Katastrophen der Menschheit – Feuersturm von Hawaii am 10.08.2023

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Im August 2023 wurde der US-Bundesstaat Hawaii von einer Reihe von verheerenden Buschbränden heimgesucht, die vor allem die Inseln Maui und Hawaiʻi betrafen. Die Brände wurden durch eine Kombination von Faktoren ausgelöst, darunter ein kleiner nicht gelöschter Brand, extrem starker Wind, niedrige Luftfeuchtigkeit und eine ausgetrocknete Vegetation. Die Flammen breiteten sich rasend schnell aus und zerstörten Tausende von Häusern, Geschäften und Infrastrukturen. Mindestens 93 Menschen kamen in dem Inferno ums Leben, die meisten davon in der Stadt Lāhainā auf Maui. Es war die schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte Hawaiis und der tödlichste Großbrand in den USA seit über 100 Jahren.

Wie kam es zu dem Feuersturm?

Die Ursache des ersten Feuers, das am 9. August 2023 in der Nähe von Kula auf Maui ausbrach, ist noch nicht geklärt. Die Ermittler vermuten, dass es sich um Brandstiftung oder Fahrlässigkeit handeln könnte. Das Feuer konnte zunächst nicht unter Kontrolle gebracht werden und griff in der Nacht auf die umliegenden Gebiete über. Der Wind fachte die Flammen an und trieb sie in Richtung der Küstenstadt Lāhainā, die etwa 30 Kilometer entfernt lag.

Der Wind war einer der Hauptfaktoren für die Ausbreitung des Feuers. Er wurde durch den Hurrikan Dora beeinflusst, der als Kategorie-4-Sturm mehrere hundert Kilometer südlich an Hawaii vorbeizog. Durch den Druckunterschied zwischen dem Hochdruckgebiet nördlich von Hawaii und dem Tiefdruckgebiet am Äquator entstanden starke Passatwinde, die über die Inseln wehten. Die West-Maui-Berge verstärkten diese Winde noch weiter, vor allem nachts. In einigen Gebieten wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 km/h gemessen.

Die Trockenheit war ein weiterer Faktor für die Intensität des Feuers. Hawaii befindet sich in einer Trockenzeit, die von Mai bis Oktober dauert. Die Niederschläge sind in dieser Zeit deutlich geringer als im Rest des Jahres. Zudem hat sich das Klima auf Hawaii in den letzten Jahrzehnten verändert. Laut einer Studie der Universität von Hawaii ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge auf den Inseln seit 1978 um etwa 15 Prozent gesunken. Dies wird auf den globalen Klimawandel zurückgeführt, der zu höheren Temperaturen und mehr Verdunstung führt.

Die Vegetation war ein weiteres Problem für die Feuerbekämpfung. Auf Hawaii gibt es viele invasive Pflanzenarten, die sich schnell ausbreiten und die heimischen Ökosysteme verdrängen. Diese Pflanzen sind oft leicht entflammbar und brennen länger als die einheimischen Arten. Ein Beispiel dafür ist das afrikanische Gras Pennisetum setaceum, das große Flächen auf Maui bedeckt und als Brennstoff für das Feuer diente.

Wie waren die Auswirkungen des Feuers?

Das Feuer auf Maui war das verheerendste von allen. Es erreichte am 10. August 2023 die Stadt Lāhainā, die etwa 12.000 Einwohner hat und ein beliebtes Touristenziel ist. Die Bewohner hatten kaum Zeit zu fliehen, da das Feuer sehr schnell vorankam und die Straßen blockierte. Viele Menschen sprangen ins Meer oder suchten Schutz in Hotels oder öffentlichen Gebäuden. Das Feuer zerstörte mehr als 80 Prozent der Stadt, darunter historische Sehenswürdigkeiten wie den Lāhainā Banyan Court Park oder den Hafen von Lāhainā. Mindestens 88 Menschen starben in Lāhainā, darunter auch einige Touristen.

Das Feuer breitete sich auch auf andere Teile von Maui aus, wie Kaanapali, Napili oder Kahului. Insgesamt wurden mehr als 20.000 Hektar Land verbrannt und etwa 5.000 Gebäude zerstört. Mehr als 50.000 Menschen mussten evakuiert werden, viele von ihnen wurden mit Booten oder Hubschraubern in Sicherheit gebracht. Die Strom- und Wasserversorgung wurde unterbrochen, die Kommunikation war gestört und die Luftqualität war sehr schlecht. Die Schäden wurden auf mehr als 10 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Auf der Insel Hawaiʻi, auch bekannt als Big Island, gab es ebenfalls mehrere Brände, die durch den Wind angefacht wurden. Das größte Feuer brach am 11. August 2023 in der Nähe von Waikoloa aus und bedrohte die Stadt Kailua-Kona. Das Feuer verbrannte mehr als 10.000 Hektar Land und zerstörte etwa 1.000 Gebäude. Fünf Menschen kamen ums Leben, darunter drei Feuerwehrleute, die bei den Löscharbeiten ums Leben kamen. Mehr als 20.000 Menschen mussten evakuiert werden, viele von ihnen suchten Zuflucht in Notunterkünften oder bei Verwandten.

Wie wurde auf die Katastrophe reagiert?

Die Behörden riefen am 8. und 9. August den Notstand aus und mobilisierten alle verfügbaren Ressourcen, um die Brände zu bekämpfen. Die Nationalgarde wurde aktiviert, um bei den Evakuierungen und der Sicherheit zu helfen. Die Hawaii Emergency Management Agency koordinierte die Hilfsmaßnahmen und die Schadensbewertung. Der Gouverneur von Hawaii, David Ige, bat um Bundesmittel und Unterstützung von anderen Staaten. Präsident Joe Biden erklärte Hawaii zum Katastrophengebiet und schickte zusätzliche Feuerwehrleute, Flugzeuge und Ausrüstung.

Die internationale Gemeinschaft zeigte sich solidarisch mit Hawaii und bot Hilfe an. Mehrere Länder schickten Spenden, Experten oder Freiwillige, um bei den Wiederaufbaubemühungen zu helfen. Die Vereinten Nationen schickten ein Team von Umweltspezialisten, um die Auswirkungen des Feuers auf die biologische Vielfalt und das Klima zu bewerten.

Die Bevölkerung von Hawaii zeigte sich trotz der Tragödie resilient und solidarisch. Viele Menschen halfen einander, indem sie Unterkunft, Essen oder Kleidung anboten oder Spenden sammelten. Viele Organisationen und Initiativen wurden gegründet, um die Opfer zu unterstützen oder die Umwelt zu schützen. Ein Beispiel dafür ist die Kampagne “Aloha for Lāhainā”, die Geld für den Wiederaufbau der Stadt sammelt.

Wie geht es weiter?

Die Brände auf Hawaii sind mittlerweile unter Kontrolle, aber die Folgen sind noch lange spürbar. Viele Menschen haben alles verloren und müssen ein neues Leben beginnen. Viele Orte müssen wiederaufgebaut werden, was Jahre dauern kann. Viele Ökosysteme sind beschädigt oder zerstört worden und müssen sich erholen.

Laut den offiziellen Angaben gab es mindestens 93 Todesopfer durch die Feuerstürme auf Hawaii 2023. Die meisten davon, nämlich 88, starben in der Stadt Lāhainā auf Maui, die fast vollständig zerstört wurde. Fünf weitere Menschen starben auf der Insel Hawaiʻi, darunter drei Feuerwehrleute, die bei den Löscharbeiten ums Leben kamen. Die Zahl der Verletzten und Vermissten ist noch nicht bekannt, aber vermutlich sehr hoch. Es handelt sich um die tödlichste Großbrandkatastrophe in den USA seit über 100 Jahren.

Die Feuerstürme von Hawaii 2023 werden als eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA in Erinnerung bleiben. Sie haben aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu helfen und die Umwelt zu schützen.

Quellen:

1 Großfeuer in Hawaii 2023 – Wikipedia

2 Wie kam es zu den verheerenden Bränden auf Hawaii? – DW

3 Tödliche Feuerstürme auf Hawaii – DW

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