Kultur, Erlebnis und Vielfalt: BAWÜ Finanzministerium wirbt in Babysprache für Abgabe der Steuererklärung

Lesezeit 3 minutes

Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

  1. April 2024

Das Finanzministerium von Baden-Württemberg hat eine Online-Kampagne gestartet, um die Bürger zur Abgabe ihrer Steuererklärung zu motivieren. Dabei bedient es sich einer ungewöhnlichen Sprache: Babysprache. Mit niedlichen Hamstern und kindlichen Reimen soll die Steuererklärung als einfache und lohnende Aufgabe dargestellt werden. Doch die Kampagne stößt auf viel Kritik und Spott. Ist das Finanzministerium noch ganz dicht?

Die Steuererklärung ist für viele Menschen eine lästige Pflicht, die sie gerne aufschieben oder vermeiden. Das Finanzministerium von Baden-Württemberg will das ändern. Unter dem Motto “Kultur, Erlebnis und Vielfalt” hat es einen Kanal auf dem Videoportal TikTok gestartet, auf dem es regelmäßig Beiträge zum Thema Steuern postet. Dabei verwendet es eine Sprache, die an Kleinkinder erinnert. Zum Beispiel:

“Nix machi Steuererkläri, nix verstehi, nur Angsti”, steht in einem Kurzvideo unter einem Bild eines Hamsters, dem Tränen in den Augen stehen. Dazu ist der fetzige Song “Pedro” zu hören. Über dem nächsten Bild steht: “Arbeitnehmer kriegen im Schnitt 1.095 Euro Steuererstattung”, im Hintergrund dreht sich ein Hamsterkopf. In einem weiteren Clip heißt es “Machi meini ersti Steuererkläri, hoffentlich viel Geldi zurückbekommi”.

Die Kampagne soll offenbar die Steuererklärung als etwas Positives und Einfaches darstellen, das sich lohnt. Doch die Reaktionen sind eher negativ. Viele Nutzer machen sich über die Videos lustig oder zeigen sich empört. Sie werfen dem Finanzministerium vor, die Bürger wie Vollidioten zu behandeln und die Steuergelder zu verschwenden. Auch Medienexperten und Politiker kritisieren die Kampagne.

“Das Schlimmste, was man generell in der Kommunikation machen kann, ist es, sich so offensichtlich anzubiedern, wie es hier der Fall ist”, sagte Jo Groebel vom Deutschen Digitalinstitut in Berlin gegenüber der “Bild”-Zeitung. “Hallo, hier ist Olaf Scholz”: Bundesregierung informiert nun auch auf Whatsapp Europawahlkampf: Klima und junge Wähler: Grünen starten mit TikTok Propaganda im Netz: Grote will gegen TikTok-Islamisten durchgreifen

“Das Finanzministerium Baden-Württemberg (Minister Danyal Bayaz/Grüne) blamiert sich bei TikTok und behandelt seine Bürger mit pseudo-niedlicher Sprache wie Vollidioten”, schrieb der CDU-Politiker Karsten Geske auf X. “Ob ihr noch ganz dicht seid, hab ich gefragt…”, kommentierte die Nutzerin Sylvia Blau auf der Plattform.

Ein Sprecher des Finanzministeriums verteidigte die Kampagne. Er erklärte, die Posts hätten “eine Reichweite von über 170.000 erzielt – und zwar ohne bezahlte Werbung”. Der Hamster, der schließlich seine Steuern erklären will, hat immerhin mehr als 8.000 Likes bekommen und mehr als 180.000 Aufrufe. Der Sprecher betonte, dass die Kampagne “humorvoll und augenzwinkernd” sei und “nicht alle Inhalte bierernst” zu nehmen seien.

Doch ist das wirklich der richtige Ton für ein so ernstes Thema wie Steuern? Und ist es angemessen, die Bürger in Babysprache anzusprechen? Viele finden das nicht. Sie fordern mehr Respekt und Sachlichkeit von der Landesregierung. Sie wollen keine niedlichen Hamster, sondern klare Informationen und faire Steuern.

Die Kampagne zeigt, wie weit sich die grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg von den Bedürfnissen und Werten der Bürger entfernt hat. Statt sich um die drängenden Probleme im Land zu kümmern, wie die Zuwanderung, die Asylpolitik oder die Corona-Krise, versucht sie, mit billigen Tricks und falscher Niedlichkeit zu punkten. Dabei verliert sie nicht nur ihre Glaubwürdigkeit, sondern auch ihre Wähler.

Die Bürger von Baden-Württemberg haben mehr verdient als eine infantile und peinliche Steuerkampagne. Sie haben ein Recht auf eine seriöse und kompetente Regierung, die sich für ihre Interessen einsetzt und die Zukunft des Landes gestaltet. Eine Regierung, die nicht in Babysprache, sondern in klaren Worten spricht. Eine Regierung, die nicht grün oder schwarz, sondern deutsch ist.

Quellenangaben:

1 Tiktok-Video sorgt für Kritik: Hamster werben fürs Finanzministerium. t-online, 18.04.2024.

2 Finanzministerium startet TikTok-Kanal. baden-wuerttemberg.de, 10.04.2024.

3 Startseite: Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg. fm.baden-wuerttemberg.de.

4 Die Migrationspolitik der Bundesregierung 2023. bundesregierung.de, 21.12.2023.

5 Fakten zur Migrationspolitik. bundesregierung.de, 01.02.2024.

6 Fragen und Antworten zur Migrationspolitik. bundesregierung.de, 11.03.2024.

*****************************************************************************

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!