Katastrophen der Menschheit:  U-Bahn-Katastrophe von Baku 28.10.1995

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Der Tag, an dem die Hölle in Baku ausbrach

Es war ein ganz normaler Freitag im Oktober 1995. Die Menschen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku waren auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Die Metro Baku war wie immer voll besetzt, denn sie war das schnellste und günstigste Verkehrsmittel in der Stadt. Doch an diesem Tag sollte sich das Leben vieler Menschen für immer verändern.

Um 9:45 Uhr morgens kam es zu einem technischen Defekt im Stromversorgungssystem der U-Bahn. Ein Funke entzündete ein Kabel, das sich im Tunnel nahe der Station Ulduz befand. Das Feuer breitete sich rasch aus und erfasste einen vollbesetzten Zug, der gerade die Station verlassen hatte. Die Flammen und der Rauch verwandelten den Zug in eine tödliche Falle für die Passagiere und das Personal.

Die meisten Menschen starben an Verbrennungen oder an Rauchvergiftung, bevor sie gerettet werden konnten. Einige versuchten verzweifelt, die Türen zu öffnen oder die Fenster zu zertrümmern, um aus dem Inferno zu entkommen. Andere beteten oder riefen nach ihren Angehörigen. Einige wenige hatten das Glück, von mutigen Rettungskräften befreit zu werden, die sich trotz der Gefahr in den Tunnel wagten.

Die Katastrophe war die schwerste in der Geschichte der Metro Baku und eine der schlimmsten weltweit. Insgesamt kamen 289 Menschen ums Leben, davon 28 Kinder. Weitere 265 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Die Stadt stand unter Schock und Trauer. Viele Menschen verloren ihre Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen.

Die Ursachen für das Unglück wurden später von einer Untersuchungskommission aufgedeckt. Es stellte sich heraus, dass die Metro Baku unter chronischem Geldmangel litt und die Sicherheitsstandards vernachlässigt hatte. Die Stromkabel waren veraltet und nicht isoliert, die Brandmelder und Sprinkler funktionierten nicht richtig, und die Notausgänge waren versperrt oder unzugänglich. Zudem gab es keine ausreichende Schulung oder Koordination des Personals im Notfall.

Die Verantwortlichen für die Metro Baku wurden zur Rechenschaft gezogen und einige von ihnen zu Haftstrafen verurteilt. Die Regierung versprach, mehr Geld in die Modernisierung und Instandhaltung der U-Bahn zu investieren und die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten. Die Station Ulduz wurde renoviert und erhielt einen neuen Namen: 28 Oktyabr (28. Oktober), zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe.

Die U-Bahn-Katastrophe von Baku 28.10.1995 bleibt ein dunkles Kapitel in der Geschichte Aserbaidschans und eine Mahnung an die Bedeutung von Sicherheit im öffentlichen Verkehr.

Quellen:

– Metro Baku – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Baku

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