Weil sie Deutsche sind  – Luftangriff vom 26.08.1944 auf Königsberg

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Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Königsberg, die Hauptstadt Ostpreußens, war lange Zeit eine blühende Stadt mit einer reichen Geschichte und Kultur. Doch im August 1944 wurde sie zum Ziel eines verheerenden Flächenbombardements durch die britische Royal Air Force (RAF), das die Altstadt praktisch in Schutt und Asche legte. Es war der schwerste Luftangriff auf Königsberg im Zweiten Weltkrieg, der Tausende von Menschenleben forderte und das Gesicht der Stadt für immer veränderte.

Die britischen Flächenbombardements im August 1944

Königsberg schien außer Reichweite der alliierten Bomberflotten zu liegen, die seit 1942 systematisch deutsche Städte angriffen. Die Stadt hatte zwar schon einige sowjetische Luftangriffe erlebt, die Gebäudeschäden und Opfer verursachten, aber diese waren nicht vergleichbar mit dem Ausmaß der Zerstörung, die die britischen Flugzeuge anrichten sollten.

Die RAF führte in den Nächten vom 26. zum 27. August und vom 29. zum 30. August 1944 den ersten und zweiten Angriff auf Königsberg mit insgesamt 346 Avro Lancasters durch. Das Ziel, das sich für die Flugzeuge in extremer Reichweite befand, erforderte eine Rundreise von 3.100 km von Stützpunkten in England. Flugzeuge von RAF Skellingthorpe (Lincs) konnten nach 10 Stunden und 35 Minuten Flugzeit nicht zur Basis zurückkehren und mussten in Schweden notlanden, wo sie interniert wurden.

Die Angriffe erfolgten bei Nacht mit Brand- und Sprengbomben, die einen Feuersturm auslösten, der sich rasch über die Innenstadt ausbreitete. Die historische Altstadt mit dem Königsberger Schloss, der Albertus-Universität und dem Königsberger Dom wurde fast vollständig zerstört. Die Kaianlagen, das Gaswerk, der Bahnhof und viele Industrie- und Wohngebiete wurden ebenfalls schwer getroffen.

Die Folgen waren verheerend: Etwa 5.000 Menschen starben, 200.000 wurden obdachlos und viele weitere wurden verletzt oder traumatisiert. Die Stadt verlor einen Großteil ihres kulturellen Erbes und ihrer Identität. Die Überlebenden versuchten verzweifelt, sich in den Ruinen zurechtzufinden oder zu fliehen.

Die Verletzung der schwedischen Neutralität

Die britischen Bomber verletzten bei ihrem Anflug auf Königsberg durch Überfliegen Schwedens neutrales Territorium. Dies löste diplomatische Proteste und Spannungen zwischen den beiden Ländern aus. Schweden war zwar offiziell neutral im Zweiten Weltkrieg, sympathisierte aber mit den Alliierten und erlaubte ihnen, seinen Luftraum für bestimmte Operationen zu nutzen.

Die RAF behauptete, dass sie Schweden nur aus Versehen überflogen habe, weil sie sich wegen des schlechten Wetters oder des feindlichen Feuers verirrt habe. Sie entschuldigte sich für den Vorfall und bot an, für die Schäden aufzukommen. Schweden akzeptierte die Entschuldigung, behielt aber die internierten Flugzeuge und Besatzungen bis zum Kriegsende.

Sowjetische Luftangriffe im Kampf um Königsberg 1945

Königsberg wurde nach den britischen Angriffen von sowjetischen Truppen großteils umschlossen, die im Januar 1945 eine Offensive gegen Ostpreußen begonnen hatten. Die Landverbindung über das Samland zum Hafen Pillau war noch offen, ebenso ein Korridor zu der im Raum Natangen und Ermland zusammengedrängten 4. Armee.

Im April 1945 führten die Truppen der 3. Weißrussischen Front mit Unterstützung der Baltischen Flotte die Schlacht um Königsberg durch, die mit der Eroberung der Stadt am 9. April endete. Die sowjetischen Truppen setzten dabei auch ihre Luftwaffe ein, die weitere Bombenangriffe auf die Stadt flog. Dabei wurde auch eine FAB-5000, die mit 5.000 Kilogramm schwerste sowjetische Bombe des Zweiten Weltkriegs, abgeworfen.

Die deutsche Verteidigung der Stadt war verzweifelt und aussichtslos. Der Festungskommandant General Otto Lasch verfügte über etwa 47.800 Mann, die meisten davon Volkssturmangehörige oder Polizisten, sowie einige Geschütze und Sturmgeschütze. Die sowjetischen Angreifer hatten eine Übermacht von etwa 106.000 Mann, darunter Panzer, Artillerie und Flugzeuge.

Die Kämpfe waren erbittert und blutig, vor allem in den Straßen und Häusern der Stadt. Die sowjetischen Truppen gingen mit großer Härte gegen die deutschen Soldaten und Zivilisten vor, die sich ihnen widersetzten oder in die Hände fielen. Es kam zu zahlreichen Gräueltaten, Vergewaltigungen und Plünderungen.

Die Schlacht um Königsberg kostete etwa 42.000 deutschen Soldaten das Leben, 92.000 gerieten in Gefangenschaft. Die sowjetischen Verluste werden auf etwa 18.000 Mann geschätzt. Die Zahl der zivilen Opfer ist unbekannt, aber vermutlich sehr hoch.

Quellen

  • Luftangriffe auf Königsberg – Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_K%C3%B6nigsberg

  • Schlacht um Königsberg – Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_K%C3%B6nigsberg

  • Bombardierung von Königsberg im Zweiten Weltkrieg – gaz.wiki: https://gaz.wiki/wiki/de/Bombing_of_K%C3%B6nigsberg_World_War_II

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