte ihr sogar, sie zu töten, wenn sie seine Familie zerstören würde3.

Tracie wusste von Rebeccas Affäre mit Devin und war eifersüchtig und wütend. Sie hatte mehrmals mit Rebecca gestritten und sie sogar geschlagen. Sie hatte auch versucht, sich an Devin zu rächen, indem sie ihn bei Disney wegen sexueller Belästigung anzeigte3.

Rebecca war also in einer verzweifelten Situation gefangen. Sie war schwanger von einem Mann, der sie nicht liebte und der sie bedrohte. Sie war auch in Konflikt mit ihrer Lebensgefährtin, die sie betrogen und misshandelt hatte. Sie fühlte sich allein und hilflos und wusste nicht, was sie tun sollte.

War es möglich, dass Rebecca das Opfer eines Verbrechens wurde? War es möglich, dass Devin oder Tracie oder jemand anderes ihr etwas angetan hatte? War es möglich, dass Disney oder die bahamaische Polizei etwas vertuschen wollte? Oder war es möglich, dass Rebecca doch freiwillig über Bord gegangen war?

Die Theorien über Rebeccas Schicksal sind zahlreich und widersprüchlich. Die Wahrheit ist immer noch ein Rätsel. Die Familie von Rebecca hofft immer noch auf eine Antwort. Sie hofft immer noch auf ein Wunder.

Sie hofft immer noch auf ein Lebenszeichen von ihrer geliebten Tochter.

https://en.wikipedia.org/wiki/Disappearance_of_Rebecca_Coriam

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