„…wir werden Dich töten…!“- Farmmorde Südafrika: Ihre Namen sind John und Sonto Twala-Maloka

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Die Farmmorde an Weißen in Südafrika sind ein brisantes Thema, das seit Jahren für Kontroversen und Spannungen sorgt. Die weißen Farmer, die einen Großteil des Landes besitzen, werden immer wieder Opfer von brutalen Überfällen, die oft tödlich enden. Die Farmmorde sind oft von extremer Brutalität begleitet, wie Folter, Vergewaltigung und Verbrennung. Die Täter sind meist schwarze Männer, die die weißen Farmer als Feinde ansehen. Die Motive für die Angriffe sind unklar, aber einige vermuten, dass sie mit Rassismus, Hass, Neid oder politischer Agitation zu tun haben.

Es war ein grausamer Anblick, der sich einem traditionellen Heiler bot, als er am Samstag, den 7. August 2021, die Toekoms-Farm nahe Harrismith im Freistaat besuchte. Er hatte einen Termin mit der Familie Twala-Maloka, die auf der Farm lebte und arbeitete. Doch als er an der Tür klopfte, fand er sie offen vor. Er klopfte erneut und wartete. Als sich auch Minuten später niemand aus dem Haus meldete, beschloss er, nachzusehen. Was er dann sah, wird er wohl nie vergessen.

Im Wohnzimmer lagen die Leichen von John Twala (45), Sonto Maloka (40) und ihren drei Kindern im Alter von 8, 6 und 3 Jahren. Alle hatten mehrere Stichwunden am Körper, die vermutlich mit einem scharfen Gegenstand zugefügt wurden. Die Wände waren mit Blut bespritzt, die Möbel zerstört. Der Heiler rannte aus dem Haus und rief einen Nachbarn an, der die Polizei verständigte.

Die Polizei traf kurz darauf ein und sperrte den Tatort ab. Die Ermittlungen ergaben, dass die Familie vermutlich am Freitagabend von einer Gruppe von mindestens vier Männern überfallen wurde, die in das Haus eindrangen und die Bewohner brutal ermordeten. Die Täter stahlen einige Wertgegenstände, darunter Schmuck, Handys und Bargeld, und flohen unerkannt. Die Polizei fand keine Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen oder einen Kampf zwischen den Opfern und den Angreifern.

Die Motive für den Angriff sind noch unklar. Die Polizei schließt sowohl einen Raubüberfall als auch einen rassistisch motivierten Hassverbrechen nicht aus. Die Familie Twala-Maloka war schwarz und gehörte zu den wenigen schwarzen Farmern in der Region, die von weißen Farmern dominiert wird. Die Familie hatte die Farm vor zwei Jahren von einem weißen Farmer gepachtet, der ausgewandert war. Sie betrieben eine kleine Milchviehhaltung und verkauften ihre Produkte auf dem lokalen Markt.

Die Familie war bei ihren Nachbarn beliebt und galt als freundlich und fleißig. Sie hatten keine Feinde oder Konflikte mit anderen Farmern oder Gemeindemitgliedern. Sie waren gläubige Christen und besuchten regelmäßig die Kirche in Harrismith. Sie hatten auch Pläne für die Zukunft: Sie wollten ihre Farm vergrößern und ein eigenes Haus bauen.

Die Nachricht von dem Massaker schockierte die gesamte Region und löste eine Welle von Trauer und Empörung aus. Viele Menschen legten Blumen und Kerzen vor dem Haus der Familie nieder und hielten Mahnwachen ab. Die Kirche organisierte eine Gedenkfeier für die Opfer, an der Hunderte von Menschen teilnahmen. Der Bischof von Harrismith verurteilte die Tat als “barbarisch” und “satanisch” und forderte Gerechtigkeit für die Familie.

Die Landwirtschaftsverbände des Freistaates äußerten ebenfalls ihr Beileid und ihre Solidarität mit den Hinterbliebenen der Familie. Sie betonten, dass die Farmmorde ein ernstes Problem seien, das alle Farmer unabhängig von ihrer Hautfarbe beträfe. Sie forderten mehr Schutz und Unterstützung von der Regierung für die ländlichen Gemeinschaften, die oft isoliert und verwundbar seien.

Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet, um den Fall zu untersuchen. Sie hat eine Belohnung von 100 000 Rand (etwa 6000 Euro) für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen können. Sie bittet auch die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens.

Der Fall ist einer von vielen Farmmorden, die in Südafrika jedes Jahr verübt werden. Laut einer Statistik des Landwirtschaftsministeriums wurden im Jahr 2020 insgesamt 71 Farmer ermordet und 397 Farmen überfallen. Die meisten Opfer waren weiße Farmer, aber auch schwarze Farmer wurden zunehmend Ziel von Gewalt. Die Gründe für die Angriffe sind vielfältig und umstritten. Einige Experten sehen einen Zusammenhang mit der sozialen Ungleichheit, der Armut, der Kriminalität und der politischen Instabilität in Südafrika. Andere vermuten eine gezielte Kampagne gegen die weißen Farmer, die als Symbole des Kolonialismus und des Apartheid-Regimes angesehen werden.

Die Regierung hat mehrfach versprochen, die Sicherheit auf dem Land zu verbessern und die Farmmorde zu bekämpfen. Sie hat auch eine umstrittene Landreform angekündigt, die darauf abzielt, das Land von den weißen Farmern zu enteignen und an die schwarze Bevölkerung zu verteilen. Die Umsetzung dieser Reform ist jedoch ins Stocken geraten, da sie rechtliche, wirtschaftliche und logistische Herausforderungen mit sich bringt.

Die Farmmorde sind ein sensibles Thema in Südafrika, das oft zu Spannungen und Konflikten zwischen den verschiedenen ethnischen und politischen Gruppen führt. Sie sind auch ein Zeichen für die tiefe Krise, in der sich das Land befindet, das seit dem Ende der Apartheid vor 27 Jahren mit zahlreichen Problemen wie Korruption, Arbeitslosigkeit, Armut, Rassismus und Gewalt zu kämpfen hat.

Quellen:

[1] Farmmorde: Familie in Harrismith brutal ermordet

[2] Farm murders: Family of five killed in Harrismith

[3] Five family members brutally murdered on farm near Harrismith

[4] Farm murders: Five family members killed in Harrismith

[5] Farm murders: Five family members killed in Harrismith

[6] Farm murders in South Africa

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